Es war früh und frisch am Morgen des 12.10., als Clubpräsidentin Eveline Breyer 160 Schülerinnen und Schüler und zahlreiche Lehrkräfte im Ingelheimer Stadion Blumengarten zum „Wandern für Wasser“ begrüßte.
Die Steinhöfelschule Campus Heidesheim und die Christian-Erbacher-Realschule+ Gau-Algesheim verfolgten an diesem Aktionstag die Wege des Trinkwassers von der Quelle bis zum Zapfhahn. Techniker der Rheinhessischen Energie- und Wasserversorgungs-GmbH führten im Wasserwerk und an einem Gewinnungsbrunnen am Rheinufer vor Augen, woher unser Wasser kommt und wie es aufbereitet, gepumpt und gespeichert wird.
Ganz anders ist die Situation in weiten Teilen Ost-Afrikas. Hier stellt die Verfügbarkeit von Trinkwasser ein existentielles Problem dar: Brunnen sind zu wenige vorhanden, die wenigen Leitungsnetze sind oft reparaturbedürftig und die Wege zu sauberem Wasser weit. Gerade im ländlichen Raum ist die Verfügbarkeit von hygienisch einwandfreiem Trinkwasser eines der größten Probleme in der Alltagsbewältigung. Die Folge: Kinder und Frauen legen weite Wege zurück, um mit Kanistern die Wasserversorgung ihrer Familien sicherzustellen.
Auch das wollen die Rotarier aus Ingelheim vermitteln und schnürten Rucksäcke mit bis zu sechs Kilogramm Wasserballast, die von den Schülerinnen und Schülern beim Wandertag getragen wurden. Sechs Kilogramm und acht Kilometer Wegstrecke - diese Selbsterfahrung machte allen bewusst, welche Anstrengungen auf den Wegen zu sauberem Wasser in der Hilfsregion tagtäglich aufgebracht werden müssen. Das und viele weitere Fakten zu den Problemen der Wasserversorgung global und in der Hilfsregion erläuterten die Chemiker Prof. Dr. Mengel und Prof. Dr. Borrmann. Beide waren erst im Frühjahr 2022 mit einer rotarischen Delegation vor Ort und konnten nun vom Stand der Umsetzung der Hilfsprojekte aktuell berichten.
Bald wird die Aktion fortgesetzt: Die Ingelheimer Rotarierinnen und Rotarier werden in den Schulen über ihre Projekte berichten, werben für Spenden und vor Allem sammeln sie selbst. Mehr als 20 Brunnensanierungen in Uganda, darüber hinaus Schultoiletten, Hygieneaufklärung und Trinkwasserzisternen in Kenia - die Liste messbarer Erfolge ist lang. Auch und besonders deshalb, weil Kinder und Jugendliche in Ingelheim sich für Gleichaltrige in der Hilfsregion engagieren!
Hintergrund:
Seit 2016 hat es sich der Rotary Club Ingelheim zum Ziel gesetzt, etwas dagegen zu unternehmen. Durch kürzere Wege zum Wasser und durch gesundheitliche Aufklärung sollen die Familien geschützt werden und die Kinder zur Schule gehen können, statt täglich 8 Km für das Wasserholen unterwegs zu sein. Mehr als 75.000,- € konnte der Club sammeln. Auch Rotary International und andere Partnerorganisationen beteiligten sich an den Projekten mit Schwerpunkt auf der Hilfsregion Rarieda in Kenia.