Gemeinsamer Fototermin für Heinz, Volker, Petra und Lara Gröschel.
Mit diesem zum Bus umgebauten Lkw (am Steuer Firmengründer Wilhelm Gröschel) hat vor 95 Jahren alles angefangen.
Heute ist das Unternehmen mit modernen Reisebussen unterwegs.
Das Jubiläum soll - wie schon das 90-Jährige - in der Arena "Schöne Aussicht" gefeiert werden.
„Nach all der Zeit wollen wir die Gelegenheit nutzen um richtig schön zu feiern“, berichtet Volker Gröschel. Gemeinsam mit seiner Frau Petra lädt er alle treuen Reisegäste und Geschäftspartner ein, das Jubiläum „95 Jahre Gröschel“ am Samstag, dem 25. März, ab 11 Uhr in der Arena „Schöne Aussicht“ zu feiern. Er erzählt, dass schon seit dem 70-jährigen Bestehen des Unternehmens alle fünf Jahre gefeiert wurde - „Da wollen wir nicht ausgerechnet jetzt nach der Corona-Zeit aussetzen und aufs 100-Jährige warten!“
Im Gespräch hört man ihm den Stolz auf die lange Unternehmensgeschichte an, obwohl kurz vor der Wende keinesfalls absehbar war, dass Volker Gröschel den Betrieb weiterführt. „Angefangen hatte mein Großvater Wilhelm Gröschel mit einem LKW, der zum Bus umgebaut worden war. 1928 war das, hier an der Talstraße. Im selben Haus kam mein Vater Heinz zur Welt, der nach dem frühen Tod des Unternehmensgründers bereits mit 18 Jahren den Betrieb übernahm“, erzählt er. Arbeiterberufsverkehr und Diesellimit waren damals die Themen. „Die Werksbusse fuhren nach Goldlauter, Suhl, Zella-Mehlis und Crawinkel. Außerdem haben wir noch die Fußballer zu ihren Auswärtsspielen gebracht und ab und zu die Suhler Philharmoniker zu ihren Auftritten - für mehr war einfach kein Treibstoff da.“ So hat er seinen Vater erlebt: Immer in schmutziger Arbeitskleidung, weil tagtäglich Reparaturen und Wartungsarbeiten an den Bussen anlagen.
„Ich habe erstmal Werkzeugmacher gelernt und bei Robotron gearbeitet, aber nebenher bin ich auch Bus gefahren. Kurz vor der Wende hatte ich den Führerschein dafür gemacht. Und mit der Wende kam dann die Entscheidung: Machen wir weiter - und wie? Der erste Reisebus, das war die größte Entscheidung.“ Sich zu verschulden war zu DDR-Zeiten unvorstellbar, aber nur mit einem modernen Reisebus konnte das Unternehmen weiter bestehen. Die Reiselust der ehemaligen DDR-Bürger war geweckt. Die erste Fahrt mit Heinz Gröschel ging nach Tirol, ins Kaunertal. „Der Reiseleiter ist am Münchener Hauptbahnhof zugestiegen. Mein Vater war so aufgeregt, ob das klappt, aber letztlich haben alle Mitreisenden geholfen, den Reiseleiter ausfindig zu machen!“
Weil es so schön war im Kaunertal, wollte Heinz Gröschel immer wieder dorthin fahren. Da waren es die jungen Leute, die dagegen hielten: Wir müssen auch mal woanders hinfahren! Südtirol, Holland, Italien, Schweiz waren die nächsten Ziele. Mit Planung und Buchung kam immer mehr Arbeit auf das Unternehmen zu und so stiegen Petra und Volker Gröschel komplett mit ein. Mit zusätzlichen Fahrern und Bussen kamen zusätzliche Ziele ins Repertoire: London, Paris, Rom, Norwegen und Schottland wurden nun auch angefahren. Immer größer wurde das Spektrum, die Zella-Mehliser und andere Leute aus der Region fuhren gern immer wieder mit Gröschel in den Urlaub. „Wir haben uns früh entschieden, Klasse statt Masse anzubieten. Unsere Gäste wissen das zu schätzen - und auch die Komplettpreise. Nach dem Motto „mindestens so gut wie zu Hause - möglichst noch besser“ suchen wir die Hotels aus. Im Jahr 2003 hat Volker Gröschel die Leitung des Unternehmens von seinem Vater übernommen.
Während der Corona-Zeit stand das Unternehmen vor besonders gravierenden Problemen. Ständig gab es in jedem Land, sogar in jedem Bundesland neue Regeln zu beachten und den Gästen zu vermitteln. Vor allem im ersten Lockdown gab es sehr viele Unsicherheiten. „Zwei Dinge haben uns dabei gut geholfen: Die Möglichkeit zur Kurzarbeit - sonst hätten wir viele gute Leute verloren - und die Zusammenarbeit mit unserem Vertragspartner, Meininger Busbetrieben (MBB), die für uns zumindest eine sichere, planbare Aufgabe und damit auch Einnahmequelle war“, so Volker Gröschel, der natürlich froh ist, dass inzwischen wieder „ganz normal“ verreist werden kann. 20 Busse hat das Unternehmen aktuell und 25 Mitarbeiter.
Was es alles für tolle Ziele gibt und was man dort erleben kann - davon können sich alle Gäste natürlich ein Bild bei der Jubiläumsfeier machen. Am Samstag, dem 25. März, 11-18 Uhr werden in der Arena „Schöne Aussicht“ auch Hotels, Veranstalter und weitere Partner des Unternehmens Gröschel mit tollen Bildvorträgen ihre Angebote vorstellen. Geplant sind außerdem die Präsentation der Reisebusse und des modernen Fahrrad-Anhängers, eine große Tombola, Oldtimer-Rundfahrten und ein Showprogramm. Ein Höhepunkt wird sicherlich auch die Filmvorführung „95 Jahre Gröschel-Reisen“ und der Auftritt des Hausfrauenballetts Benshausen. Für Speisen und Getränke ist natürlich gesorgt, außerdem sind die Gäste am Nachmittag herzlich zu Kaffee und Kuchen eingeladen.