Das Bild zeigt die fleißigen Helferinnen und Helfer bei ihrer wohlverdienten Mittagspause.
Wurzbach/Heberndorf/Weitisberga, 26. April 2025
Das Grüne Herz Deutschlands schlägt schwächer - doch es kämpft. Im Sormitztal, einem der am stärksten geschädigten Waldgebiete im Thüringer Schiefergebirge, wird der Klimakrise aktiv begegnet. Mit der Initiative „Unser neues Sormitztal“ setzen der Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale und der Landschaftspflegeverband Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale e.V. ein kraftvolles Zeichen gegen das Waldsterben.
Ein zentrales Projekt: der Aufbau eines Wildschutzzauns zum Schutz junger Weißtannen, die als Hoffnungsträger eines zukünftigen, klimaresilienten Mischwaldes gelten.
Am 26. April 2025 fanden sich rund 15 freiwillige Helferinnen und Helfer aus Wurzbach, Heberndorf, Herschdorf, Oßla und Umgebung zusammen, um auf einer Fläche von 0,7 Hektar etwa 500 Meter Zaun zu errichten. Ziel war es, die jungen Weißtannen vor Wildverbiss zu schützen und ihnen so die Chance zu geben, den Wald der Zukunft mitzugestalten. Bereits eingezäunte Flächen zeigen eindrucksvoll, welches Potenzial in dieser Baumart steckt.
Der Einsatz war körperlich fordernd: In steilen Hanglagen des Wurzbacher Stadtwaldes mussten alle dreieinhalb Meter Löcher in den steinigen Boden geschlagen und Zaunpfähle einen halben Meter tief gesetzt werden. Doch trotz der Anstrengung war die Motivation groß - der gemeinsame Wille, diesen geschundenen Wald zu retten, einte alle Beteiligten.
Als Bürgermeister der Stadt Wurzbach war es mir ein persönliches Anliegen, mich nicht nur finanziell, sondern auch ganz praktisch in die Arbeit bei der Errichtung des Wildschutzzaunes einzubringen. Hand in Hand mit Bürgerinnen und Bürgern, Förster und Ehrenamtlichen haben wir gemeinsam angepackt - ein starkes Zeichen für Zusammenhalt und Verantwortung.
Organisiert wurde der Einsatz vom Landschaftspflegeverband, mit besonderem Dank an Frau Roswitha Leber für ihre engagierte Koordination. Große finanzielle Unterstützung kam unter anderem von der Kreissparkasse Saale-Orla, deren Vorstandsvorsitzender Dirk Heinrich sich gemeinsam mit seiner Frau persönlich an den Arbeiten zur Errichtung des Zaunes beteiligte.
Weitere Mittel wurden durch Spenden von Wurzbacher Stadtratsmitgliedern in Höhe von 300 Euro bereitgestellt, ohne die dieses Projekt nicht möglich gewesen wäre:
| • | Steffen Bergner (Heberndorf) - 50 € |
| • | Dirk Pöhlmann (Heberndorf) - 50 € |
| • | Marco Sieber (Weitisberga) - 50 € |
| • | Ramona Heinl (Wurzbach) - 50 € |
| • | Steffen Warnat (Oßla) - 50 € |
| • | Guido Kant-von der Recke (Wurzbach) - 50 € |
Vielen Dank für die Unterstützung!
Bürgermeister, Förster, Bürger - Hand in Hand für den Wald. Besonders hervorzuheben ist das Engagement von dem Sparkassenchef Dirk Heinrich, Oßlas Ortsteilbürgermeister Steffen Warnat und des Försters Burkhardt Reuter, die gemeinsam mit den freiwilligen Helfern anpackten. Der umzäunte Bestand zeigt eindrucksvoll, wie der Wald einst aussah - vielfältig, robust und an den Standort angepasst.
Mit 90 Prozent abgestorbener Waldfläche und bereits 65 Prozent abgeholzter Schadfläche ist das Sormitztal ein mahnendes Beispiel für die Folgen der Klimakatastrophe. Doch es ist zugleich ein Ort der Hoffnung: Wenn jetzt gehandelt wird, kann eine neue, widerstandsfähige Waldgeneration heranwachsen und drohenden Folgen wie Bodenerosion und Hangrutschungen bei Starkregen entgegenwirken.
Ein herzliches Dankeschön allen freiwilligen Helferinnen und Helfern, die ihre Zeit in den Dienst der Allgemeinheit gestellt haben - ihr Einsatz sichert nicht nur den Wald von heute, sondern auch den von morgen.
Guido Kant-von der Recke
Bürgermeister der Stadt Wurzbach