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Hörsel-Zeitung
Ausgabe 4/2024
Nichtamtlicher Teil
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Schauen wir zurück!

Der 14.04.2024 - was für ein gut klingendes Datum! So mancher wird es für einen besonderen Anlass wie z.B. eine Hochzeit oder Ähnliches, genutzt haben, denn es fiel auf einen Sonntag. Am 14.04.1994 fand die freiwillige Eingemeindung von Schönau a.d. Hörsel, Mosbach und Kahlenberg zur Gemeinde Wutha-Farnroda offiziell statt.

Die Ereignisse seit der Wiedervereinigung Deutschlands am 03. Oktober 1990 brachten Veränderungen auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Lebens bis in die kleinste Zelle - die Familie. Zwar konnten wir nun nach Belieben Bananen kaufen, neue Einkaufsmärkte, wie Aldi, Rewe, Netto und weitere, entstanden auch in unserer Nähe. Die ganze Welt konnte bereist werden. Doch brachte die neu gewonnene Freiheit auch so manches Problem. Viele offene Fragen standen im Raum, zum Beispiel die Sorge um den Arbeitsplatz und das soziale Miteinander. Keiner wusste was auf ihn zukommt, jeder hatte mit sich selber zu tun - wohin der Weg führt!

Der eigentliche Eingemeindungsprozess dauerte Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte! Sehr skeptisch blickten die Einwohner dieser drei bis dahin eigenständigen Gemeinden auf diesen Schritt. So ganz aus freien Stücken heraus kam diese Entscheidung nicht zu Stande. Doch man musste sich den neuen Herausforderungen stellen. Der Größe dieser drei Orte geschuldet und entsprechend ihrer wirtschaftlichen Situation, der Einwohnerentwicklung und anderen Kriterien, konnte eine eigene Verwaltung nicht mehr gewährleisten. Der letzte Bürgermeister in Schönau war Mario Lange und die letzt Bürgermeisterin in Kahlenberg Martina Storch.

Die richtige Entscheidung aus meiner Sicht als Schönauerin

Heute wissen wir, dass es richtig war. WIR, die Einwohner im Ortsteil Schönau mit der bereits 1950 eingemeindeten Gemeinde Deubach, haben einen guten Grund auf die positive Entwicklung in den vergangenen 30 Jahren in der Gemeinde Wutha-Farnroda zurückzublicken. So konnten vielseitige Projekte verwirklicht werden, wie z.B. die zentrale Verwaltung im Rathaus, die Einrichtung eines gemeinsamen Bauhofs, die Sanierung der ehemaligen Pfarrhofnebengebäude mit der Nutzung als Hörselbergmuseum, die Dorferneuerung im historischen Ortskern und einigen Straßenabschnitten sowie die Sanierung des Kindergartens. Nicht zu vergessen auch die Erhaltungsmaßnahmen an den beiden Kirchen. Schönau hätte diese Aufgaben alleine nicht leisten können.

Unter Regie des sehr engagierten Bürgermeisters Ernst Kranz ist lobenswert zu erwähnen, dass die Dokumentation zur Entwicklung und Ortsgeschichte mit dem 1997 erschienenen Bildband III festgehalten wurde. Und es gelang sogar, Bildband IV mit dem Dorfleben in den Orten Mosbach, Schönau, Deubach und Kahlenberg bis 1945 herauszugegeben. Auch heute in dieser schnelllebigen Zeit - wo jeder Tag etwas neues bringt - sollte man die Geschichte seiner Heimat kennen.

Und so könnte ich noch Vieles aufzählen, was auf Gemeindeebene erreicht wurde. Es kann jeder Einwohner auf diese 30 Jahre des Zusammenwachsens zurückblicken und sich seine Meinung bilden. Nur gemeinsam sind WIR stark - und das ist meine ganz persönliche Meinung.

Christina Reißig

Schönau