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Stadt Anzeiger
Ausgabe 23/2023
Nichtamtliche Mitteilungen
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Wenn das eintritt, was man befürchtet hat…

Es war erst Mitte September, kurz vor der Einweihung des Poesiewegs, als ein Hase aus Sandstein am Regenberg aufgestellt worden ist.

Unter anderem folgendes Gedicht aus dem „Prinzenbuch“ der Zella-Mehliser Autorin Heike F.M. Neumann ziert den Weg entlang des Regenberges:

Der Prinz und das Kaninchen

"Du zitterst ja", sagte der Prinz, "hast du etwa Angst vor mir?"

"Hast du einen Knüppel, einen Stein, eine Schlinge...?"

"Was du von mir denkst", sagte der Prinz.

"Aber der Fuchs", begann das Kaninchen, "und der Jäger..."

"Ich bestimme, was in meinem Reich geschieht", beteuerte der Prinz,

"wenn ich sage, es geschieht dir nichts, geschieht dir auch nichts."

Das Kaninchen setzte sich beruhigt auf den Hügel und ließ sich

von der Abendsonne den Pelz wärmen. "Das Leben ist so...schön!",

schrie das Kaninchen und schloss vor Wohlbehagen die Augen.

Passend zum Thema hat Bildhauer Mario Biereigel das Häschen liebevoll gestaltet.

Am Abend des 26. Oktober haben Spaziergänger festgestellt, dass der Hase aus seiner Verankerung gerissen und zerschlagen worden ist. „Damals haben wir schon alle ein bisschen Angst um das Häschen gehabt, ob es so unbeobachtet dort sicher ist. Und nun ist es wirklich passiert“, zeigt sich Heike F.M. Neumann sichtlich enttäuscht über die Nachricht, dass das Häschen zerstört wurde. „Insbesondere tut es mir für die Kinder leid, sie hatten den Hasen schon so liebgewonnen“, sagt sie und grübelt über die Beweggründe der Täter. Die kleine Skulptur ist nicht mehr reparabel und kann daher auch nicht wieder aufgestellt werden. Die Arbeit aller Beteiligten ist zerstört.

Besonders dreist: die Tat geschah mitten am Tag. Laut Beobachtungen verschiedener Zeugen lässt sich der Tatzeitraum bereits auf 16.20 bis 18.20 Uhr des 26. Oktober eingrenzen. Wer weitere Hinweise geben kann, den bitten wir, sich bei der Polizei zu melden. Der Sachschaden wird auf 1000 Euro geschätzt, Anzeige wurde erstattet.