Kreisverwaltung Kaiserslautern informiert
Der Landkreis Kaiserslautern sieht sich erneut veranlasst, die veröffentlichten Zahlen zu Abfallmengen pro Kopf und Jahr zu erläutern und zu korrigieren, soweit sie durch Medienberichte irreführend dargestellt werden.
Zu den von SWR und Rheinpfalz genannten Abfallmengen von rund 620 kg pro Kopf und Jahr (2023) im LK KL möchten wir Folgendes festhalten: Diese Größenordnung entspricht nicht unseren Berechnungen und ist unumstritten nicht bestätigt. Bereits in der Vergangenheit haben wir darauf hingewiesen, dass Interpretationen dieser Werte missverständlich sein können. Zur Klarstellung:
- Das reale Pro-Kopf-Aufkommen bei Abfällen aus privaten Haushalten im Landkreis Kaiserslautern betrug 2023 487,9 kg/Einwohner/aus Jahr (kg/EWa). Die zuvor genannten rd. 620 kg/EWa spiegeln die Berechnungen unter Berücksichtigung bestimmter Referenzzahlen nicht wider.
- Die Berechnung basiert auf dem Gesamtvolumen aller Abfälle aus privaten Haushalten von ca. 65.902 Mg geteilt durch die Einwohnerzahl von 135.067 (einschließlich der im Landkreis wohnenden nicht meldepflichtigen Stationierungsstreitkräfte). Es ist zu beachten, dass rund 26.000 Stationierungsstreitkräfte nicht der gesetzlichen Meldepflicht unterliegen und daher in herkömmlichen Einwohnerzahlen häufig fehlen; eine Berücksichtigung dieser Gruppe führt zu einem deutlich geringeren Pro-Kopf-Wert.
- Wird die Stationierungsstreitkräftezahl nicht einbezogen, ergibt sich ein rechnerisch zu hoher Wert von ca. 620 kg/EW*a. Wir weisen hierbei Jahr für Jahr auf die Notwendigkeit der korrekten Berücksichtigung dieser Gruppe hin, damit die Berichterstattung das reale Bild widerspiegelt.
- Selbst unter der Annahme, alle Siedlungsabfälle inklusive Bau- und Abbruchabfällen zu berücksichtigen (gesamte Abfallmenge ca. 75.121 Mg 2023) ergibt sich bei ordnungsgemäßer Berücksichtigung der Einwohnerzahlen ein Pro-Kopf-Wert von ca. 556 kg/EW*a, der weiterhin unter den zuvor veröffentlichten, überhöhten Werten liegt.
Wir bedauern, dass die hohe Zahl der Stationierungsstreitkräfte oftmals nicht adäquat in statistischen Darstellungen berücksichtigt wird. Dies führt zu verzerrten Bildern der Realität und in der Vergangenheit zu fehlerhaften Berichterstattungen, wie es auch aktuell erneut sichtbar wird. Insbesondere Landrat Ralf Leßmeister hat, nicht nur in der Corona-Zeit, auf die besondere Situation im Landkreis Kaiserslautern gebetsmühlenartig hingewiesen.
Die korrekten und nachvollziehbaren Abfalldaten sind auf der Webseite des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz (MKUEM) einsehbar. Die Abfallbilanzprofile der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger in Rheinland-Pfalz für 2023, einschließlich des Abfallprofils des Landkreises Kaiserslautern (ab Seite 106), liefern die transparente Darstellung der Daten. Link:
Wir bitten zukünftig um eine korrekte Berichterstattung, die die relevanten Besonderheiten unseres Landkreises, insbesondere die Stationierungsstreitkräfte rund um die Airbase Ramstein, berücksichtigt.