Erzähl mir was vom Tod

Eine interaktive Ausstellung über das Davor und Danach.

Die Alte Markthalle Ingelheim ist kaum mehr wiederzuerkennen. Hier wird gerade ein Reisebüro errichtet, wo die künftigen BesucherInnen der MitMachAusstellung ihren Reisepass ins Jenseits erhalten werden. Das Visum schließt dabei eine Rückkehrgarantie aus dem Reich der Toten ein.

Die MiMa-Ausstellung „Erzähl mir was vom Tod“ möchte nicht erschrecken oder niederdrücken, sondern im Gegenteil: Sie lädt ein, mutig und ohne Scheu einen Schritt auf „die andere Seite“ zu wagen. Vorgestellt werden Märchen, Mythen und Spiele, die den Menschen in allen Zeiten halfen, das Leben und den Tod zu erklären. Die BesucherInnen werden entdecken, wie andere Länder, andere Kulturen und andere Generationen mit Tod, Abschied und Trauer umgehen. Dabei öffnen sich auch Fragen nach der eigenen Existenz, nach dem Sinn des Lebens und der Endlichkeit. Wie immer bindet die MiMa ihre kleinen und großen BesucherInnen aktiv ein. Kreativ und mit allen Sinnen finden sie Inspiration und Freiraum, eigene Gedanken und Vorstellungen zu entwickeln, Emotionen zuzulassen.

Aktuell baut das Team unter Anleitung von Renata Stark und Katja von Puttkamer (beide MitMachAusstellung e.V.) in der dreiwöchigen Aufbauzeit die Stationen auf, die kindgerecht und niedrigschwellig dazu verleiten, sich mit dem Tod auseinander zu setzen. Da findet sich unter anderem Osiris, der ägyptische Totengott, ein Paradiesgarten mit einem echten frühmittelalterlichen Skelett aus Ingelheimer Erde, eine Ofrenda, der bunte Altar, der zum fröhlichen Gedenken an die Verstorbenen jährlich in mexikanischen Häusern aufgebaut wird. Ein Sarg darf genauso wenig fehlen wie ein Labor, um dort einen „Unsterblichkeitstrank“ zu mischen.

Seit über 20 Jahren tourt diese positiv bewegende Familienausstellung des Alice-Museum im FEZ Berlin erfolgreich durch den deutschsprachigen Raum. Nun holt MitMachAusstellung e.V., diese Leihausstellung als MiMa erstmals ins Rhein-Main-Gebiet. Mit den eigenen MiMa-Hinzufügungen und Anpassungen wird die Ausstellung eine wertvolle interaktive Erfahrung. Sie ermuntert Kinder ab 5 Jahren genauso wie Erwachsene, den Tod nicht zu tabuisieren, sondern ihn als ein Stück Normalität zu sehen, als Teil des Lebens.

In der außergewöhnlichen Ausstellung in der Alten Markthalle wird das Thema vom 27.6. bis 26.10.2025 einfühlsam bearbeitet. Schulklassen und Kita-Gruppen können schon ab dem 11.6. an Führungen zum Ausklang des Schuljahres teilnehmen. Die Organisatorinnen der MiMa haben ein Begleitprogramm erarbeitet, Ferienangebote für Kinder wie auch Vorträge, Kurse und Diskussionen für Erwachsene: Infos:

www.mima-ingelheim.de / Tel.: 01575-2634711

Text: Stefanie Firyn, MiMa e.V.

Fotos: MiMa e.V. / FEZ Berlin