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Hörsel-Zeitung
Ausgabe 6/2025
Nichtamtlicher Teil
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Aktuelles

Der 25. Mai war ein ganz besonderer Tag in unserer Gemeinde, aber vor allem im Leben von Ilse Geipl - ihr 100. Geburtstag.

Als Bürgermeister unserer Gemeinde war es mir eine besondere Ehre der Jubilarin persönliche Glückwünsche zu überbringen.

Und was soll ich sagen, als mir Frau Geipl die Tür öffnete - die 100 Lebensjahre waren ihr überhaupt nicht anzumerken.

Es zwickt zwar hier und dort, aber im Goßen und Ganzen hat sie sich mit den täglichen Auseinandersetzungen des Älterwerdens bestens arrangiert.

Nur wenigen Menschen ist es vergönnt auf ein volles Jahrhundert zurückzublicken.

Geboren in der Weimarer Republik, den schrecklichen Ereignisses des Weltkrieges getrotzt, der Wiederaufbau, dann das sozialistische Gesellschaftssystem der DDR bis hin zur Wiedervereinigung beider deutschen Staaten. Sie hat soviel erlebt und erfahren. Positives und Negatives.

Die Frage nach einem prägenden Erlebnis in ihrem langen Leben, beantwortete sie prompt und ohne allzu lang zu überlegen: die Zeit nach dem Krieg im Arbeitslager in Bayern. Bereits alsKind wollte sie schon immer einmal die Berge sehen.

Die Rückfahrt in ihren Heimatort Eisleben absolvierte sie per Fahrrad und war bis zu 7 Tagen unterwegs.

Die schönste Zeit in ihrem Leben waren die 52 gemeinsamen Jahre mit ihrem Ehemann. Die letze gemeinsame Reise führte sie nach Kuba. Aber auch sonst ist sie reiselustig und hat schon zahlreiche Hauptstädte Europas bereist. Beindruckt war sie zuletzt von der Reise nach Malta.

Frau Geipel lernte einen kaufmännischen Beruf, arbeitete in der HO, dem Großhandel, und hat sogar einen eigenen SERO Aufkaufbetrieb in der DDR betrieben.

Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie von ihren ehemaligen Arbeitskollegen berichtete. Der Umgang miteinander war stets geprägt, von Vertrauen, Wärme und Herzlichkeit. Auch die zahlreichen Betriebsfeiern bereicherten ihren Alltag in positiver Weise.

Als 92-jährige verlagerte sie ihren Lebensmittelpunkt aus Eisleben, wo sie bis auf eine kurz Unterberchung stets im Elternhaus wohnte, nach Wutha-Farnroda.

Hier hat sie alles was sie braucht. Ist dankbar, dass sie liebevolle Nachbarn gefunden hat. Besonders ihre Nichte ist aus ihrem derzeigen Leben nicht weg zu denken. Ist diese stets vor Ort, wenn Hilfe und Unterstützung benötig wird.

Liebe Frau Geipl, Sie sind die derzeit älteste Einwohnerin unserer Gemeinde Wutha-Farnroda.

„100 Jahre“ sind ganz gewiss nicht etwas Alltägliches, sondern etwas ganz Außergewöhnliches, etwas ganz Besonderes.

Wir haben uns verständigt aus diesem besonderen Anlass auch eine breitere Öffentlichkeit Anteil nehmen darf. Deshalb heute meine Gedanken hier auf Facebook und später im Amtsbaltt unserer Gemeinde.

Lassen wir alle gemeinsam die Jubilarin hoch leben.

Herzlichen Glückwunsch und noch einmal alles erdenklich Gute, vor allem Gesundheit und noch viele weitere glücklichen Momente und Augenblicke.