Im Januar und Februar 2024 werden am Hang oberhalb der Weißbacher Kirche Holzeinschlagsarbeiten durch die Forstwirte des Maschinenstützpunkt von ThüringenForst durchgeführt.
Dabei wird es aus Sicherheitsgründen auch zu Absperrungen und Behinderungen für die Wanderer kommen. Teile des „Buchwandweges“, des „Klingeweges“ und des Wanderweges „Pfaffenstieg“ werden zeitweise nicht passierbar sein.
Die Maßnahme ist waldbaulich notwendig! Warum?
Bäume benötigen für optimales Wachstum ein bestimmtes Maß der Ressourcen Licht im Kronenraum sowie Wasser und Nährstoffe aus dem Boden. Im Gegensatz zum ebenfalls benötigten Kohlendioxid, sind diese nicht unbegrenzt vorhanden. Mit zunehmendem Alter der Bäume nimmt der Bedarf an Wasser, Nährstoffen und Licht zu. Für alle Bäume eines Waldbestandes ist ein optimales Wachstum nicht mehr möglich. Besonders deutlich wird dies beim Faktor Licht. Die Bäume werden größer, die Kronen breiter. Sie bedrängen sich gegenseitig. Das Licht kann nicht mehr so gut für einen weiteren Kronenausbau ausgenutzt werden. Eine breite Krone mit großer Assimilationsfläche ist aber zur Stabilisierung des Baumes und für eine Förderung des Holzzuwachses am Stamm nötig. Handlungsbedarf ist gegeben.
Mit der einzelstammweisen Nutzung versuchen wir Förster die vorhandenen Ressourcen so zu lenken, dass sie vor allem einigen ausgewählten Bäumen zur Verfügung stehen. Diese haben entweder eine besonders gute Qualität, welche weiter ausgebaut werden soll, oder sind in diesem Revierteil besonders selten. Wir nennen diese Bäume „Z - Bäume“ (Z = Zukunft) und markieren sie dauerhaft mit einem grünen Farbring. Die Kronen dieser Bäume werden nach der Durchforstung mehr Licht bekommen, weil Ihre „Bedränger“ gefällt und zu verkaufbaren Sortimenten aufgearbeitet werden. Solche Maßnahmen werden etwa alle 10 Jahre in jedem Waldteil durchgeführt.
Bestände mit alten Buchen haben jedoch auch eine bedeutende Naturschutzfunktion. So gibt es zum Beispiel Höhlenbäume für Schwarzspecht, Eulenarten, Fledermäuse und Kleinsäuger. Weiterhin können bereits abgestorbene Bäume im Bestand vorkommen. Dieses Totholz ist Lebensraum für seltene Pilze, seltene Insektenarten und somit auch Nahrungsquelle für verschiedene Vogelarten. Wir Förster markieren solche Bäume mit grünen Punkten und belassen sie selbstverständlich im Bestand. Wir tragen Verantwortung dafür, dass neben der Nutzung, auch der Schutz nicht zu kurz kommt.
Nach erfolgtem Holzeinschlag werden die Holzreste von den Wanderwegen beräumt, sodass auch die kurzzeitig gestörte Erholungsfunktion wiederhergestellt wird. Spätestens zu Ostern können die Bürger wieder ungestört durch unseren Wald wandern.
Die Durchforstungsfläche ist sehr steil und kann darum nicht mit Forsttechnik befahren werden. Hier wird der sogenannte „Gebirgsharvester“ im Einsatz sein. Waldarbeiter fällen die ausgezeichneten Entnahmebäume mit der Motorsäge. Die gefällten Bäume werden am vorgespannten Hauptseil ferngesteuert nach oben zum Klingeweg gefördert. Dort werden die Bäume mittels Harvesteraggregat entastet und zu verkaufbaren Sortimenten gesägt. Dieses Verfahren ist besonders schonend, da im Wald gar nicht und auf den Waldwegen nur mit herkömmlichen LKW`s gefahren wird (keine Ketten oder Bänder). Wir vermeiden tiefe Fahrgleise, schützen den restlichen Waldbestand und verringern den Bodendruck im Wald auf ein Minimum. Die Seiltrassen, auf denen die Bäume aus dem Hang gezogen werden, sind sehr schmal (ca. 2m) und fallen im Wald kaum auf.
Wer sich für die Maßnahme interessiert, kann sich bei Frau Konradi oder Herrn Meißner telefonisch melden. Eine geplante Besichtigung ist dann bestimmt möglich. Bitte sehen Sie von eigenmächtigen „Exkursionen“ ab. Die Sicherheit für das Personal und die Bevölkerung ist uns sehr wichtig!
Einige wichtige Hinweise für den Zeitraum während und unmittelbar nach der Maßnahme:
| - | Die Durchforstungsfläche darf nicht betreten werden! |
| - | Wege und Waldschneissen werden mit Warnband abgesperrt. Spätestens hier ist für Wanderer Schluss. Der Seilkran besitzt mehrere Abspannseile. Diese können reißen! Keinesfalls darf sich jemand unter den Seilen des Krans und der Trassen aufhalten. |
| - | Auch unmittelbar nach der Durchforstung ist beim Betreten der Fläche äußerste Vorsicht geboten. Trockene, lose Äste im Kronenbereich der Bäume können sich beim geringsten Windhauch lösen. Schwere, auch tödliche, Unfälle können die Folge sein. |
| - | Brennholzinteressenten können sich beim Revierförster melden. Allerdings wird die Fläche aus Sicherheitsgründen frühestens 4 Wochen nach Abschluss der Hiebsmaßnahmen für Brennholzselbstwerber freigegeben. |
Abschließend möchte ich alle Bürger um Verständnis für die vorübergehenden Einschränkungen bitten. Für Fragen bezüglich der geplanten Durchforstung oder zu anderen forstlichen Belangen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.
Jacqueline Konradi (Forst - Anwärterin und Verantwortliche für die Maßnahme Tel: 0172 4554637)
Maik Meißner (Förster Revier Weißbach / Tel: 0172 3480322)