Nach Abschuss der Innenrenovierung konnte die Klosterkirche Vacha ihrer Bestimmung übergeben werden. In einer bewegenden Feierstunde wurde allen Unterstützern des umfangreichen Bauprojekts Dank und Anerkennung ausgesprochen.
Vor exakt 15 Jahren, am 26.10.2009, trafen sich auf Initiative des damaligen evangelischen Pfarrers Michael Brendler, Bürger verschiedenere Konfessionen, um einen Förderverein zur Sanierung der ältesten Kirche Vachas aus der Taufe zu heben. Blickt man zurück auf diese 15 Jahre, kann man mit Stolz sagen, dass trotz zahlreicher Hürden und Hindernisse, ein Projekt abgeschlossen wurde, das sich sehen lassen kann.
Fördervereinsvorsitzender Peter Brommer begrüßte zur Feierstunde in der Klosterkirche die Ehrengäste, unter ihnen den Bürgermeister der Stadt Vacha, Martin Müller, Anette Blaurock vom Kreiskirchenamt Meiningen, Laura Köhn-Weydt und Frank Drescher von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und Joachim Preß von der Sparkassenstiftung Wartburg-Region. Weiterhin begrüßte er Vertreter der Sparkassenfiliale Vacha, Simone Stehling vom zuständigen Planungsbüro Kraus und die Solisten von Viva la musica, Theresa Wölkner und Hagen Karn. Letztere hatten erst vor 2 Monaten die Musikfreunde in Vacha mit einem Konzert begeistert. Seit 15 Jahren besteht eine enge Kooperation mit diesem Ensemble. Alle Konzerte waren ein echter Publikumsmagnet.
Auch alle anderen Fördervereinsmitglieder, Spender und Sponsoren wurden von Peter Brommer herzlich begrüßt. In seiner emotional geprägten Eröffnungsrede war der Stolz auf das Erreichte deutlich zu spüren. Seinen Worten: „Haben wir nicht eine schöne Klosterkirche?“ konnte wahrscheinlich keiner widersprechen.
Der Hausherr der Klosterkirche, Pfarrer Roland Jourdan hielt danach eine Andacht und würdigte die enge Zusammenarbeit zwischen Kirchgemeinde und Förderverein. Abschließend erteilte er der Klosterkirche seinen Segen.
Auch musikalisch wurde die Feierstunde würdig untermalt. Peter Brommer am Keyboard, begleitet von seiner Frau Carola, Saxofon und Gesang, begannen mit einem klassischen „Ave-Maria“ und ließen die Feierstunde später mit „Imagine“ von John Lennon ausklingen.
Den Reigen der Grußworte eröffnete Martin Müller, der sozusagen in doppelter Funktion als Stadtoberhaupt von Vacha und stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins das Wort ergriff. Nach seinen Worten war das Sanierungsprojekt Klosterkirche unter den vielen Bauprojekten, die er als Bürgermeister begleitet hat, ein ganz und gar außergewöhnliches Projekt. Das liegt vor allem daran, dass die Klosterkirche zu den ältesten Gebäuden Vachas gehört und dass die Nutzung als Trauerhalle nun schon 500 Jahre ununterbrochen anhält.
Als einzigartig fand Martin Müller auch das Wirken des 2009 gegründeten Fördervereins. Damals konnte noch keiner ahnen, wie steinig der Weg bis zur Vollendung des Restaurationsprojekts werden würde. Man habe sich, wie Müller sagte, getreu dem Motto des Rathausnamensgeber Caspar von Widmarckt: „Dem Mutigen ist kein Weg verschlossen!“ auf den Weg gemacht du damit erstaunliche Erfolge erzielt.
Insgesamt 703.000 € wurden in das Projekt „Klosterkirche“ investiert. Fast die Hälfte davon, 350.000 €, wurden durch den Förderverein in Form von Mitgliedsbeiträgen, Spenden, Zuschüsse, Fördermittel und Verkaufserlöse zusammengetragen.
Beeindruckende Zahlen liefert auch das Veranstaltungsgeschehen. 172 Veranstaltungen, darunter 96 Musikveranstaltungen sorgten nicht nur für ein reges kulturelles Leben, sondern erzeugten auch einen intensiven Spendenfluss, der der Klosterkirche zu Gute kam. Wenn man die 96 Konzerte mit durchschnittlich 250 Besuchern hochrechnet, kommt man auf die stattliche Zahl von 24.000.
Martin Müller dankte allen Spendern der Veranstaltungen, die zum Erfolg des Projektes Klosterkirche beigetragen haben. Sein Dank ging auch an die auftretenden Künstler, die zum Teil Honorare ihrer Auftritte gespendet haben.
Anja Carl von der Kirchgemeinde Vacha würdigte in ihrem Grußwort die gute Zusammenarbeit mit dem Förderverein. An den monatlichen Vereinssitzungen nahmen regelmäßig Vertreter der Kirchgemeinde teil. Gegenwärtig wird das durch Simone Engel abgesichert, zuvor hatte jahrelang Hans-Reiner Schädtrich diese Funktion inne.
Zu den Hauptsponsoren der Klosterkirche zählt unter anderen auch, die Sparkassenstiftung der Wartburgregion. Vorstandsmitglied Joachim Preß konnte sich, wie er in seinem Grußwort betonte, mit eigenen Augen überzeugen, dass die geflossenen Finanzmittel gut angelegt wurden.
Auch dir Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Kraus und den Baufirmen wurde noch mal eindringlich gewürdigt. Simone Stehling vom Planungsbüro Kraus arbeitete eng mit dem Förderverein zusammen.
Ein echter Höhepunkt der Feierstunde war die Einbringung einer Schatulle, gefüllt mit Zeitzeugnissen, Bildern, Vereinsunterlagen und einer aktuellen Tageszeitung in den frisch renovierten Fußboden.
Herausragende Würdigung fand die gewissenhafte Arbeit von Karl Heinz Klein, der als Kassenwart des Vereins einen großen Teil seiner Freizeit geopfert hat, um die Finanzgeschicke zu managen und eine Vielzahl von Sponsoren und Fördermöglichkeiten aktiviert hat.
Im anschließenden gemütlichen Beisammensein in der „Rumpelkammer“ gab es noch eine weitere Ehrung. Elisabeth Langlotz überreichte als Neubürgerin von Weimar frisch erworbene Zwiebelzöpfe vom Zwiebelmarkt an ihre Vorgängerin als Schriftführer, Renate Lang und an ihre Nachfolgerin Elfi Holländer. Dabei wurde die Wichtigkeit eines Schriftführers noch mal ausdrücklich gewürdigt.
Bei einem Buffet, Getränken und anregenden Gesprächen fand eine würdige Feierstunde ihr Ende.
Text und Bilder: Klaus Albrecht