Bei vielen Erkrankungen ist Sport oder Bewegung sehr gut geeignet als Therapie oder zumindest als Ergänzung zu anderen Therapiemaßnahmen wie z.B. Medikamente, Spritzen, Verbände, Bestrahlungen oder Psychotherapie.
Für kaum ein anderes Präventions- oder Therapiekonzept ist die Wirksamkeit so überzeugend abgesichert wie für sportliche Betätigung. Und trotzdem wird es zu wenig genutzt.
Oft wäre ein Rezept für Bewegung sinnvoller und effektiver als eine Medikamentenverordnung.
Aber es hapert mit der Umsetzung, denn des Menschen liebstes Haustier ist der innere Schweinehund! Und der lockt eher auf die Couch als auf den Wanderweg oder das Fahrrad.
Regelmäßige sportliche Betätigung senkt das Gewicht und den Blutdruck, verbessert die Diabetes-Einstellung, reduziert die Luftnot bei Herzschwäche oder chronischer Bronchitis, wirkt stimmungsaufhellend, stimuliert das Immunsystem und schützt teilweise vor Krebserkrankungen.
Daher müsste dieses Wundermittel eigentlich auf einem Rezept verschrieben werden.
Bei den meisten Zivilisationskrankheiten gilt Bewegung als wichtiger Bestandteil und Grundlage der Therapie.
Dazu einige Beispiele:
1. Bluthochdruck: Bei der Entstehung eines Bluthochdrucks sind sowohl Veränderungen im Körper als auch äußere Einflüsse (Übergewicht, salzreiche Kost, hoher Bewegungsmangel, Stress) beteiligt. Durch regelmäßige sportliche Aktivität mehrmals pro Woche lässt sich der Blutdruck um 4-8 mmHg senken. Zusammen mit anderen Maßnahmen wie z.B. Gewichtsabnahme und Reduktion des Salzkonsums lässt sich eine Blutdrucksenkung um bis zu 20 mmHg erzielen!
2. Diabetes: Regelmäßige Bewegung bessert das Ansprechen der Muskulatur auf Insulin, verbraucht Zucker und senkt dadurch den Blutzuckerspiegel und erleichtert die bei Diabetikern oft notwendige Gewichtsreduktion.
3. Rückenbeschwerden: V.a. mit moderatem Krafttraining und Gymnastik werden Rückenmuskeln aufgebaut und die Beweglichkeit verbessert. Der Kalkgehalt der Knochen wird aufrechterhalten oder gesteigert. Insbesondere bei älteren Menschen reduziert sich damit das Osteoporose- und das Sturzrisiko.
4. Schmerzen und psychische Erkrankungen: Langfristig wirkt sich Sport positiv auf verschiedene Schmerzzustände aus. Sogar der Geburtsschmerz wird präventiv beeinflusst und reduziert, wenn Frauen während der Schwangerschaft körperlich aktiv sind. Daneben wirkt Sport entspannend stabilisierend auf stressbedingte Erschöpfungszustände.
Welche Art Sport ist geeignet? Und in welcher Intensität?
Zu empfehlen ist eine Kombination aus Kraft- und Ausdauertraining.
Ausdauertraining bedeutet: mindestens 3x/Woche mindestens 30 Minuten gleichmäßige Bewegung mit moderater Intensität, z.B. Wandern, Walking, Joggen, Radfahren, Schwimmen so“ schnell“, dass man sich dabei noch unterhalten kann. Bei einem solchen Training fühlt man sich im Anschluss erholt und nicht erschöpft!
Krafttraining bedeutet: 2-3x/Woche Übungen mit submaximaler Intensität mit 25-30 Wiederholungen (niedrige Gewichte, Kleingeräte) Alternativ bieten sich Gymnastik, Rückentraining, Pilates, Yoga o.ä. an Sport in dieser Form ist eine preisgünstige und nebenwirkungsarme Therapie, die viele positive Effekte hat, lebenslang betrieben werden kann und dabei auch Spaß macht!