Titel Logo
Lindenberg Nachrichten mit Amtsblatt
Ausgabe 10/2023
Informationen aus den Mitgliedsgemeinden der VG
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Geistliches Wortvon Tobias Reinhold

(Tobias Reinhold ist Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde St. Andreas in Teistungen und zusätzlich Fachlehrer für Katholische Religionslehre am Staatlichen Gymnasium "Johann Georg Lingemann" in Heilbad Heiligenstadt.)

Gott sei Dank, es ist Sonntag

„Gott sei Dank, es ist Sonntag“. Diesen Ausspruch las ich auf einem Aufkleber.

Und es ist wichtig, dass wir uns immer neu an den Sonntag, den Ruhetag, erinnern.

Denn er wird gleich von mehreren Seiten angegriffen: von der Wirtschaft, vom Konsum, vom Handel und von den Verbrauchern selbst. Denken wir nur an die Diskussionen um „verkaufsoffene Sonntage“.

Was aber spricht für den Sonntag und seine Kultur?

Der Sonntag ist ein Ruhetag. Gott hat selbst nach dem Werk der Schöpfung einen Ruhetag eingelegt. Der Sonntag gibt der Woche auch einen bestimmten Rhythmus, denn wir Menschen brauchen Struktur im täglichen Leben.

Im Jahr 321 n. Chr. hat Kaiser Konstantin den Sonntag zum öffentlichen Ruhetag erklärt. Auch das deutsche Grundgesetz schützt diesen Tag im Artikel 140. Das Gebot der Sonntagsruhe, bereits erwähnt im dritten der zehn Gebote, eröffnet uns Menschen viele Freiheiten.

Der Sonntag ist auch ein Feiertag, denn unser Leben besteht nicht nur aus Arbeit und Leistung. Wir Menschen dürfen den Gottesdienst mitfeiern und auf Gottes Wort hören.

Der Sonntag ist ebenso ein Tag der Erinnerung. Die Christen denken an die Grundlage ihres Glaubens - die Auferstehung Jesu Christi.

Und der Sonntag ist ein freier Tag für alle, nicht nur für Christen. Wir danken auch denen, die an diesem Tag arbeiten, damit wir ausruhen und feiern dürfen.

Der Mensch steht am Sonntag im Mittelpunkt und der Sonntag ist für den Menschen da. Wir müssen nicht immer nur konsumieren und etwas leisten. Es ist notwendig, sich auch einmal darauf zu besinnen, was im Leben wirklich zählt, nämlich die inneren Werte.

Der Sonntag ist weiterhin ein freier Tag für die ganze Familie. Am Sonntag bekommen wir Kraft und Energie für die neue Woche. Wir dürfen abschalten und tief Luft holen, ohne ständig auf die Uhr zu schauen.

Ich möchte uns ein paar Anregungen zur Gestaltung des Sonntags mit auf den Weg geben:

-

Sich am Sonntag ausruhen: nichts leisten müssen, ausschlafen, in eine Atmosphäre des Abstands kommen und wirklich Zeit haben, alles ruhiger angehen.

-

Die Sonntagsmesse mitfeiern: die Mitte des Sonntags ist die Eucharistie, die Danksagung für unser Leben, die Familie und die Gemeinschaft der Kirche. Wir dürfen Gott danken für seine Nähe und Liebe.

-

Der Natur als Schöpfung begegnen: wir Menschen sind Teil der Schöpfung. Es gibt viele Möglichkeiten, Gottes gute Schöpfung zu erleben, z. B. beim Spaziergang. Solche Erfahrungen bringen uns ins Stauen über die wunderbare Natur.

-

Die Gemeinschaft pflegen: der Sonntag ermöglicht, mit der Familie oder mit Freunden zusammen zu sein oder auch Kranke und Ältere zu besuchen.

Pfarrer Tobias Reinhold

Kath. Kirchengemeinde St. Andreas Teistungen

Kirchenweg 14

37339 Leinefelde-Worbis OT Hundeshagen

Tel. 036071 80116

www.kirche-teistungen.de