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Veilsdorfer Anzeiger
Ausgabe 5/2024
Vereine und Verbände
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Vereine und Verbände

UNSERE CHÖRE IM MAI UND JUNI 2024

Wie ich im vorher gehenden Artikel erwähnte, sind für unsere zwei Traditionschöre, die Jubiläen 180 Jahre Männergesangverein Veilsdorf (2024) und 160 Jahre Gemischter Chor Schackendorf/Männergesangverein Kloster Veilsdorf (2025) vorzubereiten und durchzuführen.

Da unsere Chöre im Deutschen Sängerbund, gegründet 1862 (in Coburg) und jetzigen Deutschen Chorverband, Mitglieder sind gehören wir dem ältesten Verein Deutschlands an.

Unser Schackendorfer Chor bereitet gegenwärtig ein „Erinnerungskonzert“ zu den Jubiläen 160 Jahre „Gesangverein Kloster Veilsdorf“ und 60 Jahre „Gemischter Chor Schackendorf“ vor. In diesem Lieder-Programm ist ein Querschnitt durch das Repertoire der schönsten Chorlieder geplant.

In den wechselnden Gesellschaftsordnungen war unser Schackendorfer Chor, der „Männergesangverein Kloster Veilsdorf“ bis 1948, dann erhielt auch unser Chor, wie alle Laienchöre in der sowjetischen Besatzungszone, den Titel „Volkschor Schackendorf“.

Am 1. April 1965 gründeten wir dann den Gemischten Volkschor Schackendorf. Von 1967 bis 1993 waren wir der „Chor des VEB Porzellanwerkes Kloster Veilsdorf“, gegenwärtig sind wir der Gemischte Chor Schackendorf/Kloster Veilsdorf.

In den 1950ger Jahren entstanden „innerhalb“ der Männerchöre, Gemischte Chöre, so dass wir in unserem Landkreis leistungsstarke Chöre hatten; die sogar an „Internationalen Arbeiterfestspielen innerhalb der DDR teilnahmen. Unsere Heßberger waren oft bei diesen Festspielen dabei und vertraten unseren Bezirk Suhl. Der Leiter der Chorgemeinschaft Heßberg/Wallrabs war Helmut Kirchner; später hatte der Chor den Namen „Chor des Kreiskulturhauses Hildburghausen“.

Von den 1950gern Jahren an, erschienen viele neue Chorbücher, in die für alle Genres der Chormusik Lieder veröffentlicht wurden.

Für viele Chöre waren vor allem die alte Chormusik der „Alten Meister“ wie Hanns Leo Hassler aus Franken „Neuheiten“. Ich hatte mit meinen Schackendorfer Gemischten Chor 1966 von H. L. Hassler das Tanzlied „Tanzen und Springen“ einstudiert.

Auch von anderen Chören wurde diese „Alte Musik“ ab den 1950gern gerne gesungen.

Das Angebot an Chorliteratur hat alle musikgeschichtlichen Epochen dargestellt.

Dazu kamen natürlich die zeitgenössischen Chorwerke der Komponisten des 20. Jahrhunderts.

Einige Textdichter/Innen und Komponisten stellten in ihren Werken und Liedern das damalige und heute noch komplizierte spannungsvolle Zusammenleben dar, wie zum Beispiel: Gisela Steineckert (Texte) und Rolf Lukowsky (Komposition) -„Frieden, wie das eigne Leben“.

Gegenwärtig arbeiten wir im Schackendorf-Kloster Veilsdorfer - Chor an der reichhaltigen Literatur unserer sechzig jährigen Chorgeschichte, die wir in mehreren Veranstaltungen unserem treuen Publikum vorstellen möchten.

Wie ich schon in den vorherigen Artikeln erläutert habe, wurde die deutsche Chormusik nach der europäischen Vereinigung und der weltweiten Globalisierung sehr bereichert, und musikalisch und sprachlich erweitert.

Wenn ich zurück denke, an die Zeit nach dem 2. Weltkrieg, da hatten wir unsere Volkslieder, die ab 1950 gerne gesungen wurden und durch neue zeitgemäße Kompositionen erweitert worden waren. Lieder wie die Komposition „Wir wollen wieder Singen lernen“ von Paul Kurzbach oder auch „Es sind die alten Weisen, die neu in uns entstehen“ von Hanns Eisler (dem Komponisten der DDR Nationalhymne), spiegelten die Sehnsucht nach freier Kultur nach dem verheerenden 2. Weltkrieg dar.

Wir sangen in der Schule, in der Christenlehre und vor allem die neuen Schlager die wir im Bayrischen Rundfunk hörten (der Bayrische Rundfunk sendete jeden Mittwochabend ein gern gehörtes Wunschkonzert).

In unserem Ort war jeden Sonntag Kino, nachmittags für die Kinder und abends für die Erwachsenen. Für uns Kinder gab es deutsche und russische Märchenfilme und für die Erwachsenen wurden Filme die von der DEFA gedreht wurden, mit den Titeln „Carola Lamberti, eine Zirkus“ oder „Das Fräulein von Scuderi“. gezeigt. Dazu gab es viele Filme aus Italien, Frankreich, der UdSSR und anderen Ländern.

In der Schule wurde Instrumenten- Unterricht angeboten, wie Blockflöte, Mandoline und Akkordeon.

Ich lernte ab 1953 Geige spielen und natürlich war für uns Jungen das Fußballspielen wichtig.

In meiner weiteren musikalischen Lehrzeit, gab mir mein Geigenlehrer „Den Katechismus der Musik“ zum Lernen. Später kaufte ich mir Lehrbücher für „Melodie und Harmonielehre“, fürs Kontrapunktstudium und ein „Instrumentations- Lehrbuch“.

Ab Oktober 1956 ging ich zur Singstunde zum Männerchor Veilsdorf.

Von März 1963 bis zum Dezember 1967 besuchte ich mit weiteren Chorleitern aus unserem Kreis die Spezialschule für Chorleitung, die ich mit einem guten Zeugnis in der „Oberstufe“ abschloss.

So wurde in unserem Kreis und Bezirk viel für das Chorwesen getan und für ständigen Nachwuchs von Musikgruppen-Leitern gesorgt.

Mit der Entwicklung der neuen weltweiten Chormusik kommen neue Impulse in die internationale Chormusik-Szene, die auch unsere Chormusik bereichert.

So haben wir, jetzt älteren Chorleiter/Innen eine gute Basis für den weiteren Erhalt unserer Chöre getan.

Ich wünsche allen eine schöne „Maienzeit“!

Mai 2024, Hans Pfeifer,

Chorleiter Gemischter Chor

Schackendorf/Kloster Veilsdorf