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Mitteilungsblatt Gemeinde Wallerfangen
Ausgabe 34/2025
Kultur und Freizeit
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Wallerfangen mit Oberlimberg - Rauchen und Gesundheit

Die Aufschriften auf den Zigarettenpackungen bringen es auf den Punkt: „Rauchen ist schädlich für Ihre Gesundheit!“

Rauchen ist die häufigste vermeidbare Todesursache in den Industrieländern.

Laut Weltgesundheitsorganisation sterben jedes Jahr weltweit 5 Millionen Menschen an den Folgen des Tabakkonsums.

In Deutschland sind jedes Jahr ca. 110.000 Todesfälle bei Rauchern zu verzeichnen; dazu kommen noch ca. 3.300 Todesfälle durch Passivrauchen pro Jahr in Deutschland.

Trotz aller Warnungen und abschreckender Fotos auf den Zigarettenpackungen und in allen Medien rauchen noch immer ca. 23% der Menschen in der Bundesrepublik.

Bei Männern ist die Zahl der Raucher in den letzten Jahren rückläufig, bei Frauen bleibt sie weitgehend konstant.

Erfreulicherweise sinkt die Zahl der Raucher bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Warum ist Rauchen so schädlich?

Zigaretten enthalten neben dem Nikotin noch zahlreiche weitere Schadstoffe (einige tausend!), darunter auch radioaktive Stoffe, die zu einer erhöhten Strahlenbelastung der Raucher führen. Beim Rauchen entsteht Feinstaub, der v. a. in geschlossenen Räumen hohe Konzentrationen erreichen kann und krebserregend ist. Nikotin ist ein starkes Gift, das das gesamte Gefäß- und Nervensystem angreift.

Das im Zigarettenrauch enthaltene Kohlenmonoxid führt zu Sauerstoffmangel in allen Organen.

Wer über 20 Jahre täglich eine Schachtel Zigaretten raucht, nimmt darüber hinaus insgesamt 6 kg Rauchstaub mit seiner Lunge auf und jährlich eine Tasse Teer (Kondensat). Dazu kommen dann noch Stoffe wie Blausäure, Benzol und Benzpyren.

Welche Auswirkungen hat das Rauchen auf die Gesundheit?

Es ist gesichert, dass das Rauchen sowohl Krebs als auch verschiedene Herz- und Gefäßkrankheiten und chronische Lungenerkrankungen verursacht.

Hier lässt sich ein ganzes „Horrorszenario“ an Krankheiten aufzählen: Rachen-, Kehlkopf-, Speiseröhren-, Lungen-, Magen-, Bauchspeicheldrüsen-, Nieren- und Blasenkrebs; Asthma, chronische Bronchitis (COPD); Herzinfarkt, Schlaganfall, Durchblutungsstörung der Beine („Raucherbein“); Magen-Darmgeschwüre, Schädigung des Immunsystems, vorzeitige Hautalterung, altersbedingte Maculadegeneration (die häufigste Ursache für Erblindung in Europa) oder Schädigungen am Erbgut.

Daneben wird durch langjähriges Rauchen die Leistungsfähigkeit des Gehirns irreparabel geschädigt.

Andere durch Rauchen verursachte Gesundheitsschäden bilden sich nach Aufgabe des Rauchens zumindest teilweise wieder zurück.

Insgesamt ist die Lebenserwartung eines Rauchers deutlich verkürzt (durchschnittlich 10-17 Jahre), abhängig von der Zahl der gerauchten Zigaretten, dem Alter beim Beginn des Rauchens, der Dauer des Rauchens und der Rauchtechnik.

Sogenannte „Light-Zigaretten“ haben die gleichen negativen gesundheitlichen Auswirkungen wie Zigaretten mit höherem Nikotin oder Teergehalt.

Besonders hervorzuheben sind die Schädigung des Embryos durch Rauchen in der Schwangerschaft sowie die schädlichen Einflüsse des Passivrauchens.

Rauchen ist ein sehr starkes Suchtmittel. Nikotin hat in Verbindung mit anderen Stoffen im Tabakrauch ein extrem hohes Suchtpotential. Es ist zwischen Alkohol und Kokain einzuordnen.

Beim Rauchen besteht sowohl eine psychische als auch eine körperliche Abhängigkeit.

Die Entzugssymptome wie Gereiztheit, Kopfschmerzen, Schweißausbrüche oder Kreislaufbeschwerden klingen im Allgemeinen innerhalb von 4 Wochen ab, während die psychische Abhängigkeit durch eingeprägte Verhaltensmuster (z. B. Rauchen in Verbindung mit einer Tasse Kaffee) noch Jahre anhalten kann.

Dementsprechend braucht man für die Aufgabe des Rauchens eine starke Selbstmotivation oder muss professionelle Verhaltenstherapien in Anspruch nehmen. Unterstützend können Nikotinersatzpräparate (Nikotinkaugummi, Nikotinpflaster, E-Zigarette) eingesetzt werden.

Hilfreich können Akupunktur oder Hypnose sein. Daneben gibt es auch 2 Medikamente, die zur Raucherentwöhnung eingesetzt werden.

Welche Risiken hat die e-Zigarette?

Die e-Zigarette wird zwar meist als harmloser Zigarettenersatz vermarktet, aber mittlerweile wird vermehrt auf Risiken der e-Zigarette hingewiesen.

Nikotinhaltige Liquids für die e-Zigarette haben die gleichen Probleme wie Nikotin in Zigaretten (Suchtgefahr, Giftstoffe). Darüber hinaus kann das Verneblungsmittel Propylenglykol bei der Inhalation die Atemwege reizen. Auch in e-Zigaretten wurden krebserregende Stoffe gefunden, die auch Passivraucher schädigen können, die sich im gleichen Raum aufhalten wie der „Dampfer“.

Wie sieht es mit Wasserpfeifen („Shisha“) aus?

Gerade bei Jugendlichen ist das Shisha-Rauchen in den letzten Jahren zunehmend in Mode gekommen. Das Shisha-Rauchen scheint zunehmend Einstiegsdroge für Zigarettenrauchen zu sein.

Laut Bundesinstitut für Risikobewertung können sich beim langjährigen Shisha-Rauchen die Lungenfunktion verschlechtern und das Krebsrisiko erhöhen. Die Annahme, dass der Rauch aus Wasserpfeifen weniger schädlich als der von Zigaretten sei, sei falsch. Das Gegenteil sei der Fall. Die Weltgesundheitsorganisation hat darauf hingewiesen, dass der inhalierte Rauch einer Wasserpfeifen-Sitzung dem Rauchvolumen von 100 Zigaretten entspreche! Bei der Verbrennung der Kohle, mit der der Tabak in der Wasserpfeife erhitzt wird, entsteht das unsichtbare und hochgiftige Kohlenmonoxid!

Der Rauchverzicht lohnt sich auf jeden Fall auch bei langjährigem Rauchen. Schon nach 24 Stunden Rauchverzicht sinkt das Herzinfarktrisiko, nach 3 Monaten lässt die gefäßverengende Wirkung des Nikotins nach und die Lungenkapazität hat sich spürbar verbessert. Nach 10 Jahren hat sich das Lungenkrebsrisiko dem eines Nichtrauchers angeglichen.

Darüber hinaus spürt man den Rauchverzicht auch ganz deutlich im Geldbeutel!

Dr. Jutta Dick