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Uhlstädt-Kirchhaseler Anzeiger
Ausgabe 2/2025
Nachrichten aus den Kindertagesstätten
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Johanniter Kindertagesstätte "Wiedbachspatzen" in Zeutsch

Aus einer Blitzidee ist ein Projekt geworden

Eigentlich wollte ich schon lange mit den Kindern über das Thema sprechen. Aber - naja, irgendwas ist doch immer.

Plötzlich bot sich die Gelegenheit, denn ich konnte mit tierischer Unterstützung rechnen. Unser kleines Projekt „Vierbeinige Freunde, ich bin ein Hundeprofi“ wurde sofort mit Begeisterung angenommen. An dieser Stelle möchte ich mich auch gleich bei unserer Chefin Lisa und meinen Kolleginnen für die spontane Bereitschaft und Hilfe bedanken. Ohne Euch wäre ich wohl ganz schön ins Schwitzen geraten.

Als „Hundemama“ bin ich ausreichend ausgestattet und konnte die Satteltaschen meines Fahrrades vollpacken. Jenni hat ihre Hundbox mitgebracht und die Kinder ihre Hausaufgabe, nämlich ein Bild von einem oder dem eigenen Hund.

Alle Kinder der mittleren und großen Gruppe stellten ihre Hunde vor und so sind wir sofort ins Gespräch gekommen.

Wie sieht ein Hund aus?

Was braucht man, wenn man einen Hund haben möchte?

Was muss vorne rein und kommt hinten raus? (Hundekotbeutel sind ein MUSS) Fressen/ Essen Hunde dasselbe wie Menschen?

Haben Hunde Aufgaben?

Gehen Hunde zur Schule?

Wie verhält man sich Hunden gegenüber?

Das sind nur einige Fragen die wir spielerisch aber mit dem nötigen Ernst beantwortet haben. Wir probierten in Zweierteams aus, wie es ist, einen Hund zu führen. Natürlich hatte kein „Hund“ ein Halsband am Hals, sondern eine Leine am Arm. Kommandos übten wir mit Worten und Zeichensprache. Ob gemeinsam Hindernisse überwinden oder die Hundestreichelentspannung - alle Kinder waren ausdauernd dabei. Wir stellten fest, dass manche Dinge des Menschen auch der Hund braucht z.B. Haarwäsche, einen Impfausweis, eine 1.Hilfe Tasche, einen Nagelknipser, einen Haarschneider, ein Bett, Spielzeug. Hunde haben Namen wie auch wir Menschen. Bestimmte Hunde haben sogar eine wichtige Aufgabe: wie der Polizeihund, der Herdenschutzhund, der Rettungshund oder ein Therapiebegleithund.

Natürlich ist so ein Projekt halb so interessant, wenn man nur über all das spricht oder Kinder die Hunderolle übernehmen. Also habe ich kurzerhand Simone Kress gefragt ob sie uns unterstützen würde. Sie ist professionelle Hundetrainerin und brachte ihren Therapiebegleithund Jasper und Azubi Olaf mit. Olaf ist natürlich kein Schneemann, sondern auch ein Hund. Das haben die Kinder sofort festgestellt. Hier waren dann auch die kleinen Wiedbachspatzen dabei.

Für eine korrekte Kind-Hund-Begegnung übten wir die Begrüßung.

  • ruhig auf Hund und Mensch zugehen
  • Abstand halten
  • fragen ob man streicheln darf
  • die Hand zum Beschnüffeln hinhalten, wenn der Hundebesitzer es erlaubt
  • dann vorsichtig streicheln

Wer wollte, konnte es gleich ausprobieren. Die Kinder waren respektvoll und ruhig. Wir Erzieher waren begeistert, die Kinder aus einer anderen Perspektive zu erleben.

Simone hat viele Fragen gestellt, uns das Gebiss der Hunde gezeigt und erklärt. Die Kinder haben mit ihr überlegt was Hunde fressen und was der Mensch isst und was Beide mögen. Olaf mag sogar grüne Gurke und Salat. Jasper dagegen nicht. Es ist eben doch Vieles wie beim Menschen. Mit einem kleinen Spiel haben die Hunde alle zum Lachen gebracht. Alle Mädchen sollten den linken Schuh ausziehen und die Jungs den rechten Schuh. Für den Haufen mit den rechten Schuhen war Olaf zuständig und Jasper für die linken Schuhe. Abwechselnd holten die Hunde die Schuhe und brachten sie den Kindern zurück. Olaf hat dabei ganz schön viele Faxen gemacht und herumgealbert. Kennen wir das nicht auch von unseren Kindern?

Es war ein gelungenes Kurzprojekt und ich hoffe auch sehr nachhaltig. Die Kinder jedenfalls haben noch nicht genug, sie machen mit ihren Erzieherinnen weiter.

Und ich wünsche mir, dass Begegnungen zwischen Hundebesitzern und Familien immer respekt- und rücksichtsvoll verlaufen. Wichtig ist dabei, besonders in der dunklen Jahreszeit, Taschenlampen und Leuchthalsbänder nicht vergessen - sehen und gesehen werden. Wenn Jeder auf seinen Hund und seine Kinder achtet kann ein freundliches Miteinander gelingen.

Dazu gehört auch, dass das Häufchen im Beutel verschwindet und nicht irgendwo liegenbleibt. Auch ich als Hundebesitzer möchte da nicht hineintreten. Noch was Wissenswertes … nicht jeder große Hund macht große Haufen. Es liegt am Futter.

Mein Kurzausflug zu den mittleren und großen Kindern unserer Eirichtung hat sich gelohnt. Es hat viel Spaß mit euch gemacht. Vielleicht haben wir irgendwann noch einmal das Vergnügen gemeinsam ein kleines Projekt zu starten.

Ein großes Dankeschön geht an Simone und ihren beiden Hunden. Ihre habt unser Projekt lebendig werden lassen.

Annett von den Wiedbachspatzen.