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Stadt Anzeiger
Ausgabe 14/2023
Nichtamtliche Mitteilungen
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390 Kubikmeter-Stauraumkanal: Vor Ort-Termin für den Bauausschuss

Zur Baustellenbesichtigung waren die Mitglieder des Bauausschusses eingeladen. Eingeladen hatte der Zweckverband Wasser und Abwasser Suhl „Mittlerer Rennsteig“ (ZWAS) zur Besichtigung des Stauraumkanals, der an der Bahnhofstraße eingebaut wurde.

Für die Ausschussmitglieder bot sich die einmalige Gelegenheit, den Stauraum, der 390 Kubikmeter Wasser fassen kann, von innen anzuschauen. Werkleiter André Jäger begrüßte neben den Vertretern des Stadtrats auch die am Bau beteiligten Unternehmen, die bauausführende Firma Bauer aus Walschleben (Thüringen) sowie das mit der Planung und Bauüberwachung beauftragte Ingnieurbüro Sthp aus Suhl und äußerte ein großes Lob über die immense logistische Leistung.

In dem Grundstück unmittelbar vor der Eisenbahnbrücke sind elf große Rohrsegmente mit einem Innendurchmesser von 3,2 Metern verlegt worden. Sie ergeben die Form eines überdimensionalen E, so dass die zur Verfügung stehende Fläche optimal ausgenutzt wird. „Die Alternative wäre die Verlegung eines Kanals direkt unter der Bahnhofstraße gewesen. Das hätte aber eine Sperrung der Bundesstraße für einen längeren Zeitraum bedeutet - das war einfach nicht möglich“, erläuterte André Jäger. Mit dem Einbau des Stauraums unter der städtischen Grünfläche und dem Anschluss an das bestehende Kanalnetz, ist für die Autofahrer durch die halbseitige Sperrung auch eine Einschränkung gegeben, aber doch über einen deutlich kürzeren Zeitraum, währenddessen der Verkehr zumindest noch wechselseitig an der Baustelle vorbei geleitet wird.

„Von diesem umfangreichen Bauvorhaben des ZWAS sieht man am Ende gar nichts mehr - es verschwindet einfach unter der Erde“, sagte Bürgermeister Richard Rossel vor Ort. Er sprach von der besonderen Dimension dieses Bauwerks, mit dem aber auch ein Problem besonderer Dimension angegangen wird: Immer wieder war es bei Starkregenereignissen zu Überschwemmungen in diesem Gebiet gekommen. Nicht nur diese werden durch den neuen Stauraum vermieden, auch das nachfolgende Kanalnetz wird so geschützt. Das aufgefangene Wasser wird gedrosselt ins bestehende Kanalnetz abgegeben, so dass das überdimensionale E nach einem Starkregenereignis ganz langsam wieder leer läuft.

Über eine fest montierte Einstiegsleiter sind die Teilnehmer des Vor-Ort-Termins in die riesigen Röhren hinabgeklettert, die aus einem Glasfaser-Kunststoffverbund gefertigt sind. Hell und glatt sind die Oberflächen und die Verbindungen zwischen den Röhren wurden sorgfältig verfugt, damit kein Wasser austreten kann. Die Mitglieder des Bauausschusses ließen sich erklären, wie die Röhren zunächst aus Spanien über Frankreich hierher geliefert wurden und wie aufwendig es war, sie passgenau in die Erde zusetzen. Wie ZWAS-Werkleiter André Jäger erklärte, wird nun noch im letzten Schritt der Stauraum an das Kanalnetz in der Bahnhofstraße angeschlossen. Dafür muss die halbseitige Sperrung noch bestehen bleiben - aber dann ist das Kanalnetz in diesem Bereich für Starkregenereignisse gut gewappnet. Zum Schluss wird auf der aktuellen Baustelle wieder Wiese gesät und zum Schluss sieht es zumindest von außen wie zuvor. Das riesige Bauwerk des ZWAS ist dann unter der Erde verschwunden.