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Höhberg Echo
Ausgabe 8/2024
Aus Vereinen und Verbänden
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Kommunen und Verbände treffen sich zum Thema Baukultur im Naturparkzentrum

Naturparkverwaltung lädt zu Kommunaltag ein und bietet Plattform zum fachlichen Austausch

Fürstenhagen. Die Veranstaltungsreihe Baukultur hat schon eine lange Tradition im Naturpark. Schließlich ist die Bewahrung des baukulturellen Erbes in unserer schönen Kulturlandschaft ein Leitprojekt im Naturparkplan. Sabine Pönicke, zuständig für Regionalentwicklung im Naturpark: „Drängende bekannte Probleme des Flächenverbrauchs, der gebauten Allerwelts-Architektur und des Artenschwundes machen nicht vor der Naturpark-Region halt. Hinzu kommen neue Aspekte des Klimawandels und der Rohstoffknappheit.“ Zu diesen aktuellen Themen finden momentan beachtliche Tagungen des Bundes und der Länder statt. Sie hat es geschafft, Vertreter der Bundesverbände für einen ausführlichen Austausch mit den Kommunalvertretern in den Naturpark zu holen.

Naturpark-Leiterin Claudia Wilhelm eröffnete am 7. August 2024 den Kommunaltag in Fürstenhagen, verbunden mit ihren Glückwünschen an die neu - und wiedergewählten Bürgermeisterinnen und Bürgermeister. Sie freue sich über die Gelegenheit zum Kennenlernen und zum Austausch über anstehende Projekte.

Der Baudezernent und stellv. Landrat Gerald Schneider verband sein Grußwort mit einem ausführlichen Statement zur Qualifizierung der Dorfkerne und Bestandsbauten vor dem Neubau. Auf Nachfrage verwies Schneider auf die Verantwortung der Kommunen, durch Satzungen die bauliche Entwicklung in ihren Gemeinden zu steuern.

"Die Bauwende ist ein kulturelles Großprojekt. Wir müssen uns auf die Weiternutzung und den Umbau bereits gebauter Häuser konzentrieren“ bestätigte auch Frau Prof. Katja Fischer von der Stiftung Baukultur Thüringen, bei der Vorstellung des Baukulturberichts 2022/23. Umdenken auf allen Ebenen sei nötig, um die gesteckten Nachhaltigkeitsziele noch zu erreichen und internationale Abkommen zu erfüllen.

Der Architekt Wolfgang Riesner vom Bundesvorstand der IgBauernhaus erläuterte an realisierten Umbauprojekten - die allem Anschein nach schon dem Abbruch geweiht waren - dass die Hausbesitzer zwar viel Mut und Phantasie aufbringen müssen, aber bei fachgerechter Sanierung auch viele Ressourcen und Geld sparen. Restaurierungen schaffen mehr Arbeit für Handwerker vor Ort als Neubauten. Zudem ist es der historische Gebäudebestand, der Dorf und Landschaft unverwechselbar machen.

Der Bundesverband "Kommunen für biologische Vielfalt" wurde vom Vorstandsmitglied Jens Düring vorgestellt. Er arbeitet in der Stadtverwaltung Erfurt, und stellte die Ziele und Projekte der Mitgliedskommunen zur Erhöhung der Biodiversität, und damit letztendlich zur Verbesserung der Lebensqualität für Mensch und Natur vor.

„Für unsere Stadt hat sich das Engagement im Verband schon gelohnt, weil der Erfahrungsaustausch und die Schulungen für die Stadtbediensteten kostenlos sind. Nicht zu vergessen die Lobbyarbeit gegenüber Bund, Ländern und der europäischen Ebene, denn die Finanzierung von gemeinwohlorientierten Projekten muss erst einmal abgesichert werden.“ Auch das hat sich gelohnt, denn der Bund stellt allein im „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“ 3,5 Millionen Euro bis 2026 für die Kommunen zur Verfügung.

Dorfentwicklung, Energie und Klimaschutz zusammen denken, das ist das Motto der Energiegenossenschaft "Südeichsfeld". Stefan Siegmund, Vorstandsmitglied aus Heyerode: „Ich empfehle den Kommunen im Naturpark, sich jetzt um die Umstellung auf nachhaltige Energien zu kümmern. Sonst stehen ortsfremde Investoren schon vor den Türen. Unsere Genossenschaft will Projekte für eine dezentrale, ökologische und preiswerte Energie-und Wärmeerzeugung realisieren.“ Er sieht die regionale Wertschöpfung und Teilhabe der Einwohner als Schlüssel für die Akzeptanz ihrer Projekte.

Zum Abschluss informierten Simone Ring und Dr. Volker Schaedel von der Thüringer Aufbaubank über die Fördermöglichkeiten. Die Förderpalette ist angesichts der vielfältigen kommunalen Aufgaben breit gefächert. Dafür verfügt die TAB über eine leicht zu bedienende Datenbank auf ihrer Homepage. Dr. Volker Schaedel steht als kommunaler Berater aber gern persönlich zur Verfügung.

Ein mit Informationen und Projektbeispielen prall gefüllter Kommunaltag fand seinen Ausklang bei bilateralen Gesprächen. Auch der Büchertisch war noch einmal Anlaufpunkt, wo Fachbücher und Infobroschüren zum Thema Baukultur, für die Gemeinden zur Mitnahme bereitlagen.

Auf der Homepage des Naturparks werden die Fachvorträge als PDF-Download zur Verfügung gestellt. Bei Rückfragen steht Sabine Pönicke unter 0361/57 3915 003 oder Sabine.Poenicke@NNL.thueringen.de gerne zur Verfügung.

Sabine Pönicke, 14.08.2024