Ende Oktober fand der Kulturausschuss statt. Schwerpunktthema war der Ausblick des Museums bei der Kaiserpfalz in das Jahr 2026.Somit steht 2026 im Zeichen des„Römerjahres“. Hierzu sind im Museum bei der Kaiserpfalz unter anderem zwei Vorträge geplant. Die drei Museums-AGs der Präsident-Mohr-Grundschule, der Pestalozzischule und des Sebastian-Münster-Gymnasiums werden sich im Schuljahr altersgerecht mit der Römerzeit in Ingelheim beschäftigen und unter anderem Wachstafeln zum Schreiben herstellen. An Jugendliche richtet sich das Sommerferienprogramm mit dem Titel „Schönheitsbilder der Antike“, in dem es um komplizierte Flecht- und Hochsteckfrisuren sowie um das Make-up gepflegter Römerinnen geht.
Ein besonderes Highlight ist der Römertag am 26. April 2026.
Ausblick: Veröffentlichung „Guck mal: Die Menschen und ihre Welt!“
Das Projekt „archäologische Lebenswelten“ hat zu acht bunten und wimmeligen Bildern geführt, die in die letzten 100.000 Jahre der Geschichte Ingelheims am Rhein entführen und zum Erzählen von Geschichten, zum Suchen, Entdecken und Schmunzeln einladen. Die Reihe bietet eine chronologische Reise durch die Epochen der Ingelheimer Vergangenheit, wobei jede Darstellung in einem anderen Stadtteil verortet ist:
Neandertaler auf dem Mainzer Berg, neolithische Bauern in Wackernheim, spätbronzezeitliche Händler in Großwinternheim, der römische Vicus in Nieder-Ingelheim, die ersten Christen an der Remigiuskirche, Karl der Große zu Besuch in seiner Ingelheimer Pfalz, staufische Ritter in der Burg Windeck sowie Herren und Damen der Frühen Neuzeit an der Burgkirche in Ober-Ingelheim. Dr. Isabel Kappesser hat während des mehrjährigen Projekts ihre wissenschaftliche Expertise bereitgestellt, während der Wiesbadener Illustrator Michael Ruppel diese Erkenntnisse und Theorien bildhaft umgesetzt hat.
Im März 2026 erscheint die Publikation „Guck mal: Die Menschen und ihre Welt! 100.000 Jahre Ingelheim zum Schauen, Suchen, Spaß haben“ im Nünnerich-Asmus Verlag. Für denselben Monat ist eine Buchpräsentation geplant.
Ausblick: Studioausstellung „ArchäoGELOGEN“ im Herbst 2026
Aktuell arbeitet das Museum an der Sonderausstellung „ArchäoGELOGEN“. Gemeinsam mit dem Arbeitsbereich Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie des Instituts für Altertumswissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz erarbeiten Studierende im Rahmen von Lehrveranstaltungen wissenschaftliche Inhalte und Teile der Exponate. Die museale Präsentation sowie die Entwicklung und Betreuung des Begleitprogramms übernimmt das Museumsteam Ingelheim. Im Zuge der Zusammenarbeit werden den Studierenden zudem museumsdidaktische und ausstellungsrelevante Kompetenzen vermittelt. Inhaltlich widmet sich die Ausstellung dem kritischen Hinterfragen plausibel wirkender Erzählungen oder vermeintlicher Wahrheiten. Obwohl die wissenschaftliche Archäologie in Rheinland-Pfalz und Hessen Ausgangspunkt ist, besitzt das Thema eine allgemeine Relevanz, da Irrtümer, Fälschungen und manipulative Narrative nicht allein in der Archäologie vorkommen. Auch die Beweggründe hinter Fälschungen sollen beleuchtet werden, was in Zeiten von Fake News und KI-generierten Bildern besonders gesellschaftsrelevant ist und Menschen jeden Alters betrifft.
Anträge
Der Kulturausschuss stimmte dem Antrag der Grünen zu, künftig geeignete Flächen für nicht-professionelle Streetart bereitzustellen, und schlug verschiedene Orte im Stadtgebiet vor. Der Antrag zur Umstellung des Rotweinfest-Feuerwerks auf eine Drohnenshow wurde nach Diskussion über Kosten, Sicherheit und Symbolik zurückgezogen; stattdessen soll ein Konzept für Illuminationen geprüft werden.
Da ab 2026 die Ausschreibung der Rotweinmajestäten geschlechterneutral erfolgt, befürwortete der Ausschuss die Entwicklung eines alternativen Schmuckstücks für männliche Majestäten.
Zum Jahresende 2025 verabschiedet die Stadt die Museumsleiterin Dr. Ingeborg Domes in den Ruhestand. Ihre Nachfolge übernimmt ab 1. Januar 2026 Dr. Nicole Nieraad-Schalke.