Angehende Meister und Meisterinnen (von rechts): die Klassenbesten mit dem Bezirkstagsvizen Dr. Klaus Weichel sowie Andreas Hammen, Anja Schlösser und Steffen Hemmer von der Schulleitung (Foto: Bezirksverband Pfalz).
Die Klassenbesten der Berufsfachschule sowie der Staatlich geprüften Techniker und Technikerinnen (Foto: Bezirksverband Pfalz).
333 Absolventen und Absolventinnen verabschiedete die Meisterschule für Handwerker in Kaiserslautern (MHK) in einer Feierstunde im Turnerheim auf dem Seß. „Das Handwerk und die Industrie suchen seit mehreren Jahren händeringend nach gut ausgebildeten und hochqualifizierten Fachkräften in allen Gewerken und Qualifikationsebenen“, stellte Schulleiter Steffen Hemmer fest und ergänzte, dass die MHK „seit Jahrzehnten diese begehrten Fachkräfte aus- und weiterbildet“. Damit fördere der Bezirksverband Pfalz als Träger der Bildungsstätte, die drei Schulen unter einem Dach vereine, „viele junge Menschen aus unserer Region und damit auch das heimische Handwerk und die hiesige Industrie“.
Eine große Herausforderung sei „die Stärkung und Aufrechterhaltung unserer Wirtschaftskraft“, die durch demographische Entwicklungen, die Veränderung in der Schullandschaft und das Berufswahlverhalten junger Menschen, die Akademisierung, Individualisierung und Privatisierung betroffen sei. Gegenüber 1950 gebe es heute mehr als doppelt so viele Studierende wie Auszubildende: Kamen damals noch gut 75 Ausbildende auf zehn Studierende so seien es heute gut vier. Er betonte, dass Unternehmen Absolventen und Absolventinnen „sowohl aus akademischer, als auch im großen Umfang aus der beruflichen Bildung“ brauchten. Man müsse die Stärken beider Lernorte miteinander kombinieren. „Berufliche Bildung muss wieder etwas wert sein“, so Hemmers Credo. Und er forderte ein radikales Umdenken in allen Gesellschaftsschichten.
61 Schülerinnen und Schüler der dreijährigen Berufsfachschule hätten in sieben Berufen das Erstausbildungsziel erreicht; der Frauenanteil liege bei 25 Prozent. Im Laufe von zwei Jahren qualifizierten sich, so Hemmer, 68 junge Menschen in sechs Fachrichtungen zum staatlich geprüften Techniker beziehungsweise zur Technikerin. Auf die Meisterprüfung in elf Berufen hätten sich 204 Anwärterinnen und Anwärter innerhalb eines Jahres vorbereitet; die Freisprechung erfolge durch die Handwerkskammer der Pfalz. Hemmer zeigte sich überzeugt, dass die Absolventen und Absolventinnen mit ihrer Aus- beziehungsweise Weiterbildung an der MHK „das Fundament für einen funktionierenden Mittelstand“ seien.