Foto: Tobias Reinhold (Bildquelle: privat)
„Gott sei Dank“, wie oft geht mir dieses Wort über die Lippen, das auch zu einem unbewussten Dankgebet geworden ist.
„Gott sei Dank, dass mir das erspart geblieben ist. Nicht auszudenken, wenn es anders gekommen wäre.“ „Gott sei Dank, dass es endlich vorbei ist,“ sage ich, wenn ich schon ungeduldig immer wieder auf meine Uhr geschaut habe.
„Gott sei Dank“, oft ganz unbewusst ausgesprochen und schnell dahingesagt. Manchmal ohne dabei wirklich an Gott zu denken.
Viele Menschen beklagen, dass die Worte „Bitte“ und „Danke“ bei uns immer mehr in Vergessenheit geraten sind. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen besitzen sie Seltenheitswert, sind sozusagen Fremdwörter geworden.
Vielleicht, weil so manch einer glaubt: Warum und wem soll ich "Danke" sagen? Was ich bin und habe, das verdanke ich mir selbst. Warum darüber große Worte machen?
In diesen Wochen wird vielerorts das Erntedankfest begangen, nicht nur im kirchlichen Bereich. Als Erinnerung daran, dass es viele gute Gründe gibt, auch Gott bewusst Danke zu sagen. Vieles ist eben nicht selbstverständlich und auch nicht der eigenen Leistung zu verdanken, sondern geschenkt und gefügt.
Dass wir in unserem Land nicht hungern müssen, von Naturkatastrophen weitestgehend verschont bleiben und in Frieden leben dürfen.
Wer genau darüber nachdenkt, der wird genügend Gründe finden, immer wieder ganz bewusst zu sagen: „Gott sei Dank“ - und das nicht nur am Erntedankfest oder als Seufzer.
Pfarrer Tobias Reinhold
Kath. Kirchengemeinde St. Andreas Teistungen
Kirchenweg 14
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