Tipps zur gesunden Ernährung begegnen uns täglich: in der Werbung, in Zeitungen und Zeitschriften, im Fernsehen, im Supermarkt. „Low carb“, „low fat“, „Paleo“, Trennkost, glutenfrei, vegetarisch oder vegan - mit diesen und ähnlichen Schlagworten werden die Verbraucher konfrontiert.
Die Vielzahl der sehr unterschiedlichen und teils widersprüchlichen Empfehlungen trägt eher zur Verunsicherung der Verbraucher bei als dass sie gesundes Verhalten fördern.
Das Lebensmittelangebot ist riesig, die Zahl von verarbeiteten Lebensmitteln und Fertigprodukten nimmt ständig zu; das Wissen über gesunde Lebensmittel und deren Zubereitung nimmt bei einem großen Teil der Bevölkerung eher ab.
Die Industrie ist vor allem an einem möglichst großen Absatz ihrer Produkte interessiert; sie verschleiert in der Zutatenliste ihrer Produkte eher die Inhaltsstoffe als sie klar dazustellen.
Obwohl uns eine Vielzahl von Lebensmitteln zur Verfügung steht, gibt es erhebliche Defizite hinsichtlich gesunder Ernährung; die Zahl der Übergewichtigen, auch gerade bei den Kindern, nimmt permanent zu und die Zahl von Krankheiten, die durch ungesunde Ernährung begünstigt werden, wie z.B. Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen, steigt rapide an. Rund 80 Prozent der Erkrankungen und 40 Prozent der Krebserkrankungen in Europa sind bedingt durch ungesunde Lebensweise und die (ungesunde) Ernährung spielt dabei die wichtigste Rolle.
Daher möchte ich an dieser Stelle einen einfachen Überblick geben über die aktuellen Empfehlungen der Ernährungswissenschaft.
Letztendlich gelten ein paar einfache Grundsätze:
| - | Es kommt im wesentlichen auf die Qualität der Lebensmittel an und weniger auf die Kalorienmenge |
| - | Der Mensch ist ein „Pflanzenfresser“ - daher sollten Gemüse, Salat, Obst und Nüsse die Grundlage unserer Ernährung sein. Pflanzliche Lebensmittel liefern dem Körper Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe; die Pflanzenfarbstoffe schützen vor Entzündungen, Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs. |
| - | Fleisch und Wurst, v. a. rotes Fleisch, sollte man nur in kleinen Mengen essen; die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt pro Woche 250g Fleisch und 250g Wurst oder 500g Fleisch und keine Wurst |
| - | 1 - 2 Fischmahlzeiten pro Woche wirken sich wegen ihres Gehalts an sogenannten Omega-3-Fettsäuren besonders günstig aus gerade bei Herz-Kreislauferkrankungen |
| - | Vollkornprodukte machen satt und sind gut für den Darm |
| - | fettarme Milchprodukte liefern unserem Körper hochwertiges Eiweiß |
| - | Eier und Butter sind gesund und erlaubt; die früher angenommene ungünstige Wirkung auf den Cholesterinspiegel hat sich nicht bestätigt |
| - | hochwertige Öle (Olivenöl, Rapsöl, Leinöl) sind sehr gesund, fördern die Sättigung und wirken sich günstig auf den Insulinspiegel aus |
| - | Zucker, Süßigkeiten, Kuchen, Mehlspeisen und gesüßte Getränke sollte man nur sehr sparsam zu sich nehmen |
| - | ausreichend Wasser trinken (ca. 2 Liter/Tag), alternativ ungesüßten Tee; Kaffee ist erlaubt und hat sogar günstige gesundheitliche Effekte; Cola und Limo sollte man meiden |
| - | nicht Fett sondern Kohlenhydrate (Zucker, Mehl) machen fett! |
| - | „Sättigungsbeilagen“ (Nudeln, Reis, Kartoffeln) machen nur kurz satt! |
| - | 2 - 3 Hauptmahlzeiten / Tag schützen in gewissem Maß vor Gewichtszunahme und Diabetes |
| - | Alkoholische Getränke sollte man nur in kleinen Mengen trinken |
Wer diese Regeln beachtet, sich regelmäßig bewegt (z.B. ein täglicher 30minütiger Spaziergang), nicht raucht und soziale Kontakte pflegt, reduziert damit ganz erheblich sein Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs und Demenz und hat weniger Probleme, sein Gewicht zu halten. Und das ohne zu hungern und ohne auf alles verzichten zu müssen! Probieren Sie es doch einfach mal!