Freiwillige Feuerwehr Weiskirchen Lbz. Weiskirchen/Konfeld

Gemeinsame Übung des Löschbezirkes Weiskirchen/Konfeld mit dem ABC-Zug des Landkreises Merzig-Wadern am Samstag, den 11. Mai 2024

Zur Lage:

Gegen 14.00 Uhr wurde ein Verkehrsunfall unter Beteiligung mehrerer Personen gemeldet. Hierauf rückte der Löschbezirk gemäß Alarm- und Ausrückordnung (AAO) zur Einsatzstelle im Gewerbegebiet aus.

Vor Ort angekommen befand sich ein PKW auf dem Dach liegend im Graben. Bei Erkundung durch den Einsatzleiter konnten zwei Personen im Fahrzeug festgestellt werden. Eine im vorderen Bereich die zweite im hinteren Bereich des Fahrzeuges.

Durch die Besatzung des Hilfeleistungslöschfahrzeugs (HLF) wurde unverzüglich mit der Befreiung der eingeschlossenen Personen mittels hydraulischem Rettungssatz (Schere & Spreizer) begonnen. Hierzu musste das Fahrzeug erstmal mittels Stabfast sowie weiterer Hilfsmittel gesichert werden. Des Weiteren wurde ein dreifacher Brandschutz vorbereitet.

Während des Einsatzes ergab sich auf dem angrenzenden Gelände einer Spedition eine neue zweite Einsatzlage. An einem abgestellten Sattelaufleger wurde eine unklare Rauchentwicklung festgestellt.

Unverzüglich wurde diese erkundet und durch das nachrückende Tanklöschfahrzeug (TLF) übernommen.

Bei genauerer Erkundung durch den Angriffstrupp fiel auf, dass es sich hierbei um keinen normalen Brand, sondern um eine austretende Flüssigkeit handelte, die auf den noch heißen Bremsscheiben eine chemische Reaktion herbeiführte.

Nach kurzer Zeit fing sich der aufsteigende Dampf zusätzlich an zu verfärben.

Somit musste die weitere Besatzung des TLF umgehend alles nötige für eine GAMS-Lage vorbereiten, d.h. die Einsatzstelle bzw. Gefahrenstelle musste im ersten Schritt großflächig abgesperrt werden um keine weiteren Personen zu gefährden.

Bei der weiteren Erkundung konnte eine Gefahrentafel mit der Stoffnummer 1005 und der Gefahrennummer 268 (Ammoniak, Wasserfrei) am Aufleger festgestellt werden. Die Gefahrstoffnummer wurde unverzüglich an die Leitstelle weitergegeben um detailliertere Informationen über den Gefahrstoff zu erhalten.

Gleichzeitig wurde das Alarmstichwort auf „ABC 2 - Austretender Gefahrstoff“ erhöht. Durch den bereits vorgegangenen Trupp wurden noch die Beförderungspapiere gesichert um den Einsatz weiter abarbeiten zu können.

Nach Alarmierung und Eintreffen des ABC-Zuges des Landkreises Merzig-Wadern wurden weitere Maßnahmen eingeleitet, so wurde unter anderem die Einsatzstelle in 4 Einsatzabschnitte aufgeteilt um eine effektivere Arbeitsweise gewähren zu können.

Diese waren:

1. EA Technische Rettung PKW

2. EA Brand

3. EA ABC Lage

4. EA-Führung

Da der vorgegangene erste Trupp vermutlich mit dem Stoff bzw. mit den Dämpfen in Berührung gekommen ist, musste dieser im sogenannten „Schwarzbereich“ auf Bereitschaft bleiben bis die Dekon-Einheit des Gefahrstoffzuges ihre „Standard-Dekon“ aufgebaut hatte und den betroffenen Trupp fachgerecht dekontaminieren konnte.

Gleichzeitig bereiteten die beiden Gruppen/Teileinheiten des Zuges (Technik und Sicherung) alle weiteren Maßnahmen zum Auffangen, Sichern und Umfüllen des Gefahrstoffes vor. Unter CSA (Chemikalien Schutzanzug) wurde die Einsatzstelle fachgerecht abgearbeitet.

Die Messgruppe maß durch die Verfügung gestellten Kanalpläne des Einsatzleitwagens (ELW) Weiskirchen alle im Bereich der Einsatzstelle einlaufenden Schächte frei. Dies ist notwendig, da die Dämpfe schwerer als Luft sind und sich so überall sammeln können.

Der Schlauchwagen (SW 2000) übernahm die Wasserversorgung an der Einsatzstelle. Die Mannschaft des MTW unterstützte hierbei.

An der Übung waren ca. 60 Einsatzkräfte beteiligt.