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Foto: W. Vogelsang Förderverein
Der Förderverein Schloss Hummelshain hat ein reich bebildertes Buch über die Hummelshainer Schlösser und die Jagdanlage Rieseneck herausgegeben
Es ist eines der schönsten Schlösser Thüringens und gilt als Bauwerk von nationaler Bedeutung. Hinsichtlich seiner Erforschung hat es jedoch jahrzehntelang ein Schattendasein geführt. Wie kam es zum Bau dieses Märchenschlosses? Und wer hat es geschaffen? Im neuen Buch erzählen die Historikerin Claudia Hohberg und der Schriftsteller Rainer Hohberg fundiert und lebendig seine spannende Geschichte, ergänzt durch eine große Anzahl vorzüglicher Fotografien, Zeichnungen und Karten. Es ist die bislang umfassendste Darstellung über das Hummelshainer Jagd- und Residenzschloss, in der auch viel Interessantes über den herzoglichen Bauherr, die Schlossarchitekten und die beteiligten Handwerker und Künstler zu erfahren ist.
Ein haarsträubender Immobilienkrimi
Das Buch ist freilich mehr als die kunsthistorische Liebeserklärung an ein einzigartiges Bauwerk des 19. Jahrhunderts. Denn Hohbergs widmen sich ebenso den aktuellen Geschehnissen, dem haarsträubenden Immobilienkrimi, der sich seit rund zwei Jahrzehnten in Hummelshain abspielt, und dem Kampf des Fördervereins gegen den Verfall des Schlosses, an dem die Autoren aktiv beteiligt sind. Aus eigenem Erleben und mit vielen Dokumenten belegt, schildern sie die Geschehnisse um den fragwürdigen Verkauf und Weiterverkauf des Kulturdenkmals und die daran Beteiligten - von der falschen Gräfin bis zum echten Finanzminister. Mit der Darstellung der jüngsten Hummelshainer Schlossgeschichte liefern die Autoren ein exemplarisches Beispiel für das Nachwendeschicksal eines ostdeutschen Baudenkmals, das weit über Thüringen hinaus Interesse finden dürfte.
Über den Herzogstuhl und die Jagdanlage Rieseneck
Eine andere Besonderheit des Buches besteht darin, dass die Autoren die Schlossgeschichte umfassend in die Dorf-, Jagd- und Regionalgeschichte einbinden. Weshalb entstanden in Hummelshain mehrere Schlösser? Waren sie für das Dorf eher Fluch oder Segen? Außer dem Neuen und dem Alten Schloss lernt der Leser zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten des Residenzdorfes kennen - Parkanlage, Dampfmaschinenhaus, Teehaus, die herzogliche Telegraphenstation, das historische Jagdzeughaus, das Siebshaus, die Hummelshainer Kirchen… Ein umfangreiches Kapitel ist der Jagdanlage am Rieseneck und dem orginellen Lustschlösschen Herzogstuhl gewidmet.
Die Hummelshainer Schlösser und die Jagdanlage Rieseneck. Geschichte und Gegenwart im Thüringer Residenzdorf Hummelshain
296 Seiten, mit 340 Abbildungen und einer Wanderkarte
Verlag Schnell & Steiner
Verkaufspreis 20,00 Euro;
Zu beziehen über www.foerderverein-schloss-hummelshain.
Telefonische Bestellung: 036424/51919.