So hatte man Gerda M., langjährige Kundin des Geldinstituts, noch nie erlebt. Mit leiser zittriger Stimme möchte sie ihr gesamtes Erspartes in Höhe von rund 45.000 Euro von ihrem Konto ausbezahlt bekommen. Gleich zwei Bankmitarbeiterinnen fällt das seltsame Verhalten auf. Auf die Frage, ob alles in Ordnung sei, fängt die ältere Dame an zu weinen und berichtet von dem Anruf der Polizei in England, dass ihre Enkelin einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem ein Mensch zu Tode gekommen sei. Nur mit der Zahlung einer Kaution in fünfstelliger Höhe könnte ein Gefängnisaufenthalt vermieden werden.
Für die Sparkassenmitarbeiterin ist klar: Hier handelt es sich um einen sogenannten Schockanruf, mit dem Opfer um ihr Erspartes gebracht werden sollen. Sie rät der alten Dame, ihre Enkelin anzurufen, um zu erfahren, wo sie sich gerade aufhält. Die Erleichterung ist riesengroß, als sich herausstellt, dass nichts dran ist an der infamen Lügengeschichte.
Mehr zu den immer wieder neuen Tricks dreister Betrüger und wie man sich wirksam vor kriminellen Übergriffen schützen kann, vermittelt der Kriminalpräventive Arbeitskreis der Stadt Ingelheim bei der kostenfreien Infoveranstaltung am 20. März um 15.30 Uhr im Beratungs-Center der Sparkasse Rhein-Nahe in der Binger Straße 102. Dort erfahren die Gäste auch, was von Seiten der Sparkasse unternommen werden kann, um potentielle Opfer zu schützen. Eine durch einen solchen Schockanruf Betroffene schildert ihre Erfahrungen und bei einem Blick in eine Halunken-Spelunke erlebt das Publikum einen sicher aufschlussreichen Perspektivwechsel. Dabei sein lohnt sich.