Immer mehr Menschen klagen darüber, dass sie bestimmte Speisen nicht vertragen oder nicht essen können und vermeintlich allergisch darauf reagieren.
Echte Lebensmittelallergien sind im Erwachsenenalter allerdings relativ selten; bei Säuglingen und Kleinkindern findet man sie häufiger. Allerdings verschwinden sie dann meist vor dem 6. Lebensjahr, können aber später wieder auftreten.
Prinzipiell kann man auf jedes Lebensmittel allergisch reagieren, besonders häufig und auch besonders gefährlich ist eine Erdnussallergie, da Spuren von Erdnüssen in etlichen Lebensmitteln vorhanden sein können. Daneben findet man des Öfteren allergische Reaktionen auf Hühnereiweiß, Weizen, Fisch oder Schalentiere.
Häufiger treten bei Erwachsenen sogenannte „Kreuzallergien“ auf, d. h. Pollenallergien (Heuschnupfen) mit gleichzeitiger allergischer Reaktion auf bestimmte Lebensmittel (z. B. Birkenpollenallergie und Kreuzallergie auf Äpfel).
Eine Lebensmittelallergie äußert sich in Schleimhautschwellungen in Mund, Nase und Rachenraum, Magen-Darm-Symptomen (Erbrechen, Durchfall), aber auch in Atemnot bei allergischem Asthma oder Hautreaktionen wie Nesselsucht. Schlimmstenfalls kann es zu einem allergischen Schock kommen.
Behandelt werden Lebensmittelallergien durch Meiden der entsprechenden Nahrungsmittel und gegebenenfalls Unterdrückung der allergischen Reaktion mit entsprechenden Medikamenten. Eventuell ist sogar eine schnelle Notfallbehandlung notwendig.
Menschen mit Nahrungsmittelallergien müssen beim Einkauf genau die Zutatenliste der Lebensmittel studieren und sich genau informieren, bevor sie außer Haus (im Restaurant, bei Einladungen o.ä.) etwas essen.
Gerade bei Fertiggerichten und sogenannten Convenience-Produkten ist Vorsicht geboten, da hier nicht immer klar zu erkennen ist, was alles darin enthalten ist.
Teilweise können auch produktionsbedingt Spuren von Stoffen enthalten sein, die eigentlich nicht hinein gehören.
Ein guter Schutz vor Lebensmittelallergien ist das Stillen der Babys.
Weitaus häufiger als Lebensmittelallergien findet man Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
Besonders häufig ist die Milchzuckerunverträglichkeit (Lactoseintoleranz).
Eine weitere nicht ganz seltene Unverträglichkeit ist die Fructoseunverträglichkeit (oft auch als „Fructosemalabsorption“ bezeichnet).
Eine Besonderheit stellt die Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) dar. Hierbei handelt es sich um eine Unverträglichkeit von Getreide- (Kleber-) Eiweiß (Gluten).
Bei den Betroffenen führt die Zufuhr von Gluten zu entzündlichen Veränderungen der Darmschleimhaut, die nach Jahren eventuell zu Darmkrebs führen können.
Näheres zu den Lebensmittelunverträglichkeiten nächste Woche an gleicher Stelle.
Dr. Jutta Dick