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Amtsblatt VG Ramstein-Miesenbach
Ausgabe 1/2023
Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach
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Feierstunde im CCR zum 50. Geburtstag der Verbandsgemeinde

Ihr 50-jähriges Bestehen hatte die Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach am 19. Dezember im Rahmen einer öffentlichen Sitzung des Verbandsgemeinderates im Congress Center Ramstein gefeiert. Nach der zügigen Abhandlung von drei formalen Tagesordnungspunkten durch den Vorsitzenden und die aktuellen Ratsmitglieder berichtete Bürgermeister Ralf Hechler in seiner Ansprache über die Anfänge der Verbandsgemeinde und präsentierte den Gästen eine erfolgreiche Bestandaufnahme des Gemeinwesens.

Wenngleich die Gründung der Verbandsgemeinde 1971/1972 nach Hechlers Einschätzung „keine Liebesheirat“ gewesen sei, so habe die VG in den fünf Jahrzehnten bewiesen, dass sie eine gute und funktionierende Solidargemeinschaft sei. Trotz hoher Investitionen in den fünf Jahrzehnten in Schulen, Sporthallen, Brandschutz, Kanalwerk, Verwaltungsgebäude, Infrastruktur und Ausstattung weise die Verbandsgemeinde (VG) den niedrigsten Schuldenstand seit ihrer Gründung auf und sei „eigentlich schuldenfrei“ mit einem Guthaben von 4,5 Millionen Euro und einem „Soll“ an Investitionskrediten von 1,3 Millionen Euro.

Für die drei Grundschulen in Steinwenden, Hütschenhausen-Spesbach und Ramstein und die Realschule plus in Ramstein nehme die VG jedes Jahr rund 2 Millionen Euro in die Hand. Hinzu komme das Reichswald-Gymnasium in Trägerschaft des Landkreises als „Aushängeschild für Stadt und VG“, so dass derzeit insgesamt rund 2.100 Schülerinnen und Schüler die Schulen in der VG besuchen.

Wie der Bürgermeister weiter ausführte, habe das Kanalwerk der VG alleine in den vergangenen 15 Jahren über 25 Millionen Euro in Anlagen zur Reinigung und Bearbeitung der Abwässer investiert, bei bezahlbaren Gebühren. Kläranlagen in Hütschenhausen und Niedermohr wurden dazu neu gebaut, dazu das Pumpwerk in Obermohr und Absturzanlagen für Oberflächenwasser. Mit einem 10-Jahresplan werden derzeit die rund 160 Kilometer Kanalrohre im gesamten Gebiet der Verbandsgemeinde nach und nach saniert. Größtes Projekt im neuen Jahr sei der Neubau der Kläranlage für die Reuschbach.

Der Bauhof der VG sei eine schlagkräftige und starke Truppe, die sich um die Liegenschaften der VG kümmere, die Gewässer dritter Ordnung unterhalte und auch in den Ortsgemeinden und der Stadt für Reparaturen oder Arbeiten im Straßenbaumaßnahmen tätig sei. In den vergangenen 50 Jahren wurden auch hohe Investitionen in Fahrzeuge, Maschinen und Ausrüstung der Freiwilligen Feuerwehr getätigt. Aktuell werde die Feuerwache in Ramstein aufgestockt und eine Atemschutzübungsstrecke werde entstehen. Mit 95 aktiven Männern und Frauen an den beiden Standorten in Ramstein und Niedermohr habe man aktuell einen Höchststand an bestens ausgebildeten Feuerwehrleuten vorzuweisen.

Zum Freizeitbad Azur, das in 31 Jahren Dauerbetrieb von fast 7 Millionen Badegästen besucht wurde, meinte Bürgermeister Hechler, dass die VG auch in Zukunft den Schwimmsport im Bad anbieten möchte und man nichts unversucht lasse, um die dringend erforderliche Sanierung hinzubekommen, allerdings nicht um jeden Preis. Ohne Zuschüsse sei die Sanierung nicht zu leisten.

Das Jugendbüro der VG sei als Familienhilfezentrum aus der VG nicht mehr wegzudenken, die 2009 gegründete Bürgerstiftung „Bündnis für Familien“ unterhalte das Mehrgenerationenhaus der VG, das mit rund 40 verschiedenen Angeboten, mit Beratungen und Kinderferienprogrammen „eine wahrhaft segensreiche Einrichtung“ sei. Zwei Einrichtungen, um die man die VG beneide seien auch das Museum im Westrich im ehemaligen Rathaus in Ramstein und das Docu Center Ramstein, das vor 15 Jahren startete. Beide Einrichtungen würden seit einigen Monaten vom neuen Leiter Mario Aulenbacher konzeptionell weiterentwickelt.

Landrat Ralf Leßmeister gratulierte der Verbandsgemeinde zum 50. Geburtstag mit einem hochwertigen Holzwappen des Landkreises in Holz. Seit der Gründung der Verbandsgemeinde im Zuge der Funktional- und Gebietsreform Anfang der 1970er Jahre könne man von einem absoluten Erfolgsmodell sprechen. Gemeinsinn und Innovationskraft hätten die VG Ramstein-Miesenbach groß gemacht und sie den Wandel der Zeiten mit immer neuen Herausforderungen meistern lassen.

Gebildet wurde die Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach durch Verfügung der damaligen Bezirksregierung am 15. Dezember 1971 aus den Ortsgemeinden Hütschenhausen, Kottweiler-Schwanden, Niedermohr, Ramstein-Miesenbach und Steinwenden. Am 23. April 1972 wurde der erste Verbandsgemeinderat mit 27 Ratsmitgliedern gewählt, zum 1. Juli 1972 nahm die Verbandsgemeindeverwaltung ihre Tätigkeit auf und am 5. Juli 1972 wurde Julius Divivier in der Sporthalle der Wendelinus-Grundschule in Ramstein zum 1. Verbandsbürgermeister gewählt. Wie Hechler betonte, habe Divivier die Verbandsgemeinde 27 Jahre lang in Personalunion als Bürgermeister der Ortsgemeinde und späteren Stadt und der Verbandsgemeinde (VG) Ramstein-Miesenbach mit viel Umsicht und sehr guten Ideen gestaltet und entwickelt.

Auf Julius Divivier folgte Klaus Layes als Bürgermeister in Personalunion von 1999 bis zu seinem überraschenden Tod 2015. Seit 2016 ist Ralf Hechler amtierender Bürgermeister von Stadt und VG. Er wird sich als Verbandsbürgermeister am 2. Juli 2023 erneut der Wahl stellen. Mit der Bestätigung der Wahltermine in Ramstein-Miesenbach und Bruchmühlbach-Miesau im Jahre 2023 sei, so Hechler, wohl auch eine Fusion beider VG´s vom Tisch.

Alle noch lebenden ehemaligen Ratsmitglieder - es waren in den 50 Jahren insgesamt 184 Männer und Frauen - waren ebenso eingeladen wie die früheren und aktuellen Leiter der verschiedenen Einrichtungen sowie die ehemaligen und heutigen Abteilungsleiter der Verwaltung. Maria und Margarete Ottenbreit sorgten mit ihren musikalischen Beiträgen auf der Querflöte für den passenden festlichen Rahmen. Im Anschluss an die Feierstunde waren die Gäste noch eingeladen zum Plaudern und Gedankenaustausch beim schmackhaften Abendessen, das von der Gaststätte des CCR, "Die Bühne", in Buffetform zubereitet worden war.