Gefallenendenkmal auf dem Friedhof in Wutha
Kranzniederlegung am Gefallenendenkmal auf dem Friedhof in Schönau
In diesem Jahr fällt der Volkstrauertag mit den 80. Jahrestagen zweier bedeutender Ereignisse des Zweiten Weltkrieges zusammen: der Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944 und dem gescheiterten Attentat der Widerstandsgruppe um Oberst Graf Schenk von Stauffenberg am 20. Juli 1944.
Diese Ereignisse markieren entscheidende Wendepunkte, die die bevorstehende Niederlage des nationalsozialistischen Terrorregimes ankündigen. Gleichzeitig erinnern wir in diesem Jahr an den 110. Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkrieges. Diese Jahrestage bieten uns die Gelegenheit, unser Bewusstsein und Verständnis für die Auswirkungen dieser Ereignisse auf unsere heutige Zeit zu vertiefen und uns zu sensibilisieren. Deutschland hat im Zuge beider Weltkriege unermessliches Leid über Europa und die Welt gebracht, insbesondere durch die systematische Ermordung von sechs Millionen Jüdinnen und Juden - ein Verbrechen, das nicht nur niemals vergessen, sondern auch niemals wieder geschehen darf.
Derzeit erleben wir in Deutschland und vielen anderen Ländern einen Wandel hinsichtlich der Frage, wie und zu welchem Zweck wir an unsere Vergangenheit erinnern. Unsere heutige Erinnerungskultur ist mehr denn je von einem Aktualitätsbewusstsein geprägt, mit dem wir in die Vergangenheit blicken, um daraus Erkenntnisse über unsere Gegenwart zu gewinnen - das gilt insbesondere hinsichtlich einer wachsenden Sensibilität für Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus.
Gleichzeitig wird die Herausforderung größer, die Erinnerung an die Vergangenheit in der Breite der Gesellschaft wachzuhalten und im kulturellen Gedächtnis zu verankern:
Jüngere Generationen leben in großer zeitlicher Distanz zu Ereignissen, die 80 Jahre oder länger zurückliegen, und auch für Menschen, die aus anderen Ländern zu uns kommen, ist der Bezug oft nicht selbstverständlich. Zudem naht der Tag, an dem der letzte noch lebende Zeitzeuge verstummen wird.
Der Volkstrauertag gibt uns zudem einen Handlungsauftrag: uns aktiv für eine friedliche Gegenwart und Zukunft einzusetzen.
All dies wurde auch sehr deutlich in den Gedenkenreden von Pfarrerin Staemmler und dem Bürgermeister Herrn Schlthauer zum Ausdruck gebracht.
Eine weitere Gedenkveranstaltung mit Gottesdienst und anschließender Kranzniederlegung fand wegen des widrigen Wetters ausnahmsweise in der Dorfkirche „Zum guten Hirten“ in Schönau statt.
Dort haben der Ortsteilbürgermeister Christian Schallenberg und die Pfarrerin Frau Köckert kurze Gedenkreden und der Männerchor zwei Gesangsstücke vorgetragen.
Zur Erinnerung:
Erster Weltkrieg, 1914 - 18, mit 17 Millionen Toten
Zweiter Weltkrieg 1939 - 45, mit 80 Millionen Toten.