Teistungen

Abwehrkräfte sammeln

Die Nase läuft, die Stimme ist rau, die Augen gerötet: es ist wieder Erkältungszeit. Und die Werbung empfiehlt uns: "Tun Sie etwas für Ihre Abwehrkräfte!" Vielen Menschen macht besonders der Wetterumschwung im Herbst zu schaffen und die Krankheitsfälle häufen sich. Es wird uns geraten, während der Mittagspause einen kleinen Spaziergang zu unternehmen. Dadurch wird das Immunsystem gestärkt und weniger anfällig. "Das ist gut für die Abwehrkräfte" - den Satz kenne ich aus meiner Zeit als Klinikseelsorger.

Gemeint sind zum Beispiel Obst und Gemüse, Sauna, kaltes Duschen, Bewegung im Regen oder ein bestimmtes Hausmittelchen. Es gibt Menschen, die im Winter in einen See steigen und dadurch offensichtlich nicht krank werden. Man sagt, sie seien abgehärtet. Die Reklame verspricht optimistisch, dass bestimmte Mittel die Abwehrkräfte aktivieren. Der Wunsch scheint groß zu sein, den Körper mit allerlei Tricks und Helfern widerstandsfähiger zu machen. Das klingt alles immer nach einem Kampf, in dem wir uns verteidigen müssen. Wir können das auch herumdrehen und sagen: Ich nehme viel Gutes auf, das mich stark macht. Ich lasse mich nicht hetzen und unter Druck setzen. Ich gönne mir etwas Gutes und nehme mir immer wieder etwas Raum, um über den Sinn meines Lebens nachzudenken. Das macht mich auch stark und erinnert mich an eine Bibelstelle aus dem Alten Testament, aus dem Buch Jesaja (Jes 41,10): "Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; hab keine Angst, denn ich bin dein Gott. Ich helfe dir, ja, ich mache dich stark, ja, ich halte dich mit meiner hilfreichen Rechten."

Bleiben Sie gesund und behütet!

Ihr Pfarrer Tobias Reinhold