Geistliches Wort zum Urlaub bzw. zu den Sommerferien

Liebe Leserinnen und Leser!

Und wo fahrt ihr dieses Jahr in den Urlaub hin? Es scheint, viele haben die kommenden Sommerwochen und Ferien bereits akribisch verplant, Hotels gebucht, Reiseführer studiert und sind in Gedanken und Gefühlen schon am jeweiligen Urlaubsort. Sie sind am Strand mit Sonne und Eiscreme, in den Bergen oder bei der Städtetour.

Unser Wort "Urlaub" stammt eigentlich vom mittelhochdeutschen Wort "urloup" und bedeutet ganz schlicht Erlaubnis. Die Erlaubnis weggehen zu dürfen, Sachen liegen zu lassen, der Arbeit den Rücken zuzudrehen. Astrid Lindgren drückte es einmal so aus: Und dann muss man ja auch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hinzuschauen.

Und so erlaube ich mir heute einfach mal einen Kurzurlaub mitten am Tag und im Alltag. Eigentlich sollte ich jetzt überlegen, was es heute zu Essen

gibt, die Wäsche müsste aufgehängt werden und im Büro stapeln sich die

unerledigten Schreibaufgaben und Vorbereitungen. Und ich erlaube mir spontan eine halbe Stunde in der Sonne, betrachte den Himmel, lausche den Geräuschen um mich herum und tue einfach nichts. Ich sitze einfach nur da, schaue vor mich hin und erwarte nichts. Still werden da die vielen Stimmen in mir. Ich lasse los und vertraue darauf: Es ist gut, so wie es ist. Ein schönes Urlaubsgefühl, mitten im Alltag.

Ich wünsche allen erholsame Ferien und viele Momente zum Kraftschöpfen und Auftanken.

Ihr Pfarrer Tobias Reinhold