Es sagt viel über eine Gesellschaft aus, wie sie mit ihren verstorbenen Mitmenschen umgeht. Bedingt durch Lebensumstände, neue Kulturen und familiäre Anforderungen hat sich auch das Bestattungswesen in den letzten Jahren stark gewandelt. Was aber immer gleich geblieben ist - der Platz der letzten Ruhe sollte ein würdevoller und gewertschätzter sein.
Das befand auch der Ortsrat Weierweiler und wollte seinem in den letzten Jahren durch Einebnung von Grabstätten und leere, kahle Flächen nicht mehr ansehnlichen Friedhof die Aufwertung geben, die ihm gebührt. Zugute kam ihm dabei die Möglichkeit, dass auch die Friedhofsordnung Weiskirchen den neuen Anforderungen angepasst wurde und es nun möglich war, ein Baumgrabfeld mit 12 Ruheplätzen für Urnen anzulegen.
Damit das Vorhaben auch bei dem derzeit geringen finanziellen Spielraum in die Tat umgesetzt werden konnte, erfolgte der Großteil der Arbeiten in Eigenleistung der Ortsratsmitglieder und ehrenamtlicher Helfer und Spender. Die Arbeiten gestalteten sich teilweise nicht einfach, da umfangreiche Betonarmierungen entfernt werden musste. Hier erwies es sich als sehr hilfreich, dass man noch ein Dorf mit landwirtschaftlicher Prägung ist! Körperlicher Einsatz und starkes Gerät halfen, dass die Fläche für die Umgestaltung vorbereitet werden konnte. Nach 2 weiteren Arbeitstagen war der Baum gepflanzt und die Fläche konnte für Bestattungen freigegeben werden.
Was jedem aber bewusst sein sollte, die Baumgrabbestattung ist eine teilanonyme Form. Nach einer kurzen Frist direkt nach der Bestattung gelten dort spezielle Regeln. Die Grabstelle darf nicht geschmückt (Kerzen, Blumen) oder mit einem Gedenkstein versehen werden. Genauere Hinweise hierzu können interessierte Bürger*innen gerne bei der Gemeindeverwaltung Weiskirchen nachfragen.
Der Friedhof Weierweiler erweist nun den Verstorbenen wieder den gebührenden Respekt und der Ortsrat wäre froh, wenn es auch ein Ort des Verweilens und des Austauschs werden würde. Wie früher, als man sich dort zum Pflegen und Gießen traf und es ein lebendiger Bestandteil der Dorfkultur war.
Einen ganz besonders herzlichen Dank möchten wir den Spendern des Baumes und den tatkräftig helfenden Händen von Joachim Haas, Alois Buchmann, Janine Diwo, Felix und Ralf Fischer übermitteln.