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Lindenberg Nachrichten mit Amtsblatt
Ausgabe 6/2024
Informationen aus den Mitgliedsgemeinden der VG
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Teistungen

Pfarrer Tobias Reinhold

Aufruf zur Gelassenheit

Liebe Leserinnen und Leser,

wovor haben Sie Angst? Angst ist ein Phänomen unserer Zeit. Auch, wenn wir in der modernen Zivilisation leben, kann uns niemand unsere Ängste nehmen.

Manche haben Angst vor Arbeitslosigkeit, Prüfungen, vor der Zukunft, vor dem Leben, vor dem Tod, Angst vor Krieg, vor einer unheilbaren Krankheit...

Was fürchten Sie? Darf und kann denn Angst alles bestimmen? Im Laufe unseres Lebens lernen wir viel und bilden uns fort, manches aber können wir nicht lernen. Erst durch eigene Erfahrungen lernen wir manches, z. B. selbst mit sich barmherzig zu sein, schwere Zeiten anzunehmen, Krankheiten einen Sinn abzugewinnen, dem Alter einen Wert zu geben, den Tod nicht zu fürchten.

Woher bekommen wir Gelassenheit angesichts vieler Ängste? Jesus geht es in seiner Botschaft um Gelassenheit. Er kündigt diese wichtige Tugend und Eigenschaft nicht in einem ernsten Ton an, sondern eher mit einem humorvollen Augenzwinkern. Stellen wir uns doch einmal die Worte Jesu vor, wenn er sagt: „Ihr seid weit mehr wert als viele Spatzen.Wir kennen Jesus mit vielen Bildern oder Charakteren, eine seiner wesentlichen Seiten kam da sicher zu kurz und wird in der Bibel gar nicht genannt: sein fröhlicher Sinn und seine Gelassenheit. Vor ein paar Jahren habe ich an Exerzitien zum Thema „Dem lachenden Jesus zuhören“ teilgenommen und dadurch eine neue Sichtweise erhalten. Humor versucht, über den Dingen zu stehen und hilft uns, unseren Ärger und Frust, eine Enttäuschung oder Schwäche in Lachen aufzulösen. Wir gehen dann gelassen mit uns selbst um. Gelassenheit entsteht im Loslassen von dem, was mich belastet und niederdrückt. Wir nehmen dann die Dinge und Ereignisse nicht ernster und wichtiger als sie sind. Loslassen können wir aber nur im Vertrauen auf den, der alles in seinen Händen hält. Dazu gehört auch Gottvertrauen. Angst, Aufgeregtheit, Sorge und Termindruck, Sicherheitsdenken und Unsicherheit, oder Menschen die denken, ohne sie geht es nicht: das alles signalisiert doch nur ein mangelndes Vertrauen in Gott. Jesus stellt die unnötigen Sorgen der Menschen und die munter pfeifenden Spatzen unter die Hand des himmlischen Vaters. Wem das noch nicht reicht, der erfährt sogar, dass alle Haare auf dem Kopf gezählt sind. Ich wünsche uns allen, dass wir unserem liebenden Gott immer neu vertrauen können.

Ihr Pfarrer

Tobias Reinhold