Reinhard Bursitzke mit dem Foto „Urlaubsbegegnung“. Es ist auf einer Reise nach Liverpool entstanden und zeigt ein Denkmal der Beatles.
GEISA.RASDORF. Der Verlust eines Kindes - sei es durch Tod oder Krankheit, Verschwinden oder gewaltsame Einwirkung - ist eine der schlimmsten Erfahrungen für Familien. Meist reicht die Drohung, die Kinder wegzunehmen oder ihnen Leid anzutun, um Eltern gefügig zu machen. Die neue Sonderausstellung „Niños robados. Gestohlene Kinder. Stolen children.“ im Haus auf der Grenze von Point Alpha zeigt ab Dienstag, den 13. Februar, wie Menschen, Familien und Gemeinschaften durch politisch motivierten Kindesentzug zerstört wurden. Auf 25 Schautafeln werden Biographien von Betroffenen aus unterschiedlichen Ländern des Erdballs in ihrem jeweiligen historischen Kontext vorgestellt. Sie vermitteln die verheerenden Folgen für die Opfer.
Das nationalsozialistische Deutschland zum Beispiel verschleppte im Rahmen seines rassistischen Eroberungs- und Vernichtungskrieges Kinder aus den besetzten Gebieten. In der Sowjetunion machten Stalins Säuberungen auch vor dem Nachwuchs angeblicher „Staatsfeinde“ nicht halt. In der DDR gehörte die Drohung, die Kinder wegzunehmen, zum Repertoire politischer Repression und Disziplinierung. In Kanada wurden Kinder aus rassistischen Gründen aus den indigenen Gemeinschaften gerissen, um sie zur Anpassung an die „weiße Gesellschaft“ zu zwingen. Ähnliches geschah in den USA, Australien und Neuseeland. Auf diese Weise wurden Familien, aber auch Sprachen und Kulturen zerstört. In Spanien, Argentinien oder El Salvador bekämpften die Militärdiktaturen ihre Gegner mit Terror, der sich ausdrücklich auch gegen deren Kinder richtete.
Die Sonderausstellung, die von der Bundesstiftung Aufarbeitung und der Elisabeth-Käsmann-Stiftung präsentiert wird, läuft bis zum 14. Juni und kann zu den regulären Öffnungszeiten der Gedenkstätte Point Alpha, im Februar dienstags bis sonntags 10 bis 16.30 Uhr, ab März täglich 10 bis 16.30 Uhr sowie ab April täglich 10 bis 18 Uhr besichtigt werden. www.pointalpha.com
BAD SALZUNGEN. In den Ausstellungen im Fotomuseum der Kulturfabrik Langewiesen oder in der Ruhlaer Kulturkirche St. Trinitatis waren die Bilder der 3D-Fotogruppe Eisenach bereits zu sehen. Nun werden die Arbeiten am 21. Februar, 16 Uhr, mit einer Vernissage im Lichthof des Landratsamtes einem breiten Publikum in Bad Salzungen präsentiert. Während der Vernissage besteht die Chance mit den Fotokünstlern ins Gespräch kommen. Und als besonderes Highlight an diesem Abend wird es eine Projektion von 3D-Fotos geben. Besucher können die Ausstellung zu den üblichen Öffnungszeiten des Landratsamtes bis Ende April besuchen.
Besonders markant sind die großformatigen Fotos, wie das vom Beatles-Denkmal in Liverpool oder die Aufnahmen von Großtieren wie Elefanten und Giraffen. Gezeigt wird ein Querschnitt der Arbeiten der Fotoamateure - alles gedruckte Anaglyphenbilder. Eine Methode, ein dreidimensionales Bild in einem einzelnen Bild zu enkodieren. Ausstellungsbesucher erhalten im Landratsamt eine 3D-Brille, um den optischen Effekt beim Betrachten der Werke zu erleben.
KITTELSTHAL. Noch ist die Tropfsteinhöhle Kittelsthal im Winterschlaf, aber die Planungen rund um die Saisoneröffnung am 1. April laufen bereits auf Hochtouren. Denn bevor am Ostermontag die Höhle für die Besucher öffnen kann, gibt es für die Mitglieder des „Freundeskreis der Tropfsteinhöhle Kittelsthal e.V.“ noch allerhand zu tun. So soll ein neuer Wegweiser am Eingang des Geländes aufgestellt werden, der die Besucher zu Rundwanderwegen und Geotopen führt. Eine Übersichtskarte über den Rundwanderweg rund um Ruhla wurde bereits am Kassenhaus angebracht. Daneben sollen neue Sitzmöglichkeiten auf dem Gelände aufgestellt werden, die zum Ausruhen und Verweilen einladen. Auch der allgemeine Frühjahrsputz steht auf dem Plan von Flächenwart Michael Simon, um das Höhlengelände vor der Saison wiederherzurichten.
Der Verein freut sich über jede helfende Hand zum Arbeitseinsatz am Samstag, 23. März. Nicht nur die Höhlenführungen erwarten Gäste am 1. April. Auch der Osterhase hat wieder zahlreiche Eier versteckt. Weitere Veranstaltungs-Höhepunkte in diesem Jahr sind: Das Sommersonnenwend-Fest am 20.06., der Herbstmarkt am 3.10. und das Barbara-Fest am 04.12. Zuvor ist der Verein am 27.02. auf der Thüringen Ausstellung in Erfurt vertreten, um mit neuen Flyern und zahlreichen Aktionen für die Tropfsteinhöhle Kittelsthal zu werben.
Informationen zu den geplanten Veranstaltungen, Aktionen und dem Verein an sich gibt es online unter: https://www.facebook.com/FreundeskreisDerTropfsteinhoehleKittelsthal und https://www.ruhla.de/aktuell/veranstaltungen-termine/veranstaltungen.html