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Hörsel-Zeitung
Ausgabe 10/2024
Nichtamtlicher Teil
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Ausbildungsdienst

Gemeindliche Ausbildung im Zusammenspiel mit überörtlichen Einsatzkräften zum Thema Massenanfall an Verletzten und Erkrankten.

Am Samstag, dem 28.09.2024, fanden sich zahlreiche Mitglieder von Feuerwehren und Rettungsdienst in Schönau zusammen und nahmen an der gemeindlichen Ausbildung zum Thema Massenanfall an Verletzten und Erkrankten teil. Ein kritisches Szenario, mit dem Feuerwehr, Rettungsdienste und andere Hilfsorganisationen konfrontiert werden können.

Nach zwei Jahren Zusammenarbeit im Rahmen von gemeinsamen Ausbildungseinheiten mit der Notärztin Tina Rössler in der allgemeinen Ersten Hilfe entschied man sich in diesem Jahr für das Thema "Massenanzahl von Verletzten und Erkrankten". Warum dieses Thema? Aufgrund der vorhandenen Infrastruktur in unserer Gemeinde Wutha-Farnroda ist ein solches Szenario nicht unrealistisch. Mit der ICE- Strecke, erhöhtem Busverkehr, Schulen- und Kindergärten, hohem Durchgangsverkehr auf Straßen, größeren Gewerbebetrieben und Mehrfamilienhäusern haben wir durchaus hohe Gefahrenpotentiale, auch über die Gemeindegrenze hinaus. Welche Rolle spielt die Feuerwehr bei solchen Einsatzlagen? Die Feuerwehr spielt bei einem MANV/E eine bedeutende Rolle in der Einsatzleitung, deshalb ist wichtig, verschiedene Abläufe zu trainieren, um im Ernstfall gut organisierte Reaktionen, klare Kommunikationswege und eine schnellstmögliche strategische Planung zu gewährleisten. Weitere Aufgaben sind die technische Rettung und Sicherungsmaßnahmen an der Einsatzstelle.

Was war der Ausbildungsinhalt? Im Theorieteil unterrichtete Andreas Ludwig (Mitarbeiter der Zentralen Leitstelle Wartburgkreis) in einer Präsentation über die Grundlagen eines MANV/E und Hinweise im Einsatzfall aus Sicht der Leitstelle. Hier wurde auch vermittelt, wo und auf welche Art und Weise die entsprechenden Helfer und die entsprechende Technik angefordert werden, um im Einsatzfall zur Verfügung zu stehen. Nach dem gemeinsamen Theorieteil ging es im Stationsbetrieb weiter.

Station 1:

Vorstellungsrunde Kriseninterventionsteam (KIT) Bad Salzungen: Bei dieser Station ging es um die psychosoziale Notfallversorgung im Einsatzfall. Diese ist für die Einsatzkräfte sowie auch für Betroffene und Angehörige ein ganz wichtiger Baustein, um bestimmte Ereignisse besser verarbeiten zu können. Hier gab es einen guten Erfahrungsaustausch.

Station 2:

Erstsichtung beim MANV/E Lagen: Hier kam unser Ausbildungsbus zum Einsatz. Das Team der “Notfalldarstellung 112“ schminkte und präparierte hierfür Mitglieder der Jugendfeuerwehr aus Schönau und Wutha. Zusammen mit großem schauspielerischem Talent bot sich ein wahnsinnig realistisches Szenario. Unter der Leitung von Tina Rössler wurde hier die Erstsichtung/Triage erklärt und nähergebracht. Dabei wird entschieden, welche Verletzten sofortige medizinische Hilfe benötigen (finde die Roten). Eine triagierende Vorgehensweise ist hier essenziell.

Station 3:

Hier wurden Hinweise über den Aufbau einer Einsatzleitung gegeben. Die Teilnehmer mussten anhand eines vorgegebenen Einsatzszenarios Einsatzabschnitte bilden und erläutern, wie die öffentliche Infrastruktur genutzt werden kann. In der abschließenden Auswertung gab es ebenfalls einen guten Erfahrungsaustausch und die Erkenntnis, dass sowas viel öfter geübt werden muss.

Station 4:

Übung an einem Planspiel mit einem angenommenen Schulbusunfall in der Ortslage Schönau. Hier wurde die Strukturierung der Einsatzstelle geübt (An- und Abfahrtswege, Bereitstellungsräume, Ordnung des Raumes).

Station 5:

Hier wurde mit der Drehleiter der Stadt Ruhla die Patientenrettung mit laufender Reanimation geübt. Das Zusammenspiel der Einsatzkräfte zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst stand hier im Mittelpunkt.

Wir danken allen Ausbildern und den Organisatoren für die wirklich interessante und lehrreiche Ausbildung.

Danke auch an die Vereinsmitglieder für die Versorgung der Teilnehmer während des Ausbildungstages und die Mitglieder der Jugendfeuerwehren für ihren tatkräftigen Einsatz.