Würdige Feierstunde anlässlich des 250. Geburtstag von Friedrich Mosengeil im Schönauer Pfarrhaus.
Karl-Heinz Jaritz wusste viel Interessantes zum Leben und Wirken dieser Schönauer Persönlichkeit zu berichten.
Am 26. März wurde mit einer Feierstunde im Schönauer Pfarrhaus an den hier vor 250 Jahren geborenen Friedrich Mosengeil erinnert. Seit Jahrzehnten beschäftigt sich der langjährige Stenographie-Lehrer Karl-Heinz Jaritz aus Mihla mit diesem für seine Zeit so fortschrittlichen Mann. Die Ergebnisse seiner Nachforschungen konnten die Teilnehmer im eineinhalbstündigen Vortrag erfahren. Sein Leben und Wirken als Theologe, Pädagoge, Prinzenerzieher, Dichter- und Schriftsteller sowie als Erfinder der deutschen Stenographie hinterlässt deutlich Spuren.
Erstmals konnte eine derartige Veranstaltung im neu geschaffenen Gemeinderaum im Pfarrhaus stattfinden, der für ca. 40 Personen Platz bietet. Vielen Dank für die Raumnutzung an die Kirchengemeinde unter Leitung von Pastorin Köckert. Die Schönauer Backfrauen hatten passend dazu eine romantische Kaffeetafel mit Sammeltassen und natürlich leckerem Kuchen bereitgestellt. Etwa 30 Gäste haben diesen Kultur-Nachmittag miterlebt.
Als besondere Überraschung konnten wir zum Mosengeil-Geburtstag Prof. Dr. Jascha-Alexander Koch aus Bayreuth begrüßen, der als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft deutscher Stenographie-Systeme e.V. daran arbeitet, alle noch vorhandenen Spuren und Daten zur Geschichte der Stenographie zu erfassen. Er zeigte sich hocherfreut, dass wir im „kleinen“ Schönau in Jubiläumsjahr an diese Persönlichkeit erinnern und damit Friedrich Mosengeil, der im Alter von 66 Jahren als Oberkonsistorialrat in Meiningen starb, die gebührende Anerkennung entgegenbringen.
Da uns der heute 86-jährige Herr Jaritz sein Lebenswerk über Friedrich Mosengeil zur Verfügung stellt, entstand die Idee, in Zusammenarbeit mit dem Hörselbergmuseum eine Ausstellung besonderer Art in der diesjährigen Saison zu gestalten. Hoffen wir, dass sie bis zum Museumsfest am 21. Mai umgesetzt werden kann. Einige Fragezeichen gibt es noch! Anliegen des Gesamtprojektes „Friedrich Mosengeil 2023“ ist es, den Einwohnern und interessierten Besuchern zu vermitteln, welche Geschichte hinter der Gedenktafel am Pfarrhaus aus dem Jahr 1896 steckt?
Besonderen Dank schon heute an Herrn Jaritz, mit dem ich seit fast 30 Jahren zu Mosengeil in Verbindung stehe. Er war es, der uns in Schönau 1996 an das 100-jährige Jubiläum der Gedenktafel des Stenographie-Vereins erinnerte. Seinerseits hatte ich im Hörselberg-Boten Nr. 26 in der Herbstausgabe 1996 darüber berichtet. Schauen Sie über der Tür am Pfarrhaus oder im HBB nach...oder dann in der Ausstellung am Museum.
Christina Reißig