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Wurzbacher Stadtkurier Amts- und Mitteilungsblatt der Stadt Wurzbach
Ausgabe 11/2024
Nichtamtliche Bekanntmachungen
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Nichtamtliche Bekanntmachungen

Erlebte Geschichte ganz nah und doch schon wieder Vergangenheit!

Was war das Jahr 2000 doch spannend, aufregend, voller Freude und von einem ganz besonderen Zusammengehörigkeitsgefühl geprägt.

Es war das Jahr der 750-Jahrfeier unserer Stadt Wurzbach.

Fast jeden Bürger hatte dieses Gefühl früher oder später erwischt.

Das ganze Jahr wurde das Fest gründlich vorbereitet.

Die Bürger schmückten die Häuser, gestalteten ihre Fenster und Schaufenster mit Gegenständen aus altem Traditionshandwerk, welches es in Wurzbach gab. So zum Beispiel Bäcker, Klempner, Fleischer, Schuster, Schieferdecker, Sattler, Ofensetzer, um nur einige zu nennen. Dabei fand sich so manche Rarität aus alten Zeiten auf dem Dachboden wieder.

Wurzbach war sauber und glänzte wie nie!

Eine geschichtliche Dokumentation auf Tafeln, die weit bis zu den Anfängen der Fotografie reichte, war in den Schaufenstern der damals noch zahlreich vorhandenen Läden zu bestaunen.

Der Höhepunkt war das Festwochenende vom 01.09. bis 03.09.2000.

Die Festveranstaltung im Hotel, zu der der Bürgermeister Jürgen Fischer geladen hatte, war der Auftakt. Alle noch lebenden ehemaligen Bürgermeister waren als Ehrengäste anwesend. Das Jugendblasorchester, die Mandolinengruppe und Alexander Lorenz sorgten für die musikalische Umrahmung.

Steffi Walther und Helmut Thomala führten durch das Programm und stellten die Geschichte unserer Stadt vor.

Die Sportwettkämpfe im Tischtennis, Hallenfußball und Volleyball zeigten uns, auch der Sport lebt in unserer Stadt.

Am Abend zeigte die Jugend, wo der Hammer hängt. Das Festzelt war zum Jugendtanz proppenvoll, was auch der beliebten Band „Swagger" zu verdanken war.

Selbst schlechtes Wetter konnte uns die gute Laune nicht vertreiben.

So fand am Samstag das historische Markttreiben rund um den Altmarkt statt. Ob spinnen, gießen, Hufe beschlagen, Schuhe besohlen, Dächer decken, polstern, frisieren, Körbe flechten, klöppeln, sogar Münzen wurden geprägt. Der Leierkastenmann gehörte selbstverständlich auch dazu.

Hausbackener Kuchen, die unverzichtbaren Küchle und natürlich unsere geliebte Bratwurst machten das Kraut fett.

So einen Markt hatte Wurzbach lange nicht erlebt.

Im Festzelt begann der Frühschoppen mit der altbewährten Feuerwehrkapelle, die Melodien des Akkordeonorchesters erfreuten uns und der „Trachtenverein Heckenrose“ aus Königsee begeisterte mit einer Trachtenmodenschau. „Wir spielen Zirkus", so hieß das Familienprogramm für Alt und Jung.

Am Abend kochte das Festzelt über mit der „Barden Band“ aus Zwickau, Achim Menzel und dem Showballett „Magie“!

Die Wurzbacher ließen die Sau raus und kein Regen konnte die Stimmung trüben. Manch einer hatte einen schweren Heimweg!

Am Sonntag um 08.30 Uhr eröffneten die Turmbläser vom Kirchturm der Nikolauskirche den Tag. Unser alter Pfarrer, der spätere Landesbischof in Thüringen, Dr. Werner Leich, hielt den Ökumenischen Festgottesdienst in der Nikolauskirche, die bis auf den letzten Platz besetzt war.

Der Höhepunkt war der Historische Festumzug. Tausende Zuschauer, oft im Regen, konnten erleben, mit wieviel Freude und Hingabe Fußgruppen und Fuhrwerke die einzelnen Bilder zur Geschichte unserer Stadt zeigten.

Mit Böllerschüssen ging`s los. Stadtfahne mit Nachtwächter voran, gefolgt von den Erstbesiedlern, dem Ritterstand, der Kirchenbrand, Luther und Melanchthon, der Bauernkrieg, Alexander von Humboldt, die Gerber, Botendiener, die Postreiter, die Botenfrau, das einfache Landleben, das Schieferland, Gesellen auf der Walz, der 30jährige Krieg mit dem Galgenberg, Majestäten Reuß, Eisengießerei, sogar Gräfin Erdmuthe Benigna war dabei.

Natürlich durfte auch das Schräkele aus der Bärenmühle nicht fehlen, genau wie Napoleon, der unser Wurzbach gestreift hat. Ebenso die Mondspritzer, Förster Birnstiels Tod, Pilz- und Beerensammler, Bilder aus der Kaiserzeit, die Sommerfrische, die Skiurlauber und Wanderer, der Turnverein, die Stadträte, Wurzbachs Musikgeschichte, die Mandolinengruppe, der Chor, die Schule und vieles mehr. Die Originale von Wurzbach brachten alle herzlich zum Lachen!

So viel Enthusiasmus hätte man uns nicht zugetraut.

Klasse war`s!

Leute, wie die Zeit vergeht...

das war vor 25 Jahren, eigentlich nicht lange her und doch ist die Zeit vergangen wie im Flug.

Nun heißt es im kommenden Jahr 775 Jahre Wurzbach!

Das Schräkele wird schon ganz unruhig auf seiner Tann, denn es tut sich noch nicht viel und es ist nimmer lang.

Geplant ist genug und es soll uns ja auch Freude machen. So lasst uns das Gemeinschaftsgefühl hervorkramen und dann heißt es

„anpacken“!!!