Die Hundertjährige, umringt von deutlich jüngeren Männern (v.l.): Kreisbeigeordneter Walter Altherr, "Glücksbringer" und Schornsteinfegermeister Sören Gibs und Bürgermeister Ralf Hechler.
Nun hat sie die Schallmauer durchbrochen: die viele Jahre in Ramstein tätige ehemalige Grundschullehrerin Ruth Specht konnte vergangene Woche im Kreis von Verwandten, Freunden und Bekannten ihren 100. Geburtstag feiern. Viele Ramsteiner Schülergenerationen haben die kluge, einfühlsame und herzliche Lehrerin kennen- und schätzen gelernt.
Geboren in Speyer verlor Frau Specht, geborene Stemmler, im Alter von fünf Jahren ihre Mutter und später in den Kriegsjahren auch den Vater. Sie wuchs zunächst in Ludwigshafen auf, zog später nach Mainz und musste dort als junge Frau die Wohnung nach Kriegsende verlassen. Es bot sich die Möglichkeit, zu ihren Verwandten nach Ramstein zu ziehen und so begann sie im Herbst 1945 eine Ausbildung zur Lehrerin in Kaiserslautern, wo sie auch ihren späteren Mann Gerhard Specht kennenlernte. Zwei Kinder gingen aus der Ehe hervor. Nach ihrem Examen und verschiedenen Stationen als Lehrerin, unter anderem in Brücken, wurde sie 1959 in Ramstein wohnhaft und unterrichtete zunächst in einer 5. Klasse in der Nikolausschule. Später wechselte sie zur Wendelinus-Grundschule, wo sie bis zu ihrer Pensionierung unterrichtete.
Mit 65 Jahren, nach ihrer Pensionierung, nahm Frau Specht noch Klavierunterricht und engagierte sich bis ins hohe Alter von 90 Jahren in der Wendelinus-Grundschule, wo sie Erstklässlern in Lesen und Mathematik ehrenamtlich Zusatzunterricht anbot. Auch erteilte sie Deutschunterricht für zugezogene Kinder ausländischer Eltern. Vielleicht ist das mit ein Grund, warum Ruth Specht auch im biblischen Alter noch geistig so fit und eine anregende Gesprächspartnerin ist.
Zu den zahlreichen Gratulanten an ihrem Ehrentag gehörten auch Bürgermeister Ralf Hechler, der die Glückwünsche der Stadt Ramstein-Miesenbach und einen Präsentkorb überreichte sowie der Kreisbeigeordnete Dr. Walter Altherr, der die Grüße des Kreistages und Landrates überbrachte. Als Glückbringer gratulierte der ehemalige Schüler und Schornsteinfegermeister Sören Gibs seiner früheren Lehrerin.