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"Fahner Höhe" Kurier
Ausgabe 20/2025
Nichtamtlicher Teil
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Kirmes 2025 in Kleinfahner

Was war das wieder eine schöne Kirmes. Am Sonntagabend haben wir sie zu Grabe getragen.

Begonnen hatte alles vor zwei Wochen, am Samstag, den 16.08.2025. Einem alten Brauch folgend wurde die im Vorjahr durch zwei vom Kirmesvater bestimmte Kirmesburschen an einem geheimen Ort beerdigte Flasche von eben diesen wieder ausgegraben. Denn ohne das erfolgreiche Wiederauffinden der Flasche kann die Kirmes nicht beginnen. Eine schwere Verantwortung war das für Jonas Scharfenberg und Jan Scheringer. Die erfolgreich wiedergefundene Grabstätte, ich darf das verraten, befand sich im Fahner Wald in der Nähe der Esskastanien. Was mit dem Inhalt der Flasche geschehen ist? Darüber darf spekuliert werden! Selbstredend musste sich nach dieser Anstrengung gestärkt werden. Für die hungrigen Mäuler der Kirmesgesellschaft gab es eigens vom Kirmesvater Rocco Sundhaußen zubereiteten Mutzbraten. Sehr zart und sehr lecker. Wenn ihr ihn fragt, verrät er vielleicht das Rezept.

Eine Woche vor der Kirmes am Donnerstag hatte ein kleiner Kreis Tannen zwischen Witterda und Kleinfahner geschlagen und einem in Gierstädt feiernden Brautpaar als Schmuck für Polterabend und Hochzeit aufgestellt. Gleichzeitig wurde abgeklärt, dass die Tannen nach dem Fest am Montag nach Kleinfahner geholt werden und hier als Dekoration nachhaltig wiederverwendet werden konnten.

Ist euch aufgefallen, wie liebevoll das Dorf geschmückt war? Mit den vor Kirche und Bürgerhaus aufgestellten Tannen und den lustig im Wind flatternden bunten Wimpeln? Das wurde alles bis zum folgenden Mittwoch bewerkstelligt. Am Donnerstag hatten sich die fleißigen Vorbereiter eine Pause redlich verdient und ließen es sich nicht nehmen, das langjährige, verdiente, aber bedauerlicher Weise ausgeschiedene Mitglied der Kirmesgesellschaft, nämlich Frank Pennewiß an seinem Geburtsag zu ehren.

Am folgenden Freitag bewegte sich eine vergnügte Truppe mit Marco Hofers und Bernd Sundhaußens Traktoren Richtung Eschenbergen in die Fahner Höhe. Dort wurden zur Vervollständigung der Ausschmückung die Birken geschlagen. Ein langer Freitagabend und ein ausgefülltes ereignisreiches Wochenende standen bevor. Auf dem Rückweg vom Birkenschlagen fuhr die Truppe nach Gierstädt, um den dortigen Gastronomen im „Troja“ und im „Goldenen Lamm“ noch einen Besuch abzustatten. Weiter ging es dann nach Großfahner in Schöni’s Getränkehandel zu Bier und Bratwurst. Der Abend klang im Bürgerhaus in Kleinfahner aus. Kevin Kirchner sorgte hier für die musikalische Untermalung. Die Gäste wurden gut versorgt durch die fleißigen Brater hinter dem Grill. Um die Versorgung mit Getränken kümmerte sich Henry Brotmeyer mit seinen emsigen Helfern.

Ab Samstag früh erschallten fröhliche Musik und begeisterte Rufe im Ort. Haus für Haus wurde den kleinfahnerschen Bewohnern von den jungen und alten Kirmesburschen und -mädels, unterstützt durch Musiker der Original Thüringer Oldies ein Ständchen gebracht. Der jeweilige Hausvater und die Dame des Hauses wurden von einem jungen Mann oder Mädel im Tanz über das Pflaster geschwenkt. Das ging so von früh bis nachmittag, unterbrochen nur von kurzen Pausen, in denen die Familie Taubert, Heinz-Jürgen Hofer, Ulrich Schwanengel und die Familien Koch und Schönemann die leibliche Versorgung übernommen hatten. Natürlich wurden die Bürger von Kleinfahner nach ihrem jeweiligen Ständchen für Samstagabend in den Rautenkranz eingeladen. Und viele, viele kamen. Aus Kleinfahner, den umliegenden Dörfern und auch von ganz weit her. Zum Tanz spielte die „Partyband Glücklich“ und sorgte für vergnügte Stimmung. Jasmin Kachel hatte mit der Kirmesjugend einen Tanz zur Musik aus dem Film „Dirty Dancing“ einstudiert, den das Publikum begeistert aufnahm. Es gab auch einen zweiten Showact. Hier traten der ehemalige Kirmesbursche René Bauer und seine Kumpels zum Song „Ich fühl mich Disco“ auf.

Obwohl bis in die Nacht ausgelassen gefeiert wurde, begann der Sonntag früh um neun mit dem Kirmesgottesdienst. In der Predigt ging Prof. Dr. Lindner darauf ein, wie wichtig Glaube an Gott und Dankbarkeit ihm gegenüber für das Leben im Dorf sind. Die durch Gottes Wort, Gebet und Gesang gestärkte Gemeinde begab sich anschließend in den Rautenkranz zum Frühschoppen. Die Original Thüringer Oldies sorgten mit ihrer Blasmusik und Liftes flotten Sprüchen für gute Stimmung. Zum Mittagessen gab es entweder Wurstgulasch mit Nudeln, Gulasch mit Klößen und Rotkraut oder Erbsensuppe mit oder ohne Bockwurst. Darum kümmerten sich Alex vom „Kanonenfutter“ aus Witterda mit seinen Helfern. Innerhalb einer ¾ Stunde war bis auf etwas Erbsensuppe alles aufgegessen, so hungrig waren die Feiernden. Der Nachmittag verging wie im Flug mit Kinderschminken und verschiedensten Spielen für Kinder und Erwachsene. So wurden um die Wette Nägel in ein Holz eingeschlagen und eine Saufmaschine kam zum Einsatz. Die Kleinen hatten Spaß auf der Hüpfburg. Zum Kaffee hatten unsere fleißigen Frauen sage und schreibe 19 Kuchen gebacken, die auch in Rekordzeit aufgegessen waren. Leider hieß es dann gegen halb sechs Abschied nehmen. Wie immer wurde die Kirmesbeerdigung mit Trauerzug und Trauerrede zelebriert.

Die letzten Brätel und Bratwürste wurden noch aufgegessen, ein letztes Bier getrunken und mit dem Sonnenuntergang war unsere schöne Kirmes zu Ende.

Unser Dank gilt den vielen fleißigen Helfern, natürlich auch den ehemaligen und der gegenwärtigen Kirmesmitgliedern und allen freigiebigen Sponsoren. Und vor allem unseren lieben Gästen.

Wir sind sehr froh und Gott dankbar über das gute Einvernehmen bei uns im Dorf und das schöne Miteinander von Jung und Alt.

Bis zur nächsten Kirmes 2026!

Für den Kulturverein

Peter Langheim