WARTBURGKREIS. Eine Aufgabe des Kulturmanagements des Wartburgkreises ist die Vernetzung der Städte und Gemeinden, um eine gemeinsame Entwicklung des kulturellen Potenzials im Landkreis voranzubringen.
Standen bei den bislang regelmäßig veranstalteten Kulturwerkstätten und Kulturforen vornehmlich die Kulturschaffenden und Kulturinstitutionen selbst im Fokus, waren nun vor allem die Verantwortlichen für Kulturförderung und kulturelle Entwicklung zu einem ersten Netzwerktreffen eingeladen.
Kulturmanagerin Gloria Dittmar hatte dazu alle Städte und Gemeinden angeschrieben und deren jeweilige Verantwortlichen eingeladen. Ziel des Treffens waren die bessere Vernetzung untereinander, der Austausch zu Problemfeldern und das Entwickeln gemeinsamer Lösungsansätze.
Vertreter aus neun Kommunen folgten der Einladung (Vacha, Ruhla, Geisa, Hörselberg-Hainich, Bad Liebenstein, Gerstungen, Werra-Suhltal und Dermbach).
Bei der Vorstellungsrunde wurden bereits erste Handlungsfelder sichtbar, die die Gemeinden miteinander verbanden. Kultur trotz engmaschig gestrickter Haushalte und bereits stark ausgelasteten Personals zu ermöglichen, war der Wunsch aller Teilnehmenden. Kathleen Hess (Bad Salzungen) und Christian Storch (Bad Liebenstein) berichteten, dass insbesondere Themen mit regionalen und historischen Bezügen zur Stadt- und Dorfgeschichte das Interesse der Bürgerinnen und Bürger wecken. Zentraler Bestandteil der Organisation der städtischen Kulturbüros sei es, Ideen und Vorschlägen von Vereinen und ehrenamtlichen Akteuren offen gegenüberzustehen und Freiräume gestalterischen Wirkens zu ermöglichen. Dabei müssten die Kommunen insbesondere auf die Gleichbehandlung der Akteure und Aktionen achten - beispielsweise bei der Unterstützung von Veranstaltungen durch städtische/gemeindliche Einrichtungen, wie dem Bauhof.
Ein Schwerpunkt der Bemühungen der Kulturverantwortlichen - insbesondere in den großen, mehrere Ortsteile umfassenden Städten und Gemeinden - läge in der Vernetzung ortsansässiger Kulturakteure, um das vorhandene Potenzial bestmöglich ausschöpfen zu können. Es gehe hier vor allem auch darum, Ortsteile miteinander zu verknüpfen und Gemeinsamkeiten ausfindig zu machen.
Einig waren sich alle Netzwerkteilnehmer, dass die Entwicklung regionaler Identität und eines positiven Selbstbildes durch die Aufarbeitung der gemeinsamen, örtlichen Geschichte besonders das Interesse der Bürgerinnen und Bürger wecke und zu Mitwirkung anrege. Die Teilnehmenden äußerten den Wunsch, ein Projekt zur Aufarbeitung vorhandenen Archivmaterials zu starten. Mögliche Partner könnten hierbei Ortschronisten, Museumsverband, Universitäten, Kreisarchiv oder Schulen sein, die in Zusammenarbeit archivarische Quellen sichten, auswerten, sortieren und gegebenenfalls digitalisieren könnten.
Im Anschluss stellte Martin Dudkowiak, der Eisenacher Werbeagentur Ideenwert, den digitalen Veranstaltungskalender auf der Website des Kulturmanagements Wartburgkreis kulturbogen.wartburgkreis.de vor. Der neue kreisübergreifende Veranstaltungskalender, der in den nächsten Tagen seinen offiziellen Start erfährt, soll die Öffentlichkeitsarbeit der Kulturakteure erleichtern.
Ein zweites Netzwerktreffen wird im November stattfinden. Alle Kulturverantwortlichen der Städte und Gemeinden, die bei ersten Treffen nicht dabei sein konnten, sind herzlich zur künftigen Mitwirkung eingeladen.
Die Rhön ist die Wiege des Bildhauerhandwerks. Wie lebendig und zeitgemäß dieses Kunsthandwerk heute noch ist, soll im Rahmen des stattfindenden 23. Rhöner Bildhauersymposiums einer breiten Öffentlichkeit erlebbar gemacht werden. In sechs Tagen ist live zu erleben, wie Kunstwerke aus den unterschiedlichsten Materialien entstehen.
Mitglieder des Vereins, Absolventen 2024 und Meisterschüler der Schnitzschule Empfertshausen arbeiten während des 23. Rhöner Bildhauersymposium an Kunstwerken unter dem Thema: „Verwandlung“.
Die Eröffnungsveranstaltung mit Teilnehmerausstellung findet am Sonntag, 23. Juni
um 15 Uhr in der Aula der Schnitzschule Empfertshausen statt.
Auf dem Gelände und in der Schnitzschule, kann man vom 24. bis 29. Juni von 10 bis 18 Uhr den Künstlern bei der Arbeit zu sehen und ab 20 Uhr im Feuerkreis mit ihnen ins Gespräch kommen.
Am Tag der Abschlussveranstaltung, am Sonntag, 30. Juni ab 15 Uhr werden mit der Präsentation der Ergebnisse die Symposiums Tage feierlich beendet.
GERSTUNGEN. An fünf Abenden präsentieren die Darsteller der Theatergruppe Gerstungen in diesem Jahr, unter der Gesamtleitung von Jana Freiberg Goethes Klassiker „Faust“ auf dem Gerstunger Schlosshof. Wer dabei an dröge Schulstunden und schwere Kost denkt, liegt falsch. KunstGENuss interpretiert die alten Zeilen völlig neu und bringt einen „Faust light“ auf die Bühne, der für jedermann leicht verständlich ist und garantiert auch den ein oder anderen Lacher bereithält.
30 Jahre Theatergruppe Gerstungen e.V. - dieses Jubiläum muss nicht nur gefeiert, sondern auch mit einem ganz besonderen Stück geehrt werden. Jana Freiberg inszeniert „Faust“ am 8. und 9. Juni sowie am 16. Juni auf eine noch nie da gewesene Weise und macht deutlich, dass das Drama auch im 21. Jahrhundert nichts an seiner Aktualität verloren hat.
Das Geschehen auf der Bühne wird von facettenreichen Licht-, Musik- sowie Audioaufnahmen begleitet und umrahmt. Zahlreiche Mitwirkende über die Theatergruppe hinaus sind eingebunden. So sind Mitglieder der Frauengruppe Hörschel-Neuenhof zu hören, die berichten, wie es früher war, ledig ein Kind zu bekommen. Weiterhin bereichern Tänzerinnen der Tanzgruppe K-Teen‘s das Stück mit ihren Auftritten. Nicht zuletzt ist die fünfköpfige Schülergruppe aus der Gerstunger Grundschule „Fritz Erbe“ zu nennen, die sich im Rahmen eines theaterpädagogischen Projekts mit dem Thema „Faust“ beschäftigt und, neben einem Audiobeitrag, auch die Eintrittskarten für das Stück gestaltet hat. Einige der Schüler schlüpfen zudem selbst in verschiedene Rollen und werden zum Darsteller.
Aber nicht nur auf der Bühne wird dem alten Klassiker durch die verschiedenen Akteursgruppen neues Leben eingehaucht, auch die Zuschauer dürfen das Theaterstück aktiv mitgestalten. Zu Beginn der Aufführung erhält jeder ein kleines Beutelchen mit diversen „Requisiten“, die im Laufe des Stücks zum Einsatz kommen. Auf diese Weise ist das Publikum Teil des Geschehens und gestaltet „Faust“ ganz individuell mit.
Zu erleben ist die Inszenierung am 8. und 9. Juni sowie am 16. Juni jeweils ab 19.30 Uhr auf dem Schlosshof in Gerstungen. Karten für alle Aufführungstermine sind in der Bibliothek und im Bürgerbüro Gerstungen sowie an der Abendkasse erhältlich.