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Mitteilungsblatt Gemeinde Wallerfangen
Ausgabe 50/2025
Kultur und Freizeit
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Husten und Luftnot: was kann dahinter stecken?

Husten und Luftnot können Symptome einer Erkrankung der Bronchien oder der Lunge sein.

Lunge und Bronchien können von akuten Erkrankungen betroffen, aber auch chronisch krank sein.

Bei Erkältungen und grippalen Infekten kann es zu einer Mitbeteiligung der Luftröhre und der Bronchien kommen (Bronchitis).

Hierbei ist die Schleimhaut der Luftwege leicht entzündet; die Ursache ist meist eine Virusinfektion. Daher ist keine antibiotische Behandlung indiziert.

Hilfreich sind pflanzliche Medikamente zur Schleimlösung oder Hustendämpfung; besonders wirksam sind Hausmittel wie Brustwickel, Inhalationen oder Hustentee.

Bei sehr quälendem Reizhusten muss eventuell ein hustenstillendes Medikament eingesetzt werden.

Bei einer vorübergehend oder dauerhaft geschwächten Infektabwehr kann eine Lungenentzündung entstehen.

Verursacht werden die entzündlichen Veränderungen des Lungengewebes durch Viren, Bakterien oder in Einzelfällen durch Pilze.

Die Lungenentzündung geht meist einher mit Husten, eitrigem Auswurf, Fieber, Schwitzen und länger dauernder körperlicher Schwäche.

Behandelt wird die Lungenentzündung zum einen symptomatisch, zum anderen mit Antibiotika oder eventuell speziellen Medikamenten.

Eine Lungenentzündung kann es zu einer Mitbeteiligung des Lungen-beziehungsweise Rippenfells kommen (Rippenfellentzündung), die sich in atemabhängigen Schmerzen äußert.

Bei Husten oder Luftnot muss man natürlich auch an eine Infektion mit dem Corona-Virus SARS-CoV2 denken, vor allem wenn auch ein Geruchs-oder Geschmacksverlust besteht.

Eine besondere Form der Lungenentzündung ist die Lungentuberkulose, die durch sogenannte Mycobakterien verursacht wird.

Diese Bakterien sprechen sehr schlecht auf Antibiotika an; hinzu kommen zunehmende Resistenzen bei Antibiotika. Daher ist bei der Tuberkulose eine mehrmonatige Therapie mit mehreren Antibiotika in wechselnder Kombination erforderlich.

Die häufigste chronische Erkrankung der Bronchien ist das Bronchialasthma.

Beim Asthma kommt es zu einer anfallsweisen Verengung der Atemwege durch Verkrampfung der Bronchien, vermehrte Schleimbildung und Verdickung der Bronchialschleimhaut. Dadurch kommt es zu Atemnot. Asthma kann allergisch oder nicht allergisch bedingt sein; meist bestehen Mischformen.

Neben dem Meiden von allergieauslösenden oder bronchialreizenden Stoffen wird Asthma mit der Inhalation von entzündungshemmenden und/oder bronchialerweiternden Sprays, teils auch mit weiteren Medikamenten behandelt.

Die wichtigste chronische Erkrankung der Lunge ist die chron.Bronchitis beziehungsweise chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD)

Sie ist gekennzeichnet durch chronischen, meist morgendlichen Husten, Auswurf und Luftnot bei Belastung.

Durch wiederholte Reizung der Bronchien durch Schadstoffe und Stäube, insbesondere durch das Rauchen, wird die Schleimhaut der Bronchien dauerhaft geschädigt; sie verdickt sich, produziert vermehrt zähen Schleim, der durch Zerstörung der feinen Flimmerhärchen auf der Schleimhaut nicht mehr richtig weitertransportiert wird. Im Verlauf der Erkrankung verändert sich die Struktur der Lunge; die feinen Lungenbläschen platzen und werden im Lauf der Zeit zu immer größeren Blasen; die Fläche für die Sauerstoffaufnahme nimmt ab, es kommt zu einer Lungenüberblähung (Lungenemphysem) mit zunehmender Luftnot. Durch Zerstörung der elastischen Fasern in den Lungenbläschen wird die Lunge zunehmend starrer; Die Lunge ähnelt dann mehr und mehr einem alten porösen Schwamm.

Hauptursache dieses zerstörerischen Prozesses ist das Rauchen! Ein Rauchstopp kann nach einigen Monaten zu einer Rückbildung der Lungenveränderungen führen.

Das Rauchen ist auch der mit Abstand wichtigste Risikofaktor für den Lungenkrebs, eine der häufigsten bösartigen Erkrankungen des Menschen.

Das Risiko, an einem Bronchialkarzinom zu erkranken, steigt mit Menge und Dauer des Rauchens.

Weitere Risikofaktoren für Lungenkrebs sind Umweltschadstoffe und berufsbedingte Schädigungen.

Zur Diagnose von Lungen- oder Bronchialerkrankungen wird zunächst eine körperliche Untersuchung mit Abhören der Lunge durchgeführt.

Hinzu kommen je nach Beschwerden des Patienten Labor- und Röntgenuntersuchungen, Lungenfunktionsprüfungen, Messungen des Sauerstoffgehalts im Blut, Allergietests, Spiegelung der Bronchien (Bronchoskopie), Ultraschalluntersuchung, Computertomographie und verschiedene spezielle diagnostische Methoden.

Für die Behandlung werden je nach Befund diverse Medikamente, oft in Form von Sprays zur Inhalation, Atemgymnastik, Sauerstoff-Langzeittherapie, operative Verfahren, Chemotherapie oder Bestrahlung eingesetzt.

Dr. Jutta Dick