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Der Stadtkurier Tambach-Dietharz
Ausgabe 9/2024
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Auch im August fanden wieder einige Veranstaltungen bei uns statt. Bis zum 17. August gab es das Sommerkino, welches auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Besucher auf den Sportplatz lockte. Die am besten besuchte Veranstaltung dürfte der Filmvortrag „Die Seele des Waldes“ gewesen sein, bei welchem sehr schöne Naturaufnahmen präsentiert wurden. Vielen Dank für die schönen Kinoabende. Bis nächstes Jahr! Nicht minder erfolgreich waren, dank des ehrenamtlichen Engagements des Schwimmbadvereins und der Abteilung Wintersport des Sportvereins, die Schwimmbadparty mit Beachvolleyballturnier am 24. August und der Zweitalsperrenlauf am 25. August. Auch hierfür vielen Dank!

Dank des nach hinten verschobenen Sommers konnten wir unser Waldbad auch in der ersten Septemberwoche noch geöffnet halten. Eine schöne Schwimmbadsaison fand am 8. September mit dem Hundebaden seinen Abschluss. Hier hat der Schwimmbadverein u.a. durch die Versorgung am Imbiss zum Gelingen der Saison beigetragen. Auch dafür vielen Dank! Ein besonderer Dank geht an unseren Bademeister Dennis Erdenberger, der durch einfallsreiche Spielideen dazu beigetragen hat, dass speziell unsere Jugend bei bester Laune im Schwimmbad gehalten wurde.

Am 1. September waren wir zum dritten Mal in diesem Jahr aufgerufen, zur Wahlurne zu gehen. Bei der Landtagswahl bekam in Tambach-Dietharz die AfD mit 35,6 % die meisten Wählerstimmen. Ihr folgen die CDU mit 21,7 %, das BSW mit 16,1 %, die LINKE mit 12,4 % und die SPD mit 8,4%. Alle anderen Parteien erhielten jeweils nicht mehr als 1,5 %. Im Vergleich zum Landkreisergebnis haben in unserer Stadt damit die AfD 1,5 %, das BSW 0,4 % und die LINKE 0,6 % Stimmen mehr erhalten. Entsprechend erhielten bei uns die CDU 0,5 % und die SPD 0,7 % weniger Stimmen. Im Vergleich zum Landesergebnis erhielten bei uns die AfD 3,4 %, das SPD 2,3 % und das BSW 0,3 % mehr Stimmen, während die CDU 1,9 % und die LINKE 0,7 % in diesem Vergleich weniger Stimmen erhielten. Letzten Endes maßgeblich ist das Landesergebnis. Man darf gespannt sein, wann sich welche Bündnisse finden, um in Erfurt eine Regierung zu bilden. Als kommunaler Vertreter hoffe ich auf eine schnelle Lösung, da unser Handeln letztlich von tragfähigen Entscheidungen des Landes abhängt. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die Finanzen. Ohne einen zumindest absehbaren Landeshaushalt 2025 ist auch unser Haushaltsplan für das kommende Jahr nur sehr schwer aufstellbar. Derzeit arbeiten wir an einem Nachtragshaushalt für dieses Jahr und bereiten parallel den Haushalt für 2025 vor. Aber auch bereits eingeplante Landesmittel lassen bis zur Bildung einer Landesregierung in der Regel auf sich warten.

Der Stadtrat hat in seiner 3. Sitzung am 3. September das Entgelt für die Nutzung des Festzeltes neu festgelegt. Im Rahmen der bisherigen Nutzung hat sich herausgestellt, dass der Aufwand für das Aufstellen des Zeltes deutlich höher ist, als ursprünglich angenommen. Das neue höhere Entgelt gilt ausschließlich für die Nutzung durch andere Gemeinden. Für unsere ortsansässigen gemeinnützigen Vereine bleibt es beim bisherigen Entgelt. Insoweit erfolgt eine Unterstützung der Vereinsarbeit. Der Stadtrat hat in seiner Sitzung ebenfalls beschlossen, Herrn Holger Kachel nach 20 Jahren Zugehörigkeit zum Stadtrat, wovon er seit 15 Jahren Stadtratsvorsitzender ist, die Ehrenbezeichnung „Ehrenstadtratsmitglied“ zu verleihen. Die Verleihung selbst wird zum Neujahrsempfang 2025, welcher am 18. Januar 2025 stattfindet, erfolgen. Außerdem wurde durch den Stadtrat die Anschaffung eines Sinkkastenhebers für den Bauhof beschlossen. Dieses Anbauteil für den Multicar wird zur Reinigung der Straßeneinläufe benötigt. Bisher haben wir dieses bei den Stadtbetrieben Friedrichroda angemietet, was jedoch in dringenden Fällen dazu geführt hat, dass es wegen Eigenbedarf nicht zur Verfügung stand. Dem helfen wir nunmehr ab.

Die diesjährige Grabung am Bromacker ist beendet und war ein voller Erfolg. Die Erforschung der neu gefundenen Ursaurier-Knochen und Kleinskelette, Spurenfossilien, Urzeitkrebse, Pflanzenabdrücke und Insektenflügel wird weitere Erkenntnisse über das Ökosystem vor 290 Millionen Jahren bringen. Es gab in diesem Jahr während der Grabungen über 2300 Besucher. Neben 13 ausgebuchten öffentlichen Führungen gab es zwei ganztägige Familienveranstaltungen. Insgesamt wurden dieses Jahr über 350 Funde zu Tage gefördert. Die Funde beinhalten zahlreiche und vielfältige Spurenfossilien von Wirbellosen und Wirbeltieren, inklusive Lauf-, Schwimm-, Kratzspuren und Grabgänge, Ursaurier-Knochen und Kleinskelette, Spurenfossilien, Urzeitkrebse, Pflanzenabdrücke und Insektenflügel. Genaueres wird man erst nach der Präparation der Fundstücke sagen können. Seit 2020 wurden jährlich über 350 Funde dokumentiert und ein Großteil davon im Zeitraum zwischen den Grabungen bearbeitet und präpariert. Unter den bisher geborgenen Ursaurier-Funden konnten auch zwei neue Arten früher Landwirbeltiere identifiziert und in diesem Jahr veröffentlicht werden: Bromerpeton subcolossus und Diadectes dreichgleichenensis. Der Bromacker hat damit in den Bereichen Forschung, Tourismus und Bildung das gleiche Potential für Thüringen wie z.B. das Weltnaturerbe Grube Messel für Hessen oder die Himmelsscheibe von Nebra für Sachsen-Anhalt. Es gibt einen Instagram-Kanal (Bromacker Chroniken), auf welchen Eindrücke und Ergebnisse der letzten Grabungen und der aktuelle Stand der Forschung im Projekt verfolgt werden können. Zu entdecken ist dies alles auch im BROMACKER lab der Friedenstein Stiftung in Gotha. Bis zum Sommer kommenden Jahres wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Derzeit kämpfen wir für eine Weiterfinanzierung, insbesondere auf Landesebene. Der Bromacker hat für uns auch eine große touristische Bedeutung.

Passend dazu möchte ich auf die vor uns liegenden Veranstaltungen hinweisen. Am Sonntag, den 15. September gibt es anlässlich des Tages des Geotops von 10 - 14 Uhr eine Führung zu den Steinbrüchen am Bromacker mit Basteln für Kinder. Bereits am 13. September können wir einen weiteren Wasserhistorischen Vortrag, dieses Mal zum Thema „Beobachteter und zukünftiger Klimawandel in Thüringen“, erleben. Am 14. September erwartet uns dann die Feuerwehr zu ihrem diesjährigen Tag der offenen Tür mit einem St. Floriansfest unter dem Motto Oktoberfest. Die Her(r)bergskirchensaison findet am Sonntag, den 15. September, mit einer Dorftafel an der Lutherkirche ihren Abschluss. Ebenfalls zum Tag der offenen Tür lädt die Schützencompagnie am 20. September ab 11 Uhr. Am 4. und 5. Oktober jeweils 19 Uhr gibt es im Bürgerhaus eine letzte Gelegenheit, Mario Herrmann auf seiner Zeitreise Teil 1 und 2 durch unser Städtchen zu begleiten. Er arbeitet zurzeit schon an Teil 3, auf welchen wir uns also freuen können.

Unser Fremdenverkehrsamt arbeitet derzeit an der Neubeschilderung von Wanderwegen. Diese teilweise mit LEADER-Mitteln geförderte Maßnahme umfasst eine Erneuerung von Wegemarkierungen und Hinweistafeln.

Bereits im letzten Amtsblatt habe ich zur Beteiligung an dem zu bildenden Kinder- und Jugendbeirat aufgerufen. Die Bewerbungsfrist endet am 30. September. Wer sich also noch bewerben oder einen Vorschlag einbringen möchte, kann dies gerne noch tun.

In dieser Ausgabe erscheint der letzte Teil von „Tambach-Dietharz und sein Wasser“. Ich darf die Gelegenheit nutzen und unserem Ehrenbürger Dr. Egon Stötzer recht herzlich für seine Ausführungen zu danken und hoffe weiterhin, dass wir mit seiner Hilfe noch eine Karte nachschieben können.

Marco Schütz

Bürgermeister