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Ingelheimer Kurier
Ausgabe 27/2024
Nachrichten aus dem Rathaus
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Der Ortsvorsteher Wackernheim informiert

Liebe Wackernheimerinnen, liebe Wackernheimer,

im Hinblick auf den Baustart zur Sanierung der K 18 melde ich mich noch einmal mit der bereits mehrfach vorgetragenen Bitte, dass Fahrzeuge von Anwohnern nicht im öffentlichen Raum abgestellt und geparkt werden. Aufgrund der Stellplatzsatzung sind alle Haushalte verpflichtet, mindestens zwei Stellplätze auf ihren Grundstücken einzurichten. Bitte nutzt diese Stellflächen. Ohne dass bisher Halteverbote wegen den Baumaßnahmen eingerichtet wurden, sind schon jetzt fast alle öffentlichen Parkplätze durch Anwohner besetzt.

Verstärkt ist festzustellen, dass die in unserem Ort geltenden Geschwindigkeitsvorgaben mit 30 km/h nur noch selten eingehalten werden. Radarmessungen bestätigen, dass trotz der desolaten Straßenverhältnisse und der engen Bürgersteige Geschwindigkeiten gefahren werden, die weit über den Vorgaben liegen. Dabei wird keine Rücksicht auf unsere Kindergarten- oder Schulkinder genommen, die oftmals auf die Straße ausweichen müssen, weil tagelang Mülltonnen den Gehweg auf unseren Bürgersteigen versperren.

Da wir durch die Baumaßnahmen mehrere Phasen von Unannehmlichkeiten haben werden, bitte ich um euer Mitwirken durch Einhaltung der Geschwindigkeitsvorgaben, dem Wegräumen der Mülltonnen und dem Parken auf eigenen Grundstücken.

Mit Beginn der Straßenbaumaßnahmen wird das Oberdorf vom Unterdorf auf der Höhe der Strecke von der Heerstraße zur Kleinen Hohl getrennt. Das erfordert, dass Umleitungen gefahren werden müssen, auch weil die Busse nicht mehr durch den Ort fahren können. Dort, wo es möglich und erforderlich ist, bitte ich um die in unserem Ort bekannte Nachbarschaftshilfe, um die Versorgung – insbesondere für unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger – sicherzustellen.

Um die Busse, die von und nach Mainz und Ingelheim ab der Haltestelle Große Hohl fahren, zu erreichen, werden in den Baustellen Laufstege eingerichtet, sodass auch die Schulbusverbindungen erreicht werden können.

Für die Fahrradpendler, die über den Rabenkopfweg Richtung Herstel in Ingelheim unterwegs sind, wurde vom Bauhof der Feldweg, der parallel zum Sportplatz verläuft, frei geschnitten, sodass nicht über die gefährliche Strecke über die L 419 gefahren werden muss.

Liebe Wackernheimerinnen, liebe Wackernheimer, mit dieser Mitteilung verabschiede ich mich als Euer Ortsvorsteher. Nach über 23 Jahren politischem Wirken in einer Führungsposition habe ich mich zur letzten Kommunalwahl nur noch für ein Mandat im Stadtrat und für den Ortsbeirat beworben. Für beide Gremien wurde ich gewählt. Vielen Dank dafür.

Mir haben die vergangenen fünf Jahre als Ortsvorsteher Spaß gemacht. Weil ich das, was unseren Ortsteil ausmacht, täglich erleben durfte. Das oft angesprochene Bild von Brauchtum und Tradition ist bei uns Wirklichkeit. Ich durfte in unterschiedlichen Situationen eine unbegrenzte Hilfsbereitschaft erleben. Die Herausforderungen während der Coronaphase, die Entwicklung in der Ukraine, Unfälle im Ort oder die Hilfsbereitschaft für Bedürftige ist bei uns ungebrochen und nennenswert. Ich habe bei Unterstützungsgesuchen nie gehört: „das mache ich nicht“, sondern immer eine spontane Reaktion erhalten: „Wann soll ich wohin kommen?“

Viele ehrenamtlich Tätige sind im Ort über Jahrzehnte tätig und liefern Leistungen ab, die unbezahlbar sind. Auch auf die Gefahr hin, dass ich jemanden vergesse, nenne ich die Seniorengruppe Friedhof, die Landfrauen, die AWO und das Dorfcafé, die Vereine, die Feuerwehreinheit, der Vereinsring, die Paten für Grünflächen, die Betreuung der Bücherkiste, der Bibliothek und des Dorfgemeinschaftshauses. Der Ortsbeirat und der Junge Rat waren immer im Rahmen ihrer Funktionen Ratgeber. Entscheidungen wurden nicht nach politischen Gesinnungen, sondern im Interesse des Ortsbezirkes getroffen. Dabei mussten wir lernen, dass wir mit der Fusion unsere Selbstständigkeit aufgegeben haben. Mein Eindruck ist, dass wir in der Stadtverwaltung als Ortsbezirk wahrgenommen werden.

Mit der Bitte, dass Ihr meinem Nachfolger, Herr Theo Paridon, die Unterstützung und das Vertrauen gebt, das ich erleben durfte, sage ich auf Wiedersehen, Tschüss und guude.

Euer
Dieter Berg