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Verbandsgemeinde Kurier Landstuhl
Ausgabe 21/2025
Bann - nichtamtlich
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Die vergessene Stauferburg - Die Perlenburg bei Bann

An der östlichen Gemarkungsgrenze der Gemeinde Bann liegt ganz versteckt im Pfälzer Wald auf einem Bergrücken eine Burgruine aus dem 12. Jahrhundert, die wegen ihrer Lage immer mehr in Vergessenheit geraten ist. Ihr Name ist „Perlenburg“ und sie liegt in 371 m Höhe auf dem sog. „Kleinen Berg“, der auch „Perlenberg“ genannt wird. Der Name der Burg und des Berges geht vermutlich zurück auf die Form des kegelförmigen Berges, der aussieht wie ein umgedrehter Trinkbecher, mittelhochdeutsch „Berle“ genannt. Der „Kleine Berg“, der genau gegenüber des „Großen Berges“ liegt, war im Mittelalter der ideale Standort für eine Höhenburg zur Kontrolle der alten Römerstraße, die zwischen den beiden Bergen von Kaiserslautern nach Landstuhl führt. Die Perlenburg ist nirgendwo erwähnt, aber sie ist höchstwahrscheinlich eine nie vollendete stauferzeitliche Burgruine aus dem 12. Jahrhundert, worauf die sauber zugehauenen Buckelquader des Mauerwerks hinweisen. Wer den steilen Pfad zum „Perlenberg“ hinaufsteigt, entdeckt einen 9 x 9 m quadratischen Turmstumpf, der eine Mauerstärke von 1,50 m aufweist. Bei einem Burgbau wurde zunächst der Bergfried errichtet, aber außer dem Stumpf eines Turmes ist nichts mehr zu sehen. Das legt die Vermutung nahe, dass der Bau Ende des 12. Jahrhunderts eingestellt wurde, weil sich die politischen Verhältnisse nach dem Tode Kaiser „Barbarossa“ änderten.

Heute führt vom oberen Kolbental aus ein steiler Pfad hinauf zum einsam gelegenen Berggipfel, von dem man früher einen fantastischen Rundblick hatte. Seit einigen Jahren gehört der Perlenberg zu einem Naturreservat und ist im Besitz des Forstamtes Kaiserslautern. Eine Wanderung zu der geheimnisvollen Burgruine ist empfehlenswert. (ge)

von Arnold Germann