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Lindenberg Nachrichten mit Amtsblatt
Ausgabe 3/2025
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Geistliches Wort zur Fastenzeit Fastenzeit als Frühjahrsputz

Liebe Leserinnen und Leser,

Fleisch, Alkohol, Süßigkeiten, Internet, Smartphone, Computer, Rauchen etc. Fasten kann so vielfältig und unterschiedlich sein und liegt voll im Trend, nicht nur bei gläubigen Menschen.

Die Fastenzeit liegt im beginnenden Frühling und wir befinden uns gerade mitten darin. In der Natur erneuert sich nun alles nach dem harten Winter dieses Jahres. Die Tage werden wieder länger. Die Sonne schenkt uns mehr Licht, Wärme und Lebensfreude. Manche Menschen spüren nun den Drang, auch im eigenen Haus aufzuräumen und Frühjahrsputz zu halten. Auch Fastenkuren zeugen vom Bedürfnis nach Erneuerung und Veränderung des Körpers. Wenn wir dann so beim Aufräumen und Saubermachen sind, sollten wir den Keller nicht vergessen. Auch bei uns selbst liegen so manche "Leichen im Keller", im wahrsten Sinne des Wortes. Manche Erfahrungen, einige Dinge, die wir selbst verschuldet haben, manches, was uns angetan wurde, soll lieber ganz unten

bleiben, im tiefsten Keller, im Verborgenen, wo wir hoffen, dass es sich von ganz allein erledigt oder sich mit der Zeit aus unserem Bewusstsein

schleicht.

Auch im eigenen Herzen kann das Gift der Unversöhnlichkeit mit der eigenen Lebensgeschichte, dem eigenen Leben, mit den eigenen Grenzen oder von Enttäuschungen jeglicher Art verhängnisvoll weiterwirken. Es geht auch nicht um ein schnelles Hinschauen, sondern um ein ganzes Leben mit dem Blick auf Jesus. Wir können uns immer wieder an ihm ausrichten, unsere eigene Lebensgeschichte in seinem Licht betrachten.

Manchmal ist es gut, dabei jemanden an der Seite zu haben, der diesen Weg begleitet, den Blick weitet, vielleicht auch manchmal behutsam bremst, tröstet und den Rücken stärkt. Das, was man "Geistliche Begleitung" nennt, kann da hilfreich sein, auch ein Beichtgespräch oder die Feier des Sakramentes der Versöhnung.

Die Fastenzeit bietet die Möglichkeit, frei zu werden vom eigenen Ego, den Blick zu weiten auf Gott und die Mitmenschen. Nutzen wir diese Zeit, um unser Leben innerlich und äußerlich zu ändern, aufzuräumen und im Blick auf Ostern neue Menschen zu werden.

Ihr Pfarrer Tobias Reinhold