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Kreisjournal - Amtsblatt des Wartburgkreises
Ausgabe 2/2024
Nichtamtlicher Teil
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Seite 2 - Aus Land & Stadt

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

im Gegensatz zur Bundesregierung und manchen anderen Landkreisen ist der Wartburgkreis für 2024 gerüstet, denn der Kreistag hat noch Ende vergangenen Jahres seinen Haushalt beschlossen. Unsere Investitionsvorhaben in Schulen und Straßen können ohne Verzögerung starten bzw. weiter laufen. Darüber bin ich froh und dankbar.

Dennoch birgt der Haushalt Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, denn unsere Ausgaben im Sozialbereich sind massiv gestiegen. Das liegt nicht nur an den Folgen von Corona und dem Krieg gegen die Ukraine, sondern auch an der steigenden Inflation und allgemeinen Kostensteigerungen.

Zwei Drittel unserer Gesamtausgaben für Sozialaufgaben - das geht nicht auf Dauer und bedeutet bereits jetzt eine große Unwucht. Ich als Landrat kann das jedoch nicht selbst korrigieren. Denn: Als Verwaltung müssen wir uns im gesetzlichen Rahmen bewegen und haben keine großen Spielräume für Entscheidungen.

Wir Landkreise fordern daher, dass bei gesetzgeberischen Entscheidungen in den Sozialbereichen genauer hingeschaut wird.

Wo wir als Kreisverwaltung Spielräume nutzen können, tun wir das auch. Beispielsweise mit der Einführung der Bezahlkarte, die der missbräuchlichen Verwendung von Geldern zumindest im gewissen Maß Einhalt gebieten kann und zugleich die Abläufe für die Verwaltung ebenso wie für die Nutzer vereinfacht. Von einer Diskriminierung kann hier im Übrigen keinesfalls die Rede sein, da die Bezahlkarte ja auch Bargeldabhebungen in einem vorgesehenen Umfang ermöglicht.

Wir brauchen mehr Einfachheit, mehr Übersichtlichkeit statt Überregulierung. Und wir brauchen Menschen, die selbst aktiv werden. Heute scheint es leicht, zu einem Thema zu polemisieren, anstatt zu fragen: Was kann ich selbst dazu beitragen? Wir brauchen mehr Menschen, die bereit sind, Mandate zu übernehmen und sich zu engagieren. Im Superwahljahr 2024 bietet sich Gelegenheit dazu. Ich danke allen, die sich in diesen Tagen dazu bereitfinden und sich in unseren Kreis- und Gemeinderäten, aber auch als Bürgermeister oder Landrat zur Wahl stellen!

Es gibt keine ehrliche Alternative zur Demokratie!

Ihr Landrat Reinhard Krebs