Die aktuellen hochsommerlichen Temperaturen belasten alle Menschen mehr oder weniger stark.
Besonders problematisch sind die heißen Tage für ältere Menschen und für chronisch Kranke, insbesondere wenn sie auf die Einnahme bestimmter Medikamente angewiesen sind.
Verwiesen wird in den Medien immer wieder auf die Notwendigkeit, sich bei Hitze an möglichst kühlen Orten aufzuhalten und ausreichend zu trinken.
Daneben gibt es allerdings noch verschiedene andere Dinge zu beachten.
Besonders stark betroffen von den Auswirkungen der Hitze sind Diabetiker.
Flüssigkeitsmangel bei starkem Schwitzen und/oder unzureichender Trinkmenge begünstigt Blutzuckeranstiege, v. a. bei Diabetikern mit Herz-Kreislauferkrankungen und/oder eingeschränkter Nierenfunktion.
Bei Diabetikern, die Insulin spritzen müssen, kann es umgekehrt zu gefährlichen Unterzuckerungen kommen, da Insulin bei hohen Außentemperaturen schneller seine Wirkung entfalten kann.
Zu beachten ist auch, dass Insulin bei Lagerung in heißen Räumen an Wirkung verlieren kann.
Auch die Blutzuckermessungen des Diabetikers sind möglicherweise weniger verlässlich, wenn die Messgeräte oder die Teststreifen zu großer Hitze ausgesetzt sind!
Bei Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen kann es bei Hitze und unzureichendem Trinken zum Blutdruckabfall kommen. Eventuell muss bei Hitze die Dosis der Blutdrucksenker angepasst werden.
Viele Patienten nehmen Wassertabletten ein. Deren Wirkung kann verstärkt sein, wenn die Patienten zu wenig trinken. Auch der Salzhaushalt des Körpers kann durch unzureichende Trinkmengen oder verstärktes Schwitzen durcheinander kommen.
Auch verschiedene andere Medikamente können die Temperaturregulation des Körpers über unterschiedliche Mechanismen beeinträchtigen. Dazu zählen häufig genutzte Medikamente wie Parkinsonmittel, Antidepressiva, Betablocker, Beruhigungs- und Schlafmittel, Abführmittel oder Schmerzmittel (Opioide).
Die Wirkstoffaufnahme aus Schmerzpflastern kann bei verstärkter Hautdurchblutung wegen Hitze gesteigert sein.
Patienten sollten sich von ihrem behandelnden Arzt beraten lassen bzgl. eventueller Hitzewirkung auf ihre medikamentöse Therapie.
Und selbstverständlich: trinken, trinken, trinken!