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Mitteilungsblatt Gemeinde Wallerfangen
Ausgabe 32/2022
Kultur und Freizeit
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Gefahren im Sommer: Sonnenstich und Hitzschlag

Sommer und Sonne locken ins Freie und laden zu Aktivitäten im Freien ein.

Egal ob Arbeit, z.B. im Garten, oder Sport: Sonne und Wärme tuen gut, können aber auch zu erheblichen Problemen führen.

Da ist zum einen der Sonnenbrand zu nennen, dem man mit Sonnenschutzmitteln und geeigneter Kleidung vorbeugen kann.

Aber es gibt auch noch andere gesundheitliche Probleme durch Sonne und Wärme, nämlich Sonnenstich, Hitzekollaps, Hitzeerschöpfung und Hitzschlag.

Der Sonnenstich entsteht durch lange andauernde direkte Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nacken.

Dadurch kommt es zu einer Irritation der Hirnhaut und des Hirngewebes.

Der Sonnenstich äußert sich durch Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit bis zum Erbrechen, Ohrgeräusche, Benommenheit, innere Unruhe, Abgeschlagenheit, erhöhten Pulsschlag, und Nackenschmerzen bis hin zu Nackensteifigkeit. Die Körpertemperatur ist fast immer normal. Bei schweren Verläufen kann es zu Bewusstlosigkeit und zu Kreislaufversagen führen. Auch Todesfälle wurden bereits beschrieben.

Zur Vorbeugung vor einem Sonnenstich sollte man eine helle Kopfbedeckung tragen bzw. direkte Sonneneinstrahlung auf den Kopf vermeiden.

Besonders gefährdet sind kleine Kinder und Menschen mit schütterem Haar bzw. Glatze.

Ein Hitzekollaps ist eine Fehlfunktion des Kreislaufs mit kurzer Bewusstlosigkeit aufgrund einer hitzebedingten Erweiterung der Blutgefäße.

Um die Wärmeabgabe über die Haut zu verstärken, erweitern sich Blutgefäße in der Peripherie des Körpers. Dies führt zu einer massiven Umverteilung des Blutvolumens in diese Bereiche; das Blut "versackt" dort. Das Herz bekommt nun nicht mehr genug Blut angeboten, um es weiter zu pumpen. Der Blutdruck sinkt stark, das Gehirn bekommt nicht genügend Blut und es kommt dadurch zu einer meist nur kurz andauernden Bewusstlosigkeit.

Risikofaktoren hierbei sind vor allem Alkoholgenuss sowie längeres Stehen, vor allem in größeren Menschenmengen. Symptom ist meistens nur eine plötzlich einsetzende Bewusstlosigkeit. Warnzeichen können Schwindel, Schwächegefühl, Übelkeit und Erbrechen sein.

Zu einer Hitzeerschöpfung kommt es durch Flüssigkeits- und Salzverlust ohne entsprechende Zufuhr von außen - und damit zu einer Abnahme des Blutvolumens im Kreislauf. Folge kann ein Versagen des Kreislaufs sein. Die kritische Grenze liegt etwa bei einem Wasserverlust von 12 % des Körpergewichts.

Die Symptome einer Hitzeerschöpfung sind Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit. Die Haut ist zuerst gerötet, dann blass und feucht. Der Puls ist schnell, der Blutdruck niedrig, die Atmung schnell und flach.

Bei dem lebensgefährlichen Hitzschlag steigt zusätzlich die Körpertemperatur auf über 40 °C an. Diese akute Überhitzung des Körpers führt zu einem Hirnödem. Symptome sind eine Körpertemperatur wie bei sehr hohem Fieber, Krämpfe, Ausbleiben der Schweißabsonderung durch akuten Wassermangel und Bewusstseinstrübung, die wie Müdigkeit und Schlaf erscheinen kann. Es kann zur Hirnschädigung kommen. Ursachen sind häufig eine körperliche Überanstrengung bei feuchter Hitze oder der Aufenthalt in überhitzten, geschlossenen Räumen.

Was ist zu tun, wenn es zu einem Sonnenstich, Hitzekollaps oder Hitzschlag gekommen ist?

Generell gilt hier: Lagerung in einem kühlen, gut durchlüfteten Raum, kühle Getränke, längere Ruhepause.

Bei schweren Verläufen sollte unbedingt ein Arzt hinzugezogen werden!

Zur Vorbeugung all dieser Gesundheitsstörungen sollten insbesondere Kinder, gesundheitlich Angeschlagene und ältere Menschen längere Aufenthalte in der Sonne oder in überhitzten Räumen meiden, auf anstrengende Tätigkeiten bei Hitze verzichten, ausreichend trinken, Leichtverdauliches essen und den Kopf vor Sonne schützen.

Dr. Jutta Dick