Foto: Tom Klos
Gemeinsame Radtour der Eichenlaubschule Weiskirchen und der Marienschule Saarbrücken fördert Erinnerungskultur für deutsch-französische Geschichte
Weiskirchen/Saarbrücken, Juni 2023 – Im Rahmen der Aktionswochen „Schulradeln“ startete die Eichenlaubschule Weiskirchen gemeinsam mit der Marienschule Saarbrücken eine Radwanderung im Umkreis der Landeshauptstadt. Ziel der Initiative war es, den Schülerinnen und Schülern beider Schulen mit dem Rad neue Erfahrungen in Bezug auf Erinnerungskultur zu ermöglichen, Kontakte zu knüpfen und die faszinierende Geschichte zwischen Deutschland und Frankreich zu entdecken. Gleichzeitig sammelten beide Gruppen eifrig Kilometer für die Aktion „Schulradeln“, an der beide Schulen schon seit einigen Jahren teilnehmen. Mit dabei, Moderatorin Simin Sadeghi, die als begeisterte Rennradfahrerin in einem Radiobeitrag über die Fahrt berichtete.
Die Streckenführung erfolgte mit Hilfe der App "Orte der Erinnerung", die von einer Projektgruppe des TGBBZ Saarbrücken gemeinsam mit dem LPM entwickelt wurde. Die App stellt darüber hinaus Informationen und multimediale Inhalte zur Verfügung; an den einzelnen Stationen können historische Fotos betrachtet, Interviews mit Zeitzeugen angehört und detaillierte Beschreibungen der Ereignisse nachgelesen werden.
Die Radtour führte zunächst entlang der Saar. Erste Station war die Freundschaftsbrücke in Kleinblittersdorf, einem Symbol der deutsch-französischen Freundschaft. Per Audio erhielten die Schüler eine kurze geschichtliche Einführung in die Bedeutung dieser Brücke und hatten die Möglichkeit, Fotos als Erinnerung an diesen besonderen Ort zu machen.
Über einen anspruchsvollen Anstieg ging es zu den Spicherer Höhen, die eine wichtige Rolle im deutsch-französischen Krieg von 1870/71 spielten. Die Schüler erfuhren mehr über die Schlacht und erhielten die Gelegenheit, Geschichte hautnah zu erleben und sich mit den Ereignissen vergangener Zeiten auseinanderzusetzen.
Zum Abschluss wurde an der Gedenkstätte Neue Bremm Halt gemacht. Das Gestapo-Lager wurde als „Erweitertes Polizeigefängnis“ vom NS-Regime genutzt. Anhand der Informationstafeln erhielten die Schülerinnen und Schüler Einblick in Aufbau und Struktur der Anlage und erfuhren mehr über den Alltag im Lager, der vor allem durch willkürliche Gewalt gegenüber der Gefangenen geprägt war. Zum Abschluss wurde im Deutsch-Französischen-Garten noch ein Eis gegessen und über das Erlebte reflektiert.
"Das Schulradeln war eine unglaubliche Erfahrung für uns alle", erklärte Frau Bittner, eine der begleitenden Lehrkräfte. "Die Schüler haben nicht nur viel über die Geschichte gelernt, sondern auch eine großartige Zeit miteinander verbracht. Diese Aktion hat ihnen gezeigt, wie wichtig es ist, die Vergangenheit zu verstehen und den Dialog zwischen verschiedenen Kulturen zu fördern."