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Stadtanzeiger
Ausgabe 2/2025
Schulnachrichten
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Schulnachrichten

In der 3. Klasse der Traumzauberbaum Grundschule steht das Thema "Früher" schon länger an der Tafel. "Welche Bräuche hatten die Menschen? Wie war es in der Schule? Welche Berufe gab es?" Und viele weitere Fragen werden gestellt und beantwortet.

Es bot sich also an, jemanden einzuladen, der von Geschichte und Weißensee richtig Ahnung hat. So kam Herr Bäumler, geboren in den 1940ern, zu Besuch und erzählte aus der Zeit, wo er in die Grundschule ging - aus dem Jahr 1948. Die Grundschule war dasselbe Gebäude, jedoch wurde noch mit Kohle geheizt und der Schulhof befand sich hinter der Kirche, wo damals schon die junge Schillerlinde stand. "Zum Frühstück gab es ein Brötchen für jedes Kind - ohne Belag", merkte Herr Bäumler an. Papier zum Schreiben und Malen gab es nicht. Damals wurde noch auf eine Schiefertafel geschrieben, an der ein Putzschwamm und ein Läppchen hingen.

80 cm Schnee lagen im Januar auf den Straßen, was selbst das Schlittenfahren am Kirchberg nicht so einfach machte. Der Gondelteich war noch eine kleine Pfütze, gerade einmal 15 m x 25 m groß. Im Winter holten die Metzger noch das Eis vom Teich, um damit ihre Fleischwaren im sogenannten Eiskeller zu kühlen. Vier Metzger, sieben Bäcker und zwei Milchgeschäfte gab es in Weißensee. Allgemein muss es damals in jedem dritten Haus ein Geschäft oder Handwerker gegeben haben. An gigantische Industriehallen oder ein Fahrzeug, um in die große Stadt zu kommen, hatte damals noch niemand gedacht.

Das Stadtbad - das stand schon. Und zwar mit einem 3 m Sprungturm. Wenn man wollte, sprang man auch mal in die Lache, zwischen Weißensee und Günstedt. Für die ganze Familie gab es auch das Angebot im Badehaus am Schreberplatz - 50 Pfenning für 20 Minuten.

Als Kind tobten Herr Bäumler und seine Freunde fast nur auf den Straßen und Gassen herum. Murmeln waren ein begehrtes Spielzeug. Wenn es einmal Stromsperre gab, dann war der Klingelstreich das größte Vergnügen, was man hatte.

Und - können Sie sich vielleicht noch an ihre Grundschulzeit erinnern? Wir von der Klasse 3a wollen uns sehr stark bei Herrn Bäumler für den Besuch und die spannenden Geschichten bedanken.

C. Metz

Im Auftrag der Traumzauberbaum-Grundschule