Krampfadern sind ein weitverbreitetes Leiden, das man bei sehr vielen Menschen beiderlei Geschlechts und in allen Altersgruppen über ca. 30 Jahre findet. Die Häufigkeit steigt allerdings mit zunehmendem Lebensalter und Frauen sind dreimal so häufig betroffen wie Männer.
Woher kommt der Begriff „Krampfader“ und was versteht man darunter?
Das Wort Krampfader kommt aus dem Althochdeutschen. „krimpfan“ bedeutet hier „krümmen“.
Krampfadern sind knotig erweiterte Venen. Betroffen sind die oberflächlichen Venen der Beine und die beiden Hauptstämme der Beinvenen.
Wenn nur kleine, dünne Venen betroffen sind, spricht man von „Besenreisern“
Besenreiser findet man bei ca. 80% der Erwachsenen, Erweiterungen der sogenannten „Stammvenen“ treten bei ca. 30% der Erwachsenen auf.
Wodurch entstehen Krampfadern?
In 90% der Fälle entstehen Krampfadern durch eine angeborene Schwäche der Venenwände bzw. des Bindegewebes. Nur bei 10% findet man eine besondere Ursache, z.B. einen Verschluss der tiefen Venen durch eine Thrombose.
Die Venen transportieren das Blut entgegen der Schwerkraft von den Füßen zum Herz. Unterstützt wird der Blutrückfluss durch Klappen in den Venen, die wie Ventile wirken und das Blut nur in Richtung Herz fließen lassen, sowie durch die sogenannte „Muskel-Venen-Pumpe“, die bei Bewegung durch die Aktivität der Muskeln da Blut in Richtung Herz pumpen.
Wenn durch Veranlagung die Venenwände schwach sind und die Bewegung der Beine fehlt, z. B. durch Tätigkeiten, die langes Stehen oder Sitzen erfordern, staut sich Blut in den Beinen. Die Venen werden gedehnt, bis sie so weit sind, dass die Venenklappen sie nicht mehr verschließen.
Was passiert, wenn ich Krampfadern habe?
Dadurch, dass sich Blut in den Venen staut, kommt es zu Schwere- oder Spannungsgefühl in den Beinen. Die Beine können v.a. bei längerem Stehen oder Sitzen und bei warmem Wetter anschwellen, es können Wadenkrämpfe auftreten oder es kann zu einer oberflächlichen Venenentzündung kommen. Im Lauf der Zeit kann das Bindegewebe in der Umgebung der Krampfadern verhärten, die Haut verändert sich, als Komplikation kann es juckenden Ekzemen und einem sogenannten „offenen Bein“ kommen. Das Thromboserisiko ist bei Krampfadern nicht erhöht!
Was kann man tun gegen Krampfadern?
Vor allem bei ausgeprägter Krampfaderbildung ist oft eine Operation zu empfehlen, bei er die erweiterten Venen entfernt werden. Alternativ bietet sich gerade bei störenden Besenreisern eine Verödung an, bei der durch Laser oder durch Einspritzen bestimmter Medikamente die Venenwände verkleben.
Alternativ oder ergänzend sollten Kompressionsstrümpfe getragen werden, die die erweiterten Venen zusammendrücken und dadurch die Funktion der Venenklappen zumindest teilweise wiederherstellen.
Wichtig sind: Bewegung, Hochlagerung der Beine und Meiden von langem stehen oder Sitzen.
Besonders effektiv sind Kneipp-Anwendungen wie z.B. kalte Güsse, weil sich durch den Kältereiz die Venen zusammenziehen.
Besonders effektiv ist das Schwimmen, da es mehrere Effekte gleichzeitig hat (Hochlagerung, Kompression, Kältereiz, Bewegung)