Mittwoch, 13. September, 19 Uhr
Patagonien!
Das ist eines dieser Länder, in denen man die Macht der Natur noch spürt. Und in denen alles von so unglaublicher Dimension ist, das man abends regelmäßig verwundert auf die Landkarte schaut. Was? Den ganzen Tag unterwegs und nur einen Fingerbreit weitergekommen? So ging es auch 2013 Thomas und Kerstin Darr aus Zella-Mehlis, als sie von Ushuaia aufbrachen, um ein ihnen völlig unbekanntes Land zu bereisen. Im Süden das harsche Feuerland, abgetrennt vom Festland durch die Magellanstraße, darüber das Gebiet der Gletscher, dann das der großen Schafsfarmen, dann, ziemlich im Norden schon, das Reich der Vulkane.
Lassen sie sich vom schönsten Ende der Welt verzaubern durch einen Dokumentarfilm ihrer dreiwöchentlichen Reise durch dieses faszinierende Land, in dem man alle Jahreszeiten an einem einzigen Tag erleben kann.
| Eintritt: | fünf Euro |
| Kartenvorverkauf: | Stadt- und Kreisbibliothek Zella-Mehlis |
| Bücherstube Hummel |
| Keine Abendkasse! |
Donnerstag, 21. September, 15 Uhr
„Mohnbrötchen-Tage“ mit Ulrike Blechschmidt
Ein Leben hat ein paar besonders schöne Tage und ein paar von der schlimmsten Sorte.
Doch die meisten Tage liegen genau zwischen diesen Extremen, und um die, die „Mohnbrötchen-Tage“, soll es in der Büchertheke gehen. Mohnbrötchen zum Frühstück, mit Butter, Wurst, Käse oder Honig, die sattmachen und auf den Tag vorbereiten. Oder zum Picknick im Rucksack auf einer Wanderung. Oder im Ranzen, um in der Schulpause gegessen zu werden. Das nahrhafte Brötchen und obendrauf der Mohn, der an die roten Blüten im Feld erinnert, die schon im alten Persien Sinnbild der Liebe waren. Es werden Häppchen verabreicht, die jedem Zuhörenden sofort im Munde liegen, ob nun süß oder bitter, wie Erinnerungen, die in die Kindheit zurückführen, in die Schulzeit, das Erwachsenwerden, in ein untergegangenes Land, den ganz normalen Wahnsinn des Alltags. Mohnbrötchen-Tage zwischen Malheur und Magie.
Freitag, 22. September, 19.30 Uhr
Lesung und Gespräch
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
„Orientalischer“ könnte die Szenerie nicht sein: Vor einer Silhouette aus Moscheen und Minaretten jagt eine Gruppe wütender Männer in Pluderhosen - Turbane auf dem Kopf, Schnabelschuhe an den Füßen, Krummsäbel, Speere und Hellebarden schwingend - hinter drei knollennasigen Kobolden her. Auch sie in orientalischen Phantasiekostümen gekleidet. Der Eine schwarz-, der Zweite blond- und der Dritte rothaarig. So tauchten Dig, Dag und Digedag im Dezember 1955 erstmals auf dem Titelblatt der Zeitschrift MOSAIK auf. Der einzigen, durchgängigen Comic-Heftreihe, die in der DDR erschienen ist. Von nun an sollten die Digedags, wie sie alle nannten, treue Begleiter von Generationen im Osten Deutschlands werden.
Denn sie streiften mit ihnen durch Raum und Zeit - besuchten das alte Rom und ferne Galaxien, das Mittelalter ebenso wie den Wilden Westen - und ließen damit die muffige, enge DDR ebenso weit hinter sich wie auch deren staatlich gelenkte Pressezensur. Der Mann, der dies fertigbrachte, war allen nur unter dem Pseudonym Hannes Hegen bekannt. Eigentlich hieß er Johannes Hegenbarth, stammte aus einer weitverzweigten Glasmacher- und Künstlerfamilie aus Böhmisch Kamnitz (heute Èeská Kamenice) und fand über das Kunsthandwerk und die Pressekarikatur zu seinen „Bildergeschichten“ rund um die Digedags.
Obwohl die Heftreihe lediglich 20 Jahre unter seiner Regie erschien (die Zeitschrift gibt es immer noch), ist das „MOSAIK von Hannes Hegen“, ebenso wie ihr Schöpfer, bis heute eine Legen-
de. Hegens Traumfabrik beglückte nicht nur die DDR, sondern überlebte das Land um viele Jahrzehnte.
Eintritt frei - Mit Voranmeldung!